Vincent und seine Gefährten fanden sich einem transparenten, würfelförmigen Gefängnis wieder.
Dass dies dieser Würfel sein musste, war somit klar und unmissverständlich.
Im ersten Moment schien er harmlos zu sein, doch sobald man die durchsichtigen Wände berührte, blitzten kleine Funken auf, die sofort einen schmerzhaften Stromschlag verursachten, was Dag brennend am eigenen Leibe erfahren musste, als er anfänglich versucht hatte, direkt aus diesem Gefängnis zu fliehen.
Es war nicht viel Platz, um sich zu bewegen. Und der ständige Gedanke, dass jede Berührung der Wände wehtat, machte es nicht gerade erträglicher.
Dag stand mittlerweile in einer Ecke des Würfels und zitterte leicht.
Die Verzweiflung nagte an ihm.
Seine Gedanken waren nicht mehr bei der aktuellen Gefangenschaft, sondern ... wie sollte es auch anders sein ... bei Eva.
Die Angst, sie nie wiederzusehen, fraß ihn auf.
Sie war doch gerade erst in sein Leben getreten ... und nun war sie wieder unerreichbar.
»Das darf so nicht enden.« , flüsterte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Ich kann sie nicht verlieren.«
Vincent versuchte, ruhig zu bleiben. Dennoch sah er besorgt zu dem Lockenkopf. »Das ist nicht das Ende.« , sagte er, wobei seine Stimme fest blieb, auch wenn in seinem Blick Unsicherheit lag.
»Deine Worte helfen nicht.« , meinte Dag fast schon stumm, so leise redete er. Er wollte ihn nicht anpflaumen, aber ... auf irgendeine Weise schmerzte alles in ihm.
Vincent sah sich ein weiteres Mal um. »Es fühlt sich irgendwie so an, als hätten wir das schon einmal erlebt.«
»So viel ich weiß, wart ihr hier sogar mehrfach drin.« , gab Blobby von sich.
»Wenn dem wirklich so war, dann werden wir es auch dieses Mal schaffen, dem hier zu entkommen. So schwer kann das doch nicht sein.« Er war optimistisch. So schwer konnte es bei allem gebührenden Respekt tatsächlich nicht sein.
Dag hob den Kopf. »Ich habe das auch schon gedacht.« , murmelte er. »Ich weiß nicht warum, aber dieses Gefühl hier zu sein ... Es ist, als wäre alles sehr bekannt.« Er schloss kurz die Augen und versuchte, die vagen Erinnerungen zu greifen.
»Wenn ihr euch erinnern könntet, wüssten wir wenigstens, wie wir fliehen könnten.« , meinte Blobby hoffnungslos.
»Was, wenn wir dieses Mal nicht rauskommen?« Dag schaffte es nicht, auch nur eine einzige winzigkleine Erinnerung wachzurufen.
Vincent kam näher und legte seine Hand auf dessen Schulter. »Hey, beruhig' dich. Wir kommen hier raus. Da bin ich mir sicher.«
Doch bevor sie weiter diskutieren konnten, öffnete sich aus heiterem Himmel eine Tür an einer der glatten Wände und unerwartet traten zwei Graue ... hier auf Dauruta, wo sie sich befanden ... in den Raum.
Ohne ein Wort ... oder eher ohne eine telepathische Nachricht ... schob sich der Würfel auf und Dag schwebte nahe dem Boden nach draußen, während die anderen beiden nicht in der Lage waren, sich zu bewegen.
Nicht einmal reden konnten sie. Irgendwie war es, als ob sie keine Kontrolle hatten über irgendwas ihren Körper betreffend.
Vincent versuchte zu schreien, nach draußen zu rennen, um seinem Freund zu helfen, doch nicht einmal Zwinkern konnte er.
Der Würfel schloss sich wie gehabt und Dag schwebte ebenso stumm und ohne die Genehmigung sich zu bewegen, vor den Grauen, aus dem Raum hinaus.
Er wurde sofort in einen dunklen, kalten Innenraum gebracht, der nur von einem schwachen Lichtschein erhellt wurde. Weiterhin schwebend wurde er auf eine metallene Unterlage gelegt und festgeschnallt. Ein Gerät wurde schnell und unkompliziert an seinem Kopf befestigt.
Es fühlte sich schwer und unangenehm an, als die Elektrode seine Kopfhaut berührte.
Plötzlich trat der Lord mitsamt Krohuru in den Raum. »Ich weiß, dass du etwas versteckst.« , sagte er, während er auf Dag herabsah. »Und ich werde jetzt herausfinden, was es ist.« Seine langen dünnen Finger tippten auf dessen Stirn.
Der Lockenkopf konnte sich immer noch nicht bewegen, geschweige denn sprechen, als das Gerät begann, in seinen Verstand einzudringen.
Der Schmerz war jedoch intensiv, und er hatte das Gefühl, jemand würde eine Nadel direkt in sein Hirn bohren.
Die Grauen versuchten, seine Erinnerungen zu extrahieren, doch alles was der Lord auf einen Bildschirm zu sehen bekam, waren vorerst verschwommene Bilder.
Bis ...
Immer wieder tauchte mit einem Schlag Eva in seinen Gedanken auf. Ihre Augen. Ihre Lippen. Wie sie ihn berührte. Ihn küsste.
Der Lord versuchte, tiefer zu graben, aber er konnte nicht weiter als zu diesen Erinnerungen mit Eva vordringen.
Ihre Anwesenheit in seinen Gedanken war viel zu stark, so dass sie alles andere bedeckte ... obwohl man auch nicht tiefer wühlen konnte, durch die begrabenen Erlebnisse an die richtige Realität.
»Wer ist dieses weibliche Wesen?« , fragte der Lord. »Warum gibt es nur sie dadrin?« Dag war noch immer nicht in der Lage sich zu bewegen oder zu sprechen. Obwohl ihm auch bewusst war, dass dieser lange Lulatsch keine tatsächliche Antwort, dies betreffend, haben wollte. »Du versteckst mehr, als ich sehen kann.« , sprach er.
»Sollen wir den Nächsten holen?« , fragte Krohuru.
Der Lord schüttelte seinen Kopf. »Nein. Noch nicht.«
»Bringt ihn wieder weg.« , befehligte der General die Grauen.
Dags Fesseln öffneten sich und er schwebte abermals empor, eh er aus dem Raum geführt wurde.
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Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)
Fanfiction(Band 4) Dag und Vincent stehen vor ihrer größten Herausforderung. Der Wurmlord hat sie gnadenlos bestraft. Verbannt in die Vergangenheit, finden sie sich in einer Zeit wieder, ohne Erinnerung an ihre tiefe Freundschaft. Sie sind Fremde füreinander...