КΛPłТΞŁ 14

16 14 0
                                    

Wie es ihm tatsächlich ging, verbarg Dag, doch er merkte die Blicke, die Vincent ihn schon die ganze Zeit über zuwarf, als er wieder in den Wohnbereich zurückgekommen war. »Kann ich dir helfen? Suchst du irgendwas in meinem Gesicht?« , schnauzte er ihn an.

»Hast du ... also mich geht es ja nichts an, aber ... hast du ... geheult?«

»Nein, Mann.«

»Also wenn, ... ich ... also ich find's nicht schlimm. Wenn du reden willst, dann ...«

»Ich brauch' deine Hilfe nicht.« , unterbrach er ihn scharf.

»Dag, ich ...«

»Nein. Mich kotzt diese Scheiße an. Verpisst euch doch.« , blökte er in diesem Fall beide an. Er merkte, wie seine Hände zitterten. »Ich hab' diese Scheiße nicht gewollt. Ihr seid einfach ungefragt in mein Leben getreten, mit euren Scheiß Erzählungen. Alles ist scheiße.«

»Hey, du ...«

»Nein. Verschwindet. Ich hab' kein'n Bock mehr auf euren Scheiß. Macht es allein'. Ich bin raus.«

»Nein. Dag, du musst mitmachen. Es geht doch auch um dich.« , begann Blobby fast schon schluchzend.

»Nein. Geht es nicht. Ihr habt mich einfach mitgezogen und mir reicht es. Ich mache diese Scheiße nicht mehr mit. Haut ab in euer Wunderland und jagt das weiße Kaninchen alleine.« Er zeigte auf seine Türe, während die Tränen in seinen Augen standen. »Verpisst euch.«

»Aber ...«

»Nein. Lass ihn. Es ist okay.« , unterbrach Vincent den Metamorph und zog diesen mit sich. »Er ist raus.«

»Nein. Das geht so nicht. Ihr müsst gemeinsam ...«

»Er will es nicht.«

»Aber ...«

»Verschwindet.« , schrie Dag.

»Wir sind schon weg.« Vincent zog weiter an Blobby, der fassungslos auf den Lockenkopf sah.

Dieser blickte den beiden mit verschwommenem Blick durch die Tränenflüssigkeit nach, bis sie endlich seine Wohnung verließen und die Türe hinter sich geschlossen hatten.

»Fuuuuuuuuuuck.« , schrie er rum, und warf ohne groß darüber nachzudenken alles Mögliche durch den Raum.

Ihm ging es gar nicht gut. Und er wusste nicht, woher diese ganzen Emotionen kamen, die in ihm brodelten. Diese Traurigkeit und diese Wut.

Er war verzweifelt und überfordert.

Dag konnte bei dieser Mission nicht mitmachen. Egal, wie wahr sie höchstwahrscheinlich war. Es erdrückte ihn immens.

Er hatte tatsächlich das Gefühl, als würden alle Emotionen seines wahren Ichs, sich ihm hier präsentieren, jedoch ohne zu wissen, wieso, weshalb, warum.

Liebte er diese Eva in der Tat so hart, dass es ihn selbst hier kolossal schmerzte?

Er fühlte diesen Schmerz in sich, aber er wusste nicht, ob es wirklich daran lag.

Doch irgendwie hatte es ja damit begonnen oder nicht? Er hatte diese Worte ausgesprochen, wie sehr er sie liebte, ... was er alles für sie tun würde.

Und dabei kannte er sie hier nicht einmal.

Verzweifelt ließ er sich abermals zu Boden fallen. Er schloss die Augen und versuchte, an sie zu denken. An die Frau, wo er zum einen nicht mal einen blassen Schimmer hatte, wie sie überhaupt aussah.

Hatte sie dunkle Haare?

War sie blond?

Er hatte nicht einmal einen Ansatz ... und er sollte es auch lassen.

Seine Augen öffneten sich wieder. Das musste aufhören. Dieses Geschwafel von Liebe und die Rettung der Welt.

Er war kein Held und ... auch mit Sicherheit kein liebender Ehemann oder Vater für seine drei Kinder.

Dag konnte es sich einfach nicht vorstellen. Zudem ... diese scheiß Emotionen. Er hatte geflennt wie ein kleines Kind. Und allen Anschein nach ... wegen dieser Frau.

Nein.

Er hatte Inès. Zumindest ... sonst.

Sie würde sich auch wieder ... beruhigen. Sie würde ihn wiedernehmen.

Er brauchte diese andere Realität nicht, wenn sie ihm nur Schmerz zufügte. Er hatte doch eigentlich ein ganz ... normales Leben hier. Wozu also alles ändern?

Oder ...

War es Vermissung?

Fehlte ihm ... Eva ... so sehr, auch wenn er sich nicht an sie erinnerte?

Blobby hatte erzählt, er hätte viel durchgemacht wegen ihr. Er hätte sie mehrfach fast verloren.

War es dann tatsächlich dieser Umstand, woraufhin diese Gefühle in ihm explodierten?

Er kannte sich so zumindest nicht.

Sein Blick fiel auf seine geschlossene Haustüre. Er fühlte sich schlecht, Blobby und erst Recht Vincent so angeschnauzt zu haben.

Doch hatte er keine andere Wahl gesehen.

Er wollte, dass dieses Gefühl aufhörte.

Es war grauenhaft.

Und dann hatte er auch noch selbst vorgeschlagen, Eva suchen zu wollen.

War er irgendwie ... intelligenzgemindert?

Als ob das gut für ihn wäre.

Nein. Wenn er jetzt schon dieses Gefühlschaos hatte, wie würde es dann erst sein, sobald er ihr gegenüberstand?!

Und doch konnte er nicht aufhören, an sie zu denken.

Ohne Hinweis, wie sie aussah, wie sie war ... wer sie war, hatte sie sich in seinem Hirn eingebrannt.

Der Gedanke an sie verschwand nicht.

Sie blieb.

Was sollte er nur tun?

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt