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»Qolero, untersuch' den hier mal.« , rief Jacinof, nachdem er Vincent dabei behilflich gewesen war Blobby auf eine Etage des Kaufhauses zu bringen, in welchem sie sich befanden.

Vincent überraschte es nicht einmal, denn irgendwie hatte er auch das Gefühl, ein Déjà-vu zu erleben. Nur das etwas fehlte ... oder ... jemand.

»Wo habt ihr die denn aufgegabelt?« , fragte einer mit blauen Haaren.

Wo waren sie hier gelandet? Im Regenbogenland mit Zombies?

»Die liefen draußen herum.« , erklärte Chol'na kurz und knapp. »Das ist Vincent und der außer Gefecht Gesetzte heißt wohl Blobby.«

»Ich bin Wafdor.« Er nickte ihm zu.

Vincent nickte umstandslos zurück. Auf Freundschaft knüpfen, war er ja nicht aus.

»Er hat 'ne fette Beule, aber er müsste gleich wieder in der Realität ankommen.« , sprach die mit türkisenen Haaren, dessen Name anscheinend Qolero war.

»War offenbar ein ordentlicher Rumms.« , lachte Jacinof.

»Was genau wollt ihr hier?« , fragte Wafdor sehr interessiert.

»Sie suchen eine Lena.« , meinte Chol'na.

»Lena?« Er schüttelte den Kopf. »Nie gehört.«

»Sie muss aber hier sein.« , sprach Vincent. »Sie stammt von hier.«

»In unserer Stadt?« , wollte Wafdor weiterhin wissen und redete auch direkt weiter. »Wir sind die letzten Überlebenden. Und niemand heißt hier Lena.«

Vincent betrachtete die wenigen Menschen, die sich hier aufhielten. »Dann ... lebt sie nicht mehr?«

»Falls sie hier je gelebt hat.«

»Dann sind wir umsonst durchgesprungen?!«

»Durchgesprungen? Wovon redest du?« Argwöhnisch analysierte Chol'na ihn.

»Ich hab's gewusst.« , keifte Jacinof. »Das ist ein Materien-Prozessor, den der andere da bei sich hat. Das sind Daurutianer.«

»Dauru-was?« Vincent hob augenblicklich die Arme, als der Typ seine Waffe auf ihn visierte. »Wir ... wir sind keine Bösen. Wir kommen in Frieden.«

Hatte er das jetzt echt gesagt?

Der typische Spruch von Außerirdischen bevor sie die Erde vernichteten?!

»Ooooh.« , stöhnte Blobby unerwartet auf und rieb sich die Stirn. »Was ist passiert?« Unsanft wurde er von Wafdor in die Höhe gesetzt. »Hey, was soll das?« Er sah zu Vincent und dann auf den, der ihn ruppig berührt hatte. »Theo?«

»Wer?«

»Theo.« , gab er strahlend von sich und sah wieder zu Vincent. »Wir haben Theo gefunden.«

»Der scheint sich heftig den Kopf gestoßen zu haben.« , kommentierte Wafdor.

»Nein. Du ... du erinnerst dich nur nicht. Dag und Vincent waren ja nicht hier.«

»Wer? Meint er dich?«

Vincent wusste nicht mehr, was er machen geschweige denn sagen sollte, weshalb er irgendwie seltsam gleichzeitig den Kopf schüttelte, nickte und die Schultern anhob.

»Wer ist Dag?« , fragte Chol'na und schaute zu dem Größeren der beiden hinauf.

»Mein ... ein ... Freund, also ... das ist schwer zu erklären.« , begann Vincent nun doch. »Wir sind ...«

»Lena. Wir haben dich gefunden.« Mit Tränen in den Augen sah er zu Chol'na.

»Ich heiße Chol'na, du ...«

»Ja, aber das ist dein Hier-Name. Auf der anderen Erde heißt du Lena.«

»Auf der anderen ...?«

»Ihr seid damals geflüchtet und habt Hilfe bei Dag und Vincent gesucht.«

»Was redet er da?« Vincent wurde von Chol'na durchsetzungsstark angebrüllt.

»Ich ... ich wurd' doch selbst reingezogen. Ich weiß es nicht, also ... irgendein Lord hat unsere Erinnerungen gestohlen und ... wir kennen uns wohl alle, wie ich jetzt erst mitbekommen habe, weil ... das wusste ich wirklich nicht. Und ... wir suchen eine Lena, die anscheinend du bist, denn das behauptet er ja und er ist der Einzige, der sich noch erinnert. Also ... muss es ja stimmen, weil ...«

»Halt deine Schnauze.« Sie sah zu Wafdor und Jacinof. »Wir sollten beide zu ihm bringen.«

»Ihm? Wer ist ihm?«

»Ich habe gesagt, du sollst deine Schnauze halten.« Sie richtete ihr Wort wieder an ihre Freunde. »Er wird wissen, was zu tun ist.«

Die zwei nickten ihr zu und Vincent sowie Blobby wurden unsanft von beiden Männern wegmanövriert.

»Wir sind aber ...« , startete der Metamorph und bekam sofort den Lauf eines Gewehrs in den Nacken gedrückt.

»Sei jetzt ruhig.« , flüsterte Vincent. »Du reitest uns sonst immer weiter in die Scheiße rein.«

Mit erhobenen Armen wurden sie eine Treppe hinauf gedrängt. Höher und höher. Bis sie das oberste Parkdach erreicht hatten und dort in einen Lieferwagen hinten einsteigen sollten.

Mit einem Knall schlossen sie die Türen und fuhren schließlich los.

Vincent stand direkt auf und wollte testen, ob er diese öffnen konnte, doch sie war verriegelt. »Das ist scheiße.« , meckerte er und sah sich dennoch um. »Warum musstest du auch gegen eine Laterne rennen.«

»Da waren Carnis.«

»Toll. Den richtigen Namen weißt du also. Und warum hast du mich dann nicht gewarnt?«

»Als wir ankamen und da waren keine, dachte ich, es gibt keine. Ich wusste es von Lena. Sie hatte es mir mal erzählt.«

»Wieso du mir das nicht gesagt hast.« , moserte er.

»Weil ... ich dachte, dann hast du Angst. Dag ist schon nicht mitgekommen.«

»Dag.« Er rieb sich die Stirn. »Wer weiß, welche Scheiße er gerade abzieht, weil niemand auf ihn aufpasst.« Woher kamen eigentlich überhaupt jetzt solche Gedanken wieder? Er war doch nicht dafür da, um auf andere achtzugeben. Und dennoch ... machte Vincent sich momentan riesige Sorgen um den Lockenkopf. »Was soll denn aus ihm werden, wenn wir gleich draufgehen?«

»Das wird schon nicht ...«

»Nicht?« , unterbrach er Blobby barsch. »Wo bringen die uns denn hin?«

»Das weiß ich nicht.«

»Sicher? Oder gehört das wieder zu deinem Ups-das-sage-ich-dann-erst-später-damit-du-keine-Angst-bekommst-Dingen?«

»Nein, ich weiß es wirklich nicht.«

Vincent versuchte, die Balance zu halten, als sie eine scharfe Rechtskurve fuhren. »Ich hab' ein komisches Gefühl.« , sagte er, weil es sich anfühlte, wie ein Traum, den er schon mal geträumt hatte, aber an den er sich momentan nicht erinnern konnte.

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt