КΛPłТΞŁ 27

23 13 5
                                    

Vincent hatte das Gefühl, er würde immer wieder im Kreis laufen, obwohl er sicher war, bereits in verschiedene Richtungen abgebogen zu sein. Es war, als wäre diese Höhle endlos.

Vielleicht gab es nicht einmal einen Ausgang.

Der Gedanke ließ ihn frösteln.

Was war, wenn er tatsächlich gefangen war?

Ein seltsamer Schauer lief ihm über den Rücken, und für einen Moment fragte er sich, ob er irgendwann gezwungen sein würde, von diesem Gnom zu leben, den er getroffen hatte.

Abermals verzog er sein Gesicht, wie bereits vorhin, als er ihn das erste Mal erblickt hatte.

Ein ekliger Gedanke.

Vincent sah sich nichtsdestotrotz ein weiteres Mal um. Er konnte unmöglich im Kreis gegangen sein, weil ... hätte er dann nicht diesen Glo'ki noch einmal getroffen? Oder ... wenigstens das EXIT-Schild?!

Allerdings sah hier auch irgendwie alles gleich aus. Jeder Felsen, jeder Tunnelbogen wirkte identisch. Es war frustrierend.

»Das ist doch verrückt.« , murmelte er vor sich hin.

Wenn dies tatsächlich eine Höhle war, dann musste es irgendwo ein Ende geben. Oder einen Anfang.

Im Gegensatz dazu ... wusste er immer noch nicht, wie der Gnom aufgetaucht war.

Aus dem Nichts?

Das EXIT-Schild und der Weg sind zumindest so erschienen.

Aus dem Nichts.

Vincent trat wütend gegen einen losen Stein.

Wo war Dag jetzt genau? Irgendwie hoffte er inständig, dass dieser einen Weg aus dem Schacht gefunden hatte und nicht wie er selbst, irgendwo festsaß.

Sein Magen meldete sich in diesem Moment und erinnerte ihn an die drückende Leere in seinem Bauch. Er hatte Hunger ... und zwar Gewaltigen.

Kleinmütig ließ er seine Handinnenfläche an der rauen Wand entlanggleiten, als er unvermutet durch etwas hindurch griff. Irritiert zog er die Hand zurück und trat einen Schritt näher. Vor ihm plätscherte ein kleiner Wasserfall, der vorher nicht da gewesen war.

Wo kam der plötzlich her?

Vincent blickte sich um, als ihm urplötzlich bewusst wurde, dass ihm das Wasser bis zur Brust reichte.

War er die ganze Zeit durch Wasser gewatet?

Unmöglich.

So etwas hätte er doch bemerkt.

Er zuckte dennoch mit den Schultern und schöpfte ein wenig Wasser mit seinen Händen, um einen Schluck trinken zu können.

»Schmeckt's?« , ertönte eine blubbernde Stimme.

Vincent erstarrte. »Wer ist da?« , fragte er scharf und drehte sich um.

»Das geht dich nichts an.« Die Stimme schien von überall zu kommen.

Hektisch suchte er nach der Quelle, bis sein Blick auf ein Männlein fiel, das auf einem Stein saß.

Es war größer, als der Gnom vorhin, aber immer noch klein. Das Wesen hatte ein menschliches Gesicht mit einem langen weißen Bart. Doch statt Haare bedeckten schimmernde Fischschuppen seinen Kopf. Auch auf seinem Oberkörper glitzerten diese Schuppen im schwachen Licht.

Vincents Blick fiel tiefer. Anstelle von Beinen hatte das Wesen etwas Ähnliches wie stummelige Flossen.

Er riss augenblicklich sein Augenmerk von den grotesk deformierten Gliedmaßen weg und runzelte die Stirn. »Was bist du?«

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt