Jetzt in seinen Armen liegen.

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Ich stopfe jegliche Kleidungsstücke in meine Reisetasche, während ich erneut mit den Tränen kämpfen muss. So lasse ich mich keine Sekunde länger behandeln, egal ob falsches Verhalten oder nicht. Es hat gestern sehr lange gedauert, bis ich schließlich eingeschlafen bin, direkt heute morgen habe ich mein Flugticket gesucht und nachdem ich es gefunden habe, meinen Flug im Internet umgebucht. Eigentlich hätte ich erst morgen fahren sollen, aber ich halte es nicht länger hier aus, nicht mit dieser Familie. Ich brauche erstmal Abstand. Ich denke nicht, dass ich nie wieder etwas mit meinem Vater zu tun haben werde, aber ich brauch erstmal Abstand... Schnell ziehe ich mir einen Pullover über das Top und schnappe mir mein Handy. Ich wähle ich die nur allzu bekannte Nummer und halte mir das Telefon and Ohr. Das Tuten beunruhigt mich und bei jedem Ton werde ich nervöser.

,,Hallo." murmelt eine verschlafene Stimme.

,,Carter? Kannst du mich bitte abholen? In ein paar Stunden vom Flughafen, ich komme früher."

,,Hanna? Bist du das?" fragt er und seine Stimme wird ein wenig wacher.

,,Bitte, sei einfach da. Ich erzähl dir alles später." ich versuche meine Stimme nicht ganz so bedrückt klingen zu lassen.

,,Ich werde da sein." sagt er schließlich und ich ahmte erleichtert aus.

,,Danke."

,,Ich liebe dich." seine Worte erwärmen mein Herz und ich kann nichts dagegen tun, dass ein kleines Lächeln auf meinen Lippen erscheint. Vielleicht hatte er auch einfach zu viel zu tun und könnte sich deswegen nicht melden.

,,Ich liebe dich auch." ich höre ihn atmen ehe ich das Handy vom Ohr nehme und auflege. Ich packe das Handy in eine kleine Tasche, schwinge mir die Reisetasche über die Schulter und Hänge die kleine auch noch über den Arm. Ich habe die beiden Kleider die mir Ella gegeben hat behalten, wer weiß wann man die nochmal brauchen kann. Umständlich gehe ich die Treppe runter und öffne die Tür, wo ich meine Tasche vorstelle. Vor dem Haus steht ein Taxifahrer, den ich vor einer halben Stunde angerufen habe, als er mich erblickt kommt er aus seinem Auto um meine Tasche in den Kofferraum zu packen.

,,Hanna?" höre ich Carlys Stimme von der Treppe.

,,Pscht, geh wieder schlafen, es ist erst 7. Ich fahre wieder nach Hause, aber ich komme wieder. Versprochen." flüstere ich und lächle ihr zu.

,,Okay... weiß Mami bescheid?"

,,Natürlich. Sag ihnen wenn sie aufwachen einfach, dass ich wiederkomme." Lüge ich und schnappe mir das Geld, welches ich schon im voraus auf die Kommode im Flur gelegt habe.

,,Geh schlafen." sage ich wieder und sehe wie sie sich nickend umdreht und wieder in ihr Zimmer geht. Schnell verlasse ich das Haus und ziehe die Tür hinter mir zu. Der Fahrer hat inzwischen meine Sachen und Auto gepackt und sich wieder auf seinen Platz gesetzt.

,,Zum Flughafen bitte." sage ich, steige ins Taxi und schließe die Tür. Er nickt und startet den Motor. Während er fährt sehe ich das Haus immer kleiner und kleiner werden und mit jedem Meter steigt die Erleichterung und der Schmerz verliert ein wenig an Bedeutung. Das einzige was ich will, ist jetzt in seinen Armen zu liegen. Und die Tatsache dass uns nur noch wenige Stunden trennen erfüllt mich mit neuem Mut.

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Ich gehe den Gang vom Flugzeug zum vorderen Bereich lang und werde mit jedem Schritt nervöser . Wie wird er reagieren? Wie werde ich reagieren? Werde ich ihm von Nate erzählen? Und wenn ja was soll ich dann sagen? Schatz, weißt du ich hätte fast einen anderen geküsst, ich wollte das gar nicht, aber gewehrt habe ich mich nicht. Mit dieser Erklärung wird er garantiert nicht sauer sein, Ironie. Ich knacke aufgeregt mit den Fingern und kaue nervös auf meiner Lippe herum. Die Gedanken schwirren nur so in meinem Kopf herum, während die Anzug tragenden Männer vor mir ziemlich unbeteiligt aussehen. Was sie wohl am Ende des Ganges erwartet? Vielleicht Frau und Familie, die sie ein halbes Jahr nicht gesehen haben. Oder ein Chauffeur, der sie zu einem wichtigen Meeting bringt. Ich mahle mir zu jedem der Männer eine eigene Geschichte aus und versuche damit meine eigenen Gedanken im Griff zu behalten. Ich näher mich dem Ende des Ganges und langsam erkenne ich Personen die ungeduldig vor dem Gang warten. Mein Blick schweift aufgeregt durch die Menge ehe ich von einem kleinen. Schild abgelenkt werde. "Prinzessin" steht mit Filzstift auf eine Pappe gekritzelt. Mein Blick schweift zu dem Besitzer dieses Schilder und mein Herz macht einen Aussetzer. Die Zeit scheint langsamer zu vergehen in dem Moment, als seine blauen Augen auf meine komische braun grüne Mischung trifft. Seine Lippen verziehen sich langsam zu einem Lächeln und meine Gedanken fangen an verrückt zu spielen. Ich muss zu ihm. Ohne wirklich darüber nach denken renne ich los und quetsche mich dabei zwischen zwei der Anzugträger durch, die daraufhin anfangen sich lauthals zu beschweren, allerdings ist es mit egal, denn da einzige was ich will ist bei ihm zu sein. Nur noch wenige Meter trennen uns während ich weiter auf ihn zu renne und die verwirrten Blicke der anderen Leute gekonnt ignoriere. Er breitet seine Arme aus und ohne vorher abbremsen zu können pralle ich gegen ihn, er bleibt allerdings ohne jegliche Probleme stehen und zieht mich an den Hüften an sich. Ich lege meine Hände an seine Wangen und lege meine Lippen auf seine.

Sein Vertrauter Geruch kommt mir in die Nase und mein Bauch fängt sofort an zu kribbeln.

Seine Lippen bewegen sich sanft und im Takt auf meinen Lippen und meine Wangen beginnen zu erhitzen.

Seine starke Hände umfassen meinen Körper als würde er mich nie wieder loslassen und er drückt mich nah an sich als wären wir eins. Im Hintergrund höre ich ein paar Leute herzlich seufzen oder über uns reden, doch das alles ignoriere ich. Seine eine Hand legt sich in meinen Nacken und drückt meinen Kopf noch nöher zu seinem. Als Carter's Zunge über meine Lippe fährt erschaudre ich vor Leidenschaft und lege eine Hand ebenfalls zärtlich in seinen Nacken. Langsam löse ich mich von ihm und wir blicken und in di Augen. Ich kann nicht anders als innerlich und äußerlich zu strahlen und ihm scheint es genau so zu gehen, denn sein Mund ist zu einem süßen schiefen grinsen verzogen.

,,Hey." sagt er lächelnd als wäre ich kaum weggewesen. Ein schönes Gefühl breitet sich in mir aus und ich lege meine andere Hand auch in seinen Nacken.

,,Hey." erwidere ich und versuche cool zu wirken, ich denke aber, dass das ziemlich in die Hose geht.

,,Lust auf'n Burger?" fragt er lächelnd und ich muss lachen.

,,Sehr gerne." er nimmt meine Hand und zusammen holen wir meinen Tasche, ehe wir zu einem Auto gehen, welches wie sich herausstellte von seiner Mutter ist, meine Tasche reinstellen und zusammen zum Restaurant zur goldenen Möwe, alias McDonalds fahren.

The Bad Boys Girl| wird bearbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt