Hast du?

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Nachdem mein Vater mich von Flughafen in Seattle abgeholt hat, sind wir zu seiner Wohnung gefahren. Eine unangenehme Stille breitet sich zwischen uns aus, während wir über die Autobahn fahren.

,,Und...wie geht es Ella und Carly?" frage ich nachdem ich mich geräuspert habe, denn dieses schweigen ist unerträglich.

,,Gut...Und deiner Mutter?"

,,Auch. Sie hat wieder einen Freund." Er wendet kurz den Kopf zu mir, dreht ihn aber schnell wieder auf die Straße.

,,So so. Und, magst du ihn?" ich überlege einen Moment, ehe ich nicke und ihn schräg anschaue. Ich will meinem Vater nichts von Christian erzählen. Um genauer zu sein, will ich ihm nichts von den Sachen erzählen, die mich jetzt wahrscheinlich in Christian's Augen wie eine zickige ungehorsame Bitch aussehen lassen. Er fährt von der Autobahn ab und das Gespäch ist vorerst beendet. Da ich nichts anderes zu tun habe, flechte ich mir meine Haare und stecke sie mir hoch.

,,Was macht die Schule so?"

,,Alles gut." sage ich und nicke lippenzusammenpressend. Ich weiss nicht, wann sich das Verhältnis zwischen mir und meinem Vater so verändert hat, aber es ist definitiv verändert. Die schönste erinnerung die ich an ihn habe ist die, an dem Tag kurz bevor er ausgezogen ist. Wir sind zusammen ins Kino gegangen und haben ziemlich viel gelacht. Ich wusste zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht, dass er ausziehen würde.

,,Und Ehm hast du einen Freund?" geschockt starre ich ihn an und mein Mund klappt leicht auf.

,,Dad!" er biegt in die Einfahrt eines großen Hauses ein und stellt den Motor ab. Meine Wangen färben sich rot während ich mir meine Handtasche schnappe und aus dem Auto steige. Nicht weiter drauf eingehen Hanna. Dad nimmt die Sporttasche vom Hintersitz und schließt das Auto ab. Zusammen gehen wir auf die Haustür zu und Dad betätigt die Schelle.

,,Hast du?"

,,Ja." antworte ich knapp und die Haustür wird aufgerissen.

,,Hanna!" kreischt das kleine blonde Mädchen und fällt mir in de Arme.

,,Oh eh Hi Carly." ich tätschle ihren Kopf und schiebe sie leicht weg. Gut, dass ich die Geschenke noch mit genommen habe. Hinter ihr steht ein ebenfalls ziemlich kleines Mädchen, mit orangenen Haaren und zwei geflochtenen Zöpfen. Irgendwie, hat sie Ähnlichkeit mit Pipi Langstrumpf...

,,Hanna, Liebes, schön dich zu sehen." ertönt die ziemlich gekünstelte Stimme von Ella. Ihren braunen Haare fallen glatt runter und sie hat ein Spültuch in der Hand.

,,Hi Ella." sie lehnt sich vor und gibt mir einen Kuss auf jede Wange. Ich betrete dicht gefolgt von Dad die Wohnung, ehe er die Tür schließt und die Tasche abstellt.

,,Wir haben dir ein Zimmer Oben eingerichtet, ich hoffe sehr es gefällt dir." sie lächelt mich an, aber ich laufe es ihr nicht ab. Die Art, wie ihre Augen mich anfunkeln, sagen mehr als tausend Worte. Sie hasst mich. Weil ich die einzige Person neben ihr bin, deren Meinung bei meinem Dad noch relevant ist. Und da ich von einer anderen Frau bin. Einer Frau, die mein Dad liebte.

,,Dankeschön, das ist sehr nett von dir." sage ich und lächle sie ebenfalls falsch an.

,,Hanna, willst du mit Maya und mir spielen?" fragt Carly, die an dem Saum meines Kleides zieht. Pipi Langstrumpf schaut mich ebenfalls grinsend an und entblößt eine Zahnspange, die ziemlich süß an ihr aussieht.

,,Nein danke. Aber, ich habe dir was mitgebracht!" sage ich und ziehe die Pony-Kette aus meiner Tasche raus und reiche sie Carly, die daraufhin aufquitscht.

,,Ahhhh. Voll schön! Komm Maya, wir gehen!" und damit sind beide verschwunden.

,,Und die ist für dich,Happy Birthday." sage ich und reiche Ella die Bodylotion.

,,Danke." sagt diese und schaut abschätzig auf die Creme. Bitch.

,,Wir essen gleich zu Abend, geh dir doch vorher noch was schickeres anziehen! Du wirst alles finden! Ich hab dir ein schönes graues Kleid auf dein Bett gelegt! Und passende Schuhe, hoffentlich passen sie. Einfach die Treppe hoch und gerade aus. Charles, hilfst du mir beim Tischdecken?" damit wendet sie mich weg. Mein Vater lächelt mir zu und geht dann hinterher. Toller Empfang. Seufzend nehme ich meine Taschen und gehe die Treppe hoch in das Zimmer direkt gerade aus. Ich betrete einen Raum der... Keine Worte. Die Wände sind rosa gestrichen und in der Mitte liegt ein großer pinker Teppich. Die Möbel an sich sind schön und weiß, aber es gibt kein einziges Möbelstück an dem nicht etwas pink ist. Toll. Ich stelle meine Sachen ab und gehe auf das graue Kleid zu. Es sieht sehr eng aus und am Decoltee sind ein paar Stellen etwas dunkler als beim Rest. Wenigstens das ist schön.

The Bad Boys Girl| wird bearbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt