»Nein. Ich finde das nicht gut.« Blobby schüttelte den Kopf, als er neben Vincent in den leeren Straßen ging.
Kurz nachdem sie den Lockenkopf verlassen hatten, waren beide zu dem Entschluss gekommen, Lena aufzusuchen, weshalb sie nun auf ihrem Heimatplaneten nach ihr Ausschau hielten.
»Wir müssen weitermachen.«
»Ja aber Dag ...«
»Du hast ihn doch gesehen. Die Sache nimmt ihn zu sehr mit.«
»Dann ... schützt du ihn?«
»Ehm ... ja. Natürlich. Was dachtest du denn?«
»Das du ... ihn nicht dabei haben willst.«
»Nein, ihn betrifft das im Grunde ja genauso wie mich, aber es nützt auch nichts, wenn er hier heulend mit uns rumrennt. Ich glaube, er muss erst einmal selbst mit der Situation zurechtkommen.«
»Du meinst, es war ... wegen Eva?«
»Diese Eva war das Thema gewesen. Ich glaube jetzt nicht, dass er sich erinnert hat, aber ... vielleicht sind trotzdem Gefühle bei ihm eingetrudelt.«
Blobby zog den Universalrechner aus seiner Hosentasche heraus. »Computer, ist es möglich, dass Dag trotz seines Gedächtnisverlusts solche starken Gefühle verspürt?«
»Es ist durchaus möglich, dass Dagalexus Dux Gefühle für Eva verspürt, auch wenn er sich nicht bewusst an sie erinnert. Emotionen können tief im Unterbewusstsein verankert sein, und auch ohne konkrete Erinnerungen können bestimmte Reize, wie Gedanken oder Situationen, intensive emotionale Reaktionen auslösen. Dies könnte auf emotionelle Konditionierung oder eine tiefe Bindung hinweisen, die auf einer unbewussten Ebene weiter existiert, selbst wenn das bewusste Gedächtnis fehlt.«
»Ich hab's irgendwie gewusst. Ich meine', ich sag ja die ganze Zeit, das seine Bindung zu Eva sehr stark ist.« , sprach Blobby.
»Auf irgendeine Weise ist es beruhigend ... und gleichzeitig beängstigend.« , gab Vincent von sich, während er sich nicht einmal über die Monde, die hier zu sehen waren, störte. »Wenn das stimmt, dann schlummert in mir vielleicht auch noch etwas von der echten Realität. Von dem, was ich mal war.« Er sah nachdenklich aus. »Ich will ihm helfen, aber ... ich weiß auch nicht wie. Möglicherweise war es im Übrigen nicht richtig ihn alleine zu lassen, doch ... für den Moment, wollte ich ihm nur Ruhe gönnen.«
»Ich verstehe. Es muss ... hart für dich sein, oder?« Er kam ein wenig näher. »Weißt du, manchmal muss man gar nicht viel tun, sondern einfach nur für den anderen da sein. Zeigen, das er nicht alleine ist.«
»Klar. Ich weiß. Aber ... es fühlt sich ... so seltsam an. Er ist ein Fremder ... irgendwie. Und trotzdem ist da dieses Gefühl, dass ich ihn kenne.« Er hielt an. »Und das macht mir Angst.«
»Das verstehe ich.« , wiederholte Blobby. »Wir haben immer Angst vor Dinge, die wir nicht verstehen. Aber ... du musst dich auf die Verbindung, die ihr habt, verlassen. Sie täuscht dich nicht.«
»Ja, vielleicht hast du Recht. Wenn wir ... wenn wir wieder zurück sind, werde ich nochmal bei ihm vorbeischauen. Wir wissen zwar beide nicht, wer wir wirklich sind, aber ... es fühlt sich wichtig und richtig an, ihm zu helfen.«
»Ja. Das ist es auch. Du hast ihm immer geholfen.«
»Bedeutet, er hat öfters solche ... Tiefs?«
»Ihm ging es eine lange Zeit nicht gut. Eva war weg. Sie hatte ihn verlassen.«
»Sie hatte sich getrennt?«
»Sie wollten ... unterschiedliche Dinge zu diesem Zeitpunkt, und ... sie ist gegangen.«
»Und ... Dag?«
»Er ist daran fast zerbrochen und ... zum Ende hin hat er seine Gefühle für sie irgendwie ... einmauern lassen. Also nicht, dass er sie nicht mehr liebte, es war ... diese Angst ... die Sorge, die ... na ja ... halt alles Schlechte.«
»Wieso?«
»Er hatte sie überall gesucht und seine Gefühle waren extrem und hatten ihn so stark zu Boden geworfen. Dag war ... fertig.«
»Aber ... er hat sie wiedergefunden?!«
Blobby nickte. »Ja. Durch Zufall. Und ... er ist unwissend Vater zu dem Zeitpunkt geworden.«
»Oh. Sie ... sie hatte ihm ... nichts gesagt?«
»Ich sagte ja, es war viel.« Er zog die Lippen kurzzeitig ein. »Und dann wurde sie krank.«
»Krank?«
»Ja. Eine ... Erden-Krankheit. Irgendwas in ihrem Kopf. Dag hatte Angst, dass sie stirbt. Dass er sie verliert.«
»Oh. Das ist ... aber sie hat's geschafft?«
»Ja.« Blobby nickte.
»Das ist gut.« Er fühlte sich immer schlechter. Hatte er Dag bei alldem beigestanden? Wenn ja, war es dann nicht tatsächlich dumm gewesen, ihn jetzt alleine zu lassen? Egal, wie sehr er ausgeflippt war, es war lediglich sein Schmerz, den er da herausgelassen hatte. »Lass uns jetzt schnell diese Lena suchen und im Anschluss auf die Schnelle zurück.«
Blobby nickte. »Ja, das machen wir.«
Vincent blickte sich in der menschenleeren Umgebung um. »Bist du sicher, dass wir richtig sind? Wir haben bisher keine Person gesehen. Hier ist es wie ... ausgestorben.«
»Ja, aber ... ihr Planet wurde ja auch immer vom Lord angegriffen.«
»Inwiefern angegriffen?«
»Na mit ...«
Vincent drehte sich um und sah die Kreaturen, die sich ihnen näherten. »Fuck. Lauf Blobby.«
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Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)
Fanfic(Band 4) Dag und Vincent stehen vor ihrer größten Herausforderung. Der Wurmlord hat sie gnadenlos bestraft. Verbannt in die Vergangenheit, finden sie sich in einer Zeit wieder, ohne Erinnerung an ihre tiefe Freundschaft. Sie sind Fremde füreinander...