Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)

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Dag trampelte zurück in seine Wohnung.

So war sein Tag nicht geplant.

Seine Freundin Inès, die er vor zwei Jahren rein zufällig in einem Park kennengelernt hatte, sollte eigentlich heute mit ihrer Familie unterwegs sein.

War es denn dann seine Schuld, wenn sie unangemeldet hier aufgekreuzt war?

Mit der Treue hatte er es noch nie ernst genommen. Er wusste nicht mal genau, woher dieser Drang kam, aber er schaffte es einfach nicht.

Inès war hübsch, klug ... eine ... richtig liebe Persönlichkeit, allerdings ... irgendwie ... reichte es nicht. Irgendwas fehlte. Ein Gefühl. Und auf irgendeine Weise suchte er dieses in anderen Frauen.

Ja, ... da hatte er doch seine Erklärung.

Demzufolge wusste er ja indirekt schon, was ihn dazu trieb, seine Finger nicht bei sich belassen zu können.

Doch hatte er das Gefühl, das etwas Wichtiges in seinem Leben fehlte nicht nur in der Hinsicht.

Schon immer lief er herum mit jener Gefühlsbewegung ... 

... dieser Leere.

Der Arzt schob es auf eine Depression. Mehr nicht. Aber Dag ahnte, dass da irgendwie mehr dran war. Er flüchtete sich in den Genuss verschiedener Drogen, um dieses Gefühl verstummen zu lassen, doch nichts hatte bisher geholfen.

Er hatte auf irgendeine Weise ... keine Orientierung.

Dag nahm ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich auf sein Bett. Er dachte an Inès. Der Streit mit ihr wiederholte sich in seinem Kopf. Ihr Gesicht ... ihre Worte.

Ihm war klar, dass er es wieder mal verbockt hatte.

Doch wie sollte er erklären, dass sie ... ihm irgendwie nicht ausreichte?

Er griff nach seinem Joint, den er sich vorhin bereits zusammengerollt hatte, und legte sich hin. Sofort nahm er einen tiefen Zug, nachdem er diesen angezündet hatte.

Seine Augen schloss er. Er dachte weiter darüber nach, als unerwartet eine unklare Silhouette in seinen Gedanken auftauchte. Ihm war nicht bewusst, woher es kam, aber ... er spürte eine tiefe Verbindung.

Eva ...

Verwirrt öffnete er die Augen.

Woher kam denn jetzt dieser Name? Er kannte keine Eva. Aber ... warum fühlte sich dieser Name so ... vertraut an?

»Eva.« , gab er flüsternd von sich und bekam eine Gänsehaut.

Sein Herz schlug schneller.

Er sah auf den Joint in seiner Hand. Was wurde denn da mit reingepanscht?

Er hatte erst einmal gezogen und eine gedankliche Halluzination kam binnen Sekunden?!

Dag zog dennoch ein weiteres Mal daran.

Nichts.

Zumindest keine Silhouette und kein Name, der angehaucht kam.

Allerdings spürte er jetzt wie gehabt diese Leere. Sie war auch sonst da, aber irgendwie gerade in diesem Moment umso deutlicher.

Dag sprang auf. Rastlos ging er durch die Wohnung. Sein Verstand drehte sich.

Diese Leere, die ihn überfallen hatte, war ... überwältigend.

Warum war Inès' Liebe ihm nicht genug?

Weshalb fühlte es sich so ... unbedeutend an?

Weswegen suchte er ständig nach mehr ... nach etwas ... nach ... er konnte es nicht benennen.