Nachdem Mateo mir erzählt hatte, was passiert war, nachdem Savannah verschwunden war, musste ich einfach zu ihr. Die Wut, die in mir aufstieg, als Savannah sich dann weigerte, mit mir zu reden, war unbeschreiblich. Es war, als hätte sich all der Frust, all die Enttäuschung, die sich über Wochen und Monate angestaut hatten, in einem einzigen Moment entladen. Ich wollte ihr doch nur alles erklären, ihr klar machen, warum die Dinge so gelaufen sind, wie sie gelaufen sind. Warum ich getan habe, was ich getan habe. Aber sie gab mir nicht einmal die Chance dazu. Sie blockte mich einfach ab, als wäre ich ihr völlig gleichgültig. Ich wusste es besser. Diese eine Nacht zwischen uns änderte alles. Und dann ist sie es, die mich wegstößt. Genau das ist es, was mich so rasend macht. Diese Ablehnung, diese kalte Mauer, gegen die ich immer wieder pralle, obwohl ich nichts anderes will, als sie einzureißen und ihr zu zeigen, was wirklich in mir vorgeht.
Früher hätten mich die Befindlichkeiten anderer kalt gelassen. Was andere dachten oder fühlten, war mir immer egal, solange ich meinen Weg gehen konnte. Aber dann kam Savannah in mein Leben und alles änderte sich. Plötzlich war mir wichtig, was sie dachte, was sie fühlte. Nichts war mir wichtiger, als sie in Sicherheit zu wissen. Auch wenn es bedeutete, mich von ihr fernzuhalten und ihr Leben auf so verdorbene Weise zu verändern. Und genau deshalb hat es mich so zerrissen, als sie mich nicht anhören wollte. Ich fühlte mich hilflos, gefangen in meiner eigenen Wut, weil ich wusste, dass ich nichts tun konnte, um ihre Meinung zu ändern, wenn sie mir nicht einmal die Chance gab, mich zu erklären.
Und als wäre das nicht genug, kam dann auch noch mein bester Freund ins Spiel. Jemand, dem ich vertraut habe, den ich immer als meinen Verbündeten gesehen habe. Der seit unserer Kindheit wie ein Bruder für mich war. Doch er hinterging mich, ohne mit der Wimper zu zucken. Er wusste, wie sehr ich für Savannah empfand, wie sehr ich mir wünschte, dass sie mich versteht. Aber das hielt ihn nicht davon ab, sich selbst an sie heranzumachen, sich zwischen uns zu stellen und meine größte Sehnsucht zu zerstören. Es war, als hätte er mir das Messer mitten ins Herz gerammt, ohne auch nur ein einziges Mal zurückzuschauen.
Dieser Verrat, kombiniert mit der Abweisung durch Savannah, hat mich mehr verletzt, als ich es mir je hätte vorstellen können. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen und mich in eine Spirale aus Wut und Verzweiflung gestürzt. Alles, was ich wollte, war, dass Savannah versteht, was in mir vorgeht, dass sie sieht, dass ich sie mit jeder Faser meines Daseins schützen will. Aber jetzt stehe ich mit leeren Händen da, abgewiesen und verraten, ohne zu wissen, wie ich jemals wieder aus diesem dunklen Loch herauskommen soll.
Ich nahm mir ein Glas Whisky, der erste Schluck brannte in meiner Kehle, doch das war genau das, was ich brauchte, um diesen verdammten Knoten in meinem Magen zu lösen. Der Club war noch leer, die Stille wurde nur von dem leisen Surren der Klimaanlage durchbrochen. Ich ging langsam durch den Raum, meine Schritte hallten auf dem harten Boden wider, als plötzlich Damian auftauchte. Er lehnte lässig an einem der hohen Tische und betrachtete mich mit diesem spöttischen Grinsen, das mir schon immer gegen den Strich ging.
>>Ist es nicht ein bisschen früh, um zu trinken?<< Ich konnte den Unterton in seiner Stimme nicht überhören, diese unterschwellige Provokation, die mich nur noch wütender machte.
>>Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten, Damian,<< entgegnete ich kalt, ohne ihm dabei in die Augen zu sehen. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, diesen Moment der Einsamkeit, bevor der Club sich mit Menschen füllte und ich gezwungen war, das Gesicht zu wahren.
Doch Liz tauchte aus dem Nichts auf, wie sie es immer tat, wenn sie das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte. Sie musterte uns beide mit einem besorgten Blick. >>Was ist hier los?<<
Ich hob die Hand, um sie zu beruhigen. >>Es ist nichts, Liz. Alles in Ordnung.<< Aber bevor ich weiterreden konnte, war Damian schon einen Schritt weitergegangen.
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Eyes on you - Ich sehe dich
RomanceSavannah Campbell ist Medizinstudentin in Chicago. Für ihr Studium hat sie ihre Heimat New York verlassen. Während einer Charity-Veranstaltung arbeitet sie als freiwillige Helferin und wird Zeugin einer Schießerei. Ihre Aussage bei der Polizei führt...