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Eva war nicht wiedergekehrt, obwohl Dag sie mehrmals telefonisch darum gebeten hatte.

Sie meinte, er solle erst seine Angelegenheiten klären.

Doch welche Angelegenheiten?

Es gab in seinem Leben immerhin nur Eva.

Hatte die Situation mit Inès wirklich alles ruiniert?

Die Gedanken kreisten fortwährend in seinem Kopf und dies spendierte ihm unwillentlich immer mehr Unruhe.

Er sah auf sein Handy, obwohl er wusste, dass kein Anruf von ihr kommen würde. Sie war nämlich mehr als nur deutlich gewesen. Er hatte es ebenso an ihrem Ton bemerkt. Sauer war sie nicht gewesen, aber man merkte, sie hatte auch keine große Lust auf Drama.

Die Angst, dass sie ihm entgleiten konnte, stieg an.

Schließlich hatte es nicht mal richtig begonnen.

Ja, sie hatten miteinander geschlafen. Sie hatten sich getroffen und es war intensiv und leidenschaftlich gewesen. Aber ... war das vielleicht alles, was sie wollte?

Oder bedeutete es mehr?

Wie hatte es damals mit ihnen begonnen?

Genauso?

War es ähnlich gewesen?

Zweimal hatten sie sich jetzt gesehen. Und beide Male war sie ja bereit gewesen, sich auf ihn einzulassen.

Aber ... war sie vielleicht auch genau die Person, die Ines betitelt hatte?

Das sie einen Spaß darin fand von einem zum Nächsten zu springen?

Oder war es verletzter Stolz, der sie dazu gebracht hatte, sich so über Eva zu äußern?

Er dachte an die vergangene Nacht.

Jede Berührung ... jeder Kuss hatte sich einfach nur richtig angefühlt.

War sie vielleicht genau wie er, jemand, der nur versuchte, in dieser surrealen Realität etwas Echtes zu finden?

Verspürte sie eventuell auch eine Leere und füllte sie mit Klimbim, der nicht wertvoll war, in der Hoffnung das einzig Wahre zu erlangen?

Dag schaffte es nicht, die Unsicherheit abzuschütteln.

Alles hing an einem dünnen Faden.

Blobby hatte ihn ja gewarnt, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass so schnell etwas eintreffen könnte, was ihn wie gehabt in eine Ecke drängte, wo er schreiend nach dem verlangte, was er unbedingt in seinem Leben haben wollte.

»Hast du gehört?« Vincent sah ihn fragend an, nachdem er keine Antwort gegeben hatte.

Seine Freunde waren kurz nach dem Fauxpas eingetreten, weil er irgendwie nicht weiter wusste und dann doch Vincent kontaktiert hatte, wie elend er sich gerade fühlte.

Dag hatte eigentlich nicht vorgehabt es zuzugeben, aber er hatte mittlerweile auch Kenntnis darüber, dass dieser schnell bemerkte, wenn es ihm nicht gutging.

»Wir sprachen über den Lord.« , sagte Blobby, nachdem der Lockenkopf beide leer angeschaut hatte, weil er keine Ahnung hatte, worüber sie gesprochen hatten.

Dag atmete tief ein und nickte einfach nur.

»Ich weiß, du denkst gerade nur an Eva.« , sagte Vincent. »Aber wir müssen langsam doch einen Plan entwickeln. Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben, eh die Erde angegriffen wird.«

»Ich kann nicht aufhören, an sie zu denken. Für einen Moment hatte ich Hoffnung, und ... und jetzt will sie nicht vorbeikommen, weil sie denkt, ich muss mein Leben in Ordnung bringen. Dabei ist sie doch mein Leben.«

Blobby warf Vincent einen kurzen Blick zu. »Das ist das, wovor ich dich gewarnt habe. Das hier ist ein anderes Leben. Du kannst jetzt nicht auf Eva den Fokus richten. Es gibt Wichtigeres.«

»Ja genau.« Vincent setzte sich auf Dags Matratze und schob dessen Füße ein wenig weg. »Blobby und ich haben eine Kleinigkeit nachgedacht. Wir wissen, dass Jack ein Teil von Malqus ist. Und wir haben ja bereits mit den Grauen gesprochen. Vielleicht haben sie Informationen, oder ... können uns nochmal da rein schicken, damit wir mit ihm reden können.«

»Wozu?« , brummte er.

»Malqus meinte, nur er könnte uns helfen. Aber vielleicht brauchen wir ihn gar nicht, da er eh voreingenommen ist. Jack hingegen hat keine Ahnung, was mit Lena ist, und ...«

Dag seufzte schwer und unterbrach ihn damit. »Du willst wieder Pilze, Einhörner, Maden, Meermänner und so weiter begegnen?«

Vincent nickte entschlossen. »Es gibt keine Garantie, dessen bin ich mir bewusst, aber sie sind momentan der einzige Hinweis, den wir haben.«

»Was ist, wenn ich Eva verliere?« , gab Dag wider Erwarten von sich, weil seine Gedanken wieder auf das Szenario mit Inès zurück geschwankt waren.

»Eva ist wichtig. Das verstehe ich.« Sein Freund sah ihn eindringlich an. »Aber wenn du sie wirklich liebst, musst du auch daran denken, was auf dem Spiel steht.«

Dag wusste, dass sie Recht hatten.

Sie konnten nicht ewig in dieser falschen Realität verharren und darauf hoffen, dass alles von selbst in Ordnung kommen würde.

Der Lord war eine Bedrohung.

Dennoch ...

Seine Gedanken wichen wie gehabt ab.

Die Angst, dass er Eva verlor, dass sie durch die Komplikationen mit Inès auf Abstand gehen würde, nahmen ihn vollkommen ein. »Ich kann Eva nicht aufgeben. Ich habe sie doch gerade erst gefunden.«

»Wenn wir den Lord nicht stoppen können, wird nichts davon mehr Bedeutung haben.« , sprach Vincent.

»Sobald du dich in dieser Realität verlierst, hat er gewonnen Dag.« , mischte im Übrigen Blobby zum wiederholten Mal mit. »Wir haben nur eine Chance ... weitermachen.«

Der Lockenkopf nickte langsam, auch wenn die Unsicherheit an ihm nagte. »Okay. Dann ... besuchen wir wieder die Grauen.«

Vincent und Blobby sahen sich erleichtert an.

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt