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Vincent versteckte sich hinter Blobby als sie durch ein benebeltes Tor gegangen waren, was dieser mit ein paar Knopfdrücke irgendwie hervorgerufen hatte.

Panik war da gewesen, aber auf die eine oder andere Weise auch eine totale Neugier, da allein anhand der Aktion doch sein Gesagtes wahr sein musste oder nicht?

Zumindest der Part, dass dieser Kerl aus der Zukunft stammen musste. Schließlich sprach er über Zeitreisen und sie waren allen Anschein nach jetzt auf einen anderen Planeten.

Blobby zog ihn rasch mit sich, als uniformierte Personen sichtbar wurden. Hurtig ging er mit ihm in die Hocke, als sie sich hinter einer Anrichte versteckten. »Ich hab's geahnt. Der Lord scheint hier zu sein.« , flüsterte er. »In dieser Realität seid ihr nie hier geboren und habt damit nichts ... vernichtet.«

Für Vincent war es plötzlich ein seltsames Gefühl, als er die Uniformierten betrachtete, die an ihnen vorbeigingen.

So ... merkwürdig und vertraut zugleich. Als ob er sich daran erinnern sollte.

»Von hier ... stamme ich?«

Blobby nickte. »Ja. Aber ...«

»Das kann nicht stimmen.« , meinte er, trotz das sie durch dieses Portal hierher gelangt waren. »Ich bin auf der Erde geboren. Meine Eltern, sie haben Babyfotos von mir.«

Blobby glitt näher. Seine Stimme war ruhig, aber eindringlich. »Ich sagte doch, es wurde alles manipuliert. Deine Erinnerungen. Deine Identität. Deine wahre Herkunft. Er hat dich damit von Dag getrennt. Das war sein Begehren.«

Vincent spürte ein paradoxes Gefühl der Beklemmung. »Warum ... wollte er ... also dieser Lord das?«

»Weil ihr ihn vernichtet habt.«

»Und ... wenn wir ihn vernichtet haben, wie konnte er dann ... das hier ... mit uns machen?«

»Ihr dachtet, er sei weg. Wir alle dachten es.«

»Aber ... was willst du jetzt genau von mir?«

»Du musst dich erinnern. Dag und du. Vielleicht ... vielleicht wird dann alles wieder normal. Der Lord muss vernichtet werden.«

»Ich soll irgendeinen Darth-Vader-Verschnitt um die Strecke bringen mit einem besten Freund, den ich bis dato nicht einmal kenne?«

»Darth wer?«

»Darth Vader. Ein dunkler Lord der Sith, der groß und in schwarzer Kleidung plus in einem Helm gehüllt, einen Todesstern ...«

»Der Lord ist nicht groß.« Er deutete auf Vincents Knie. »Höchstens so.«

Er spürte augenblicklich eine Unruhe in sich aufsteigen. Seine Gedanken rasten. So unwirklich es auch klang, irgendwas tief in ihm sagte, dass es möglich war. Nicht das dieser Lord nur kniehoch war, sondern seine Erzählung hörte sich nicht so fremd an, wie sie eigentlich sein sollte. Als hätte er diese schon einmal irgendwo gehört. Wie, wenn man sich an etwas aus seiner Kindheit erinnerte, sobald einem zum Beispiel ein gewisser Duft in die Nase stieg.

Es war ja bereits die komplette Zeit da gewesen, dass irgendetwas in ihm glauben wollte, sonst wäre er Blobby ja nicht einmal gefolgt ... aber auf irgendeine Weise spürte er, wie etwas begann in seinem Kopf zu kratzen.

Vielleicht musste er ja diesen Lord besiegen, um klarer sehen zu können. »Wir sind hier Blobby, dann ... dann lass es uns auch zu Ende bringen.«

»Was meinst du?«

»Lass uns diesen Lord suchen und ihn ... ins Weltall schießen oder was auch immer.«

»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Und was ist mit Dag?«

»Er ist nur kniehoch. Das kann ich auch alleine. Ihn zu überwältigen wird schon kein Staatsakt sein.«

Blobby überlegte und schüttelte erneut seinen Kopf. »Nein. Das ist nicht richtig.«

»Es ist doch egal. Dag hin oder her. Ich kenn' ihn ja nicht mal. Und ...«

»Ich weiß nicht. Schworm hat alles geändert, weil eure Freundschaft so wichtig ist.«

Vincent kroch aus seinem Versteck hervor. »Wie kann eine Freundschaft wichtig sein? Das ergibt gar keinen Sinn.«

»Aber ...«

»Lass ihn uns suchen.« , fiel er Blobby ins Wort hinein. »Diesen Dreikäsehoch schaff' ich alleine.«

Vincent ging voran, linste hinaus und stiefelte durch den Flur. »Das ist gefährlich. Und er hat Krohuru.«

»Was ist ein Krohuru?«

»Sein Leibwächter.«

»Wir sind zwei.« , meinte Vincent dazu. »Er und sein Lakai nur eineinhalb.«

»Ich schaff' das nicht. Die haben mich ja auch gefangen genommen in der echten Welt und dann die Waffe entworfen.«

»Ja, aber jetzt bist du ja nicht allein'.« Augenblicklich verspürte er ein seltsames Gefühl. Als .. als fehlte etwas. Dabei war er ja gerade nicht alleine ... und doch ...

War es dieser Dag?

Irgendwie musste er an ihn denken, obwohl er ihn sich nicht einmal vorstellen konnte. Aber ... wenn sie tatsächlich ... so unzertrennlich waren ... beste Freunde fürs Leben ... musste er sich dann nicht wenigstens trotzdem an ihn erinnern können?

Mindestens ... ein bisschen?!

Doch da war nichts. Außer das er ein seltsames Gefühl hatte, wenn er nur an diesen Namen dachte, oder ihn vernahm.

Dag.

Dag.

Dag.

Unerwartet wurde er aus seinem Tagtraum gerissen und von Blobby in einen Raum gezogen. »Spinnst du?« , keuchte er ihn an. »Du läufst im ja geradewegs in die Arme.«

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt