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Dag hatte alles verdunkelt.

Es hörte nicht auf.

Wieso hörte es nicht auf?

Die Stimmen in seinem Kopf wirbelten unaufhörlich, aber er verstand einfach kein Wort.

Als er mit Vincent und Blobby im Park herumgelaufen war, war ja auch alles in Ordnung gewesen. Oder hatte er nun einen schweren Brocken angehoben, unter dem seine Eva aus der anderen Realität Kontakt zu ihm aufnehmen wollte?

Gab es so etwas überhaupt?

Er war überfragt.

Eventuell auch wegen all der Gedanken in seinem Kopf.

Sein Blick fiel nochmalig in die Ecke, wo er die Pillen hingeworfen hatte, als es unerwartet heftig an seine Tür klopfte.

Mit einem unsichtbaren Ballast auf den Schultern schleppte er sich schließlich hin und öffnete diese.

Es war Vincent. Sein Gesicht war angespannt und erschöpft.

»Was ist los?« Er sah in den Flur und dann wieder zu ihm, der mittlerweile in seine Wohnung getappt war. »Wo ist Blobby?«

»Die Mission ist gescheitert.« , sagte er. »Er hat ihn. Er ist noch da.«

»Wer ist er?« , fragte Dag nun sichtlich interessiert.

»Des Lords Bruder. Er will uns nicht helfen und hat Blobby deswegen gefangen genommen.«

»Aber ... ihr wolltet doch diese Lena suchen.«

»Ja, die haben wir auch gefunden. Ein Miststück, wenn ich das mal so sagen darf. Richtig ... ruppig ... und ...«

»Schweif nicht ab.« , unterbrach Dag ihn. »Was ist genau geschehen.«

»Da sind Zombies auf dem Planeten und ... wir haben diese Lena eigentlich schnell gefunden, aber natürlich erinnert sie sich auch an nichts. Ihr Name ist Chol'na, weil sie sich wohl erst hier Lena genannt hatte. Sie hat uns mit ihren komischen Gefolgsmännern dann gefangen genommen. Und zu diesen Malqus, also der ihr Vater ist, gebracht. Er hat uns ausgefragt.« Vincent setzte sich auf einen der Stühle und schüttelte seinen Kopf. »Blobby hat ihrem Vater im Übrigen gesagt, dass in der echten Realität Lena tot sei und nicht zu vergessen die Erwähnung, das ich sie gebumst und anscheinend geschwängert habe. Von da an ging's so richtig bergab.«

»Oh.« Dag konnte sich denken, dass dies zu nichts Gutes geführt hatte.

»Ja genau. Oh.« , gab er von sich. »Er hat Blobby durch den Boden fallen lassen und mir gedroht. Ich sollte hierher zurückkehren und nie wieder kommen, ansonsten bringt er mich um.«

»Also doch Bomben auf den Lord und ...«

»Nein. Malqus meinte, es würde nichts bringen, wenn wir den Lord killen. Selbst wenn unsere Erinnerung zurückkehrt, würde es uns nicht in die echte Realität katapultieren.«

»Und wenn er lügt?«

»Nein, das glaube ich nicht. Er hat vorher schon so etwas angedeutet. Ich glaube, er ist der Einzige, der uns hätte helfen können, alles wieder auf Normalität zu schieben.« Er schüttelte erneut seinen Kopf. »Ich konnte nichts tun. Ich musste da weg ... und ich musste auch zurück zu dir. Du ... dir geht's nicht gut, und ... aber ... ich ... ich musste dir doch jetzt Bescheid geben. Es betrifft dich genauso.«

»Fuck.« , flüsterte Dag. »Es wird mehr und mehr. Ich wollte aussteigen, aber ... ich ... ich kann und schaffe es auch gar nicht.«

»Wir packen das gemeinsam Dag. Wir müssen stark bleiben und dürfen nicht aufgeben.«

Dag nickte stumm, obwohl er sich kein bisschen stark in diesem Moment fühlte.

Vincent zog derweil den kaputten Rechner aus seiner Hosentasche und präsentierte diesen dem Lockenkopf. »Malqus hat ihn geschrottet. Ich glaube, weil er uns hätte helfen können, doch eine Lösung zu finden. Aber ...« Er ließ den letzten Satz unvollendet, da er wusste, dass die Maschine in ihrem aktuellen Zustand nicht zu gebrauchen war.

Dag nahm sie an still an sich und betrachtete die Einzelteile. Seine Finger begannen, das Gerät zu untersuchen, und ohne es bewusst zu steuern, fanden diese die richtigen Schrauben, lösten sie und starteten mit der Reparatur.

Vincent sah verwirrt dabei zu, wie Dag mit einer Präzision und Schnelligkeit arbeitete, die er keineswegs erwartet hatte. »Warte mal, woher weißt du, wie man das repariert?«

»Ich ... ich hab kein'n Plan.« , antwortete er, ohne aufzusehen. »Es fühlt sich einfach richtig an. Als ob ich das schon immer gekonnt hätte.«

Vincent lehnte sich zurück und betrachtete ihn nachdenklich. »Vielleicht warst du ja in der wahren Realität so etwas wie ein ... Techniker.«

»Vielleicht.« , murmelte Dag. »Hier bin ich jedoch nur verloren.«

Für einen Moment herrschte Schweigen, was nur von dem leisen Klicken der Reparatur unterbrochen wurde.

»Es ist egal, wer wir früher waren.« , sprach Vincent schließlich. »Wir sollten uns auf das jetzt konzentrieren. Das, was vor uns liegt. Blobby ist gefangen. Malqus wird uns töten, wenn wir da aufkreuzen. Also ... was machen wir jetzt?«

Dag hielt inne. Seine Finger ruhten auf der halbfertigen Maschine. »Ich weiß es nicht Vinne. Aber ... vielleicht kann uns das Teil echt behilflich sein, den nächsten Schritt zu sehen.«

Vincent nickte, auch wenn in seinen Augen Zweifel stand. »Ich hoffe es Dag. Ich hoffe es wirklich.«

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt