The Bad Boys Girl| wird bearbeitet

Nathaniel Fletcher

Pünktlich um 19 Uhr klingelt die Haustür. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schleife ich mich die Treppe runter und stelle mich vor die Tür. Ich überlege einen Moment, und noch einen Moment, und noch einen Moment. Jetzt kann ich noch sagen, dass es mir nicht gut geht und verhindern, dass ich mit auf diese dumme Party gehen muss. Ich könnte den ganzen Abend im Bett liegen bleiben und Faking It gucken, hört sich sehr verlockend an. Als ich Ella erzählt habe, dass ich höchstwahrscheinlich mit Nathaniel Fletcher zu einer Party gehe, ist sie aufgeregt auf und ab gehüpft und für einen Moment dachte ich, dass sie gleich einen Herzinfarkt kriegt.

,,Ich wusste es! Seit ihr euch das erste mal begegnet seid! Ihr passt so gut zusammen!" Hat sie aufgeregt gesagt und mich dann in den Arm genommen. Ich habe das Gefühl, dass Ella in letzter Zeit sehr auf Umarmungen steht. Natürlich konnte ich ja schlecht sagen, dass ich mich nur mit ihm verabrede, um meinen schlechten Ruf wieder gut zu machen, da ich mit ihm geschlafen habe. Also habe ich alles über mich ergehen lassen und kein Wort gesagt. Nun stehe ich unentschlossen in meinen weißen Chucks, einer kurzen Hose und einem hellblauen Shirt vor der Tür und zupfe mir meinen Zopf zurecht. Leah hat recht, das einzige was meinen schlechten Ruf noch retten kann, ist so zu tun, als wäre das mit Nate keine einmalige Sache gewesen. Was es war. Definitiv. Auch wenn es eher zweimal als einmal war. Trotzdem, same thing. Es klingelt erneut und ich öffne seufzend die Tür. Nate steht wie beim ersten Zusammentreffen an der Tür gelehnt und grinst mich an.

,,Tu mir den Gefallen und erspar mir den Smalltalk." Sage ich bevor er etwas hervorbringt, schnappe mir mein Handy und schließe die Tür.

,,Da hat aber jemand gute Laune." Sagt er und zieht mich in eine Umarmung, die ich nicht erwidere.

,,Sei nicht so angespannt ,Beautiful." Sagt er und kneift mir in den Hintern, was mich zusammen zucken lässt. Ich schwöre bei Gott, wenn er das noch einmal tut, werde ich ihn kastrieren. Ich schubse ihn von mir weg, doch er legt lachend einem Arm um meine Schulter und zieht mich zu sich heran, was ich schweigend über mich ergehen lasse. Er ist eh stärker als ich, wieso dann noch versuchen und sich lächerlich machen? Wir steigen in seinen schwarzen Opel und er fängt an irgendwas von einer Party zu erzählen, auf der er letztens war.

,,Oh, ich liebe dieses Lied!" Sage ich als das nächst beste Lied im Radio angespielt wird, von dem ich noch nie etwas gehört habe, und drehe das Radio hoch. So hoch, dass ich ihn nicht mehr hören kann. Ziel erreicht. Ich versuche so zu tun, als würde ich den Lyrics kennen und summe leise etwas vor mich hin. Nach ein paar Minuten und mindestens 8 Ausreden, warum ich ihm nicht zuhören kann, sind wir endlich da. Ich deaktiviere den Flugmodus, falls ich Ella oder so anrufen muss und stelle mein Handy auf laut. Nur für den Fall.

,,Von wem war diese Party noch gleich?" Frage ich argwöhnisch und betrachte das Schauspiel, welches sich vor mir abspielt. Wir sind ein Apartment hochgegangen, bis in den letzten Stock und haben eine große Tür aufgeschoben, die uns Blick auf die Party freigegeben hat. Das große Fenster an der einen Wand ist angeklebt worden, so dass der Raum an sich komplett dunkel ist. Überall an der Decke sind bunte Scheinwerfer angebracht, die hin und her leuchten und ein DJ steht vor dem angeklebten Fenster. Die Leute haben neon farbende oder weiße Sachen an und sind von Kopf bis Fuß mit Leuchtender neon-Farbe und diesen Lichtbändern geschmückt. Einige Blicke sind auf uns geheftet und diejenigen, die uns bemerkt haben, fangen an zu Tuscheln. Da muss ich wohl durch.

,,Reece Archibald." Antwortet er und betrachtet grinsend die Atmosphäre, wobei er seine strahlenden perfekten Zähne entblößt. Er schiebt mich in den Raum hinein und zieht die Tür hinter uns zu.

,,Komm." Sagt er und verschränkt unsere Finger miteinander um mich mitzuziehen. Wenig später stehen wir an einem großen Tisch mit Pinseln und neon-Farbe und er grinst mich an. Ohne zu zögern zieht er sein Shirt aus und drückt mir einen Pinsel in die Hand.