Dag lag erschöpft auf dem Boden des Würfels.
Seine Hände zitterten, während die Tränen unkontrolliert seine Wangen hinunterliefen.
Die Grauen waren wie gehabt verschwunden, aber der Schmerz in seinem Kopf und die Angst in seiner Brust blieben.
Er wusste, dass es nur in seinen Gedanken passiert war, doch die Panik, dass es sich in der Realität wiederholen könnte, ließ ihn nicht los.
Hinzu kam die Heidenangst, die Grauen würden es schaffen, Eva aus seinem Gedächtnis zu löschen.
Seine beiden Freunde knieten sich sofort zu ihm hin. »Dag, was haben sie dir angetan?« , fragte Vincent. Seine Stimme war voller Sorge, während Blobby beunruhigt auf Dags zitternden Körper starrte.
Des Lockenkopfs Hände griffen sich verzweifelt in die Haare, als er sich aufsetzte und die Knie nah an seinen Oberkörper zog. »Sie ... sie haben in meinen Kopf geschaut.« , brachte er schließlich hervor. Seine Stimme zitterte, wie sein kompletter Körper. »Aber ... es war mehr als das. Da waren ... Illusionen. Es ... es fühlte sich so scheiße echt an, Vincent. So verdammt real.«
»Was haben sie dir denn gezeigt?« , fragte Blobby vorsichtig.
»Wir sind geflohen.« , sagte Dag, wobei seine Augen leer in die Ferne starrten. »Wir ... wir haben es aus dem Würfel geschafft. Wir haben uns befreit. Und dann haben wir diesen ... diesen Schmeggel getroffen. Einen Formwandler. Er hat uns geholfen. Ich habe ihn mitgenommen, weil ... weil ich das Gefühl hatte, das er mir war.«
Vincent und Blobby tauschten einen kurzen Blick. »Wir werden schon hier ausbrechen, keine Sorge.« , meinte der Größere der beiden.
»Das war noch nicht alles.« , fuhr Dag fort. Seine Stimme brach, als er an das Ende der Illusion zurückdachte. »Denn ...« Er wurde leiser. Seine Hände zitterten stärker. »Wir ... wir waren zurück. Bei mir zu Hause. Und ... dann ... dann hat der Lord Eva vor meinen Augen umgebracht.«
»Was?« Vincent zog scharf die Luft ein. »Aber das war ja nicht echt Dag. Das war ...«
»Ich weiß, aber es war so real. So echt. Ich habe gesehen, wie ihre Augen ... so leer ... ich ...« Er schluchzte nun richtig und verbarg sein Gesicht.
»Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss, aber es ist nicht real. Sie lebt.«
»Es hat sich aber echt angefühlt. Der Lord hat sie einfach umgebracht. Vor meinen Augen. Und ich konnte nichts tun. Ich musste mit ansehen, wie sie gestorben ist.«
»Dag, sie lebt. Konzentrier' dich darauf. Sie lebt. Eva ... lebt.«
Er hielt inne. Sein Atem ging schwer. Seine Hände zitterten immer noch. »Ich weiß. Aber ... aber was, wenn das alles wirklich passiert? Was, wenn der Lord es tun wird? Wenn ich sie wirklich verliere?«
Vincent legte ihm eine Hand auf die Schulter, versuchte, ihn zu beruhigen. »Das war nur in deinem Kopf. Es wird nicht real werden.«
»Ich schaff' das nicht.« , sprach er voller Verzweiflung. »Sie wollen mir das wieder antun. Wieder und wieder. Sie haben gesagt, das sie Eva löschen müssen, damit sie besser graben können. Ich habe solche Angst, Vinne. So eine scheiß Angst.«
Vincent zog ihn näher an sich und umarmte ihn fest. »Keiner wird dir nochmal was antun. Das verspreche ich dir. Ich lass das nicht zu.«
»Wir werden einen Weg finden, hier rauszukommen. Und Eva wird sicher sein.« , meinte Blobby, der ebenso etwas sagen wollte.
Dag atmete tief ein. Seine Brust bebte noch immer vor Angst.
Er versuchte, sich zu beruhigen, aber der Gedanke an das, was er gesehen hatte, ließ ihn nicht los. »Ich kann das nicht vergessen, wie sie da lag, und ...« Er stoppte von alleine ab.
Blobby stand auf und schaute auf die Wände des Würfels. »Wir müssen hier raus Vincent, bevor sie Dag noch mehr Schaden zufügen.«
»Ich weiß. Aber wie?«
Dag hob schwach den Kopf. »Vielleicht ja so, wie es in meinen Gedanken geschehen ist.«
»Du meinst, das, was du gesehen hast.«
»Ich hab's nicht nur gesehen. Ich ... ich hab's erlebt.« Er ließ sich von Vincent auf die Beine helfen.
»Und ... wie sind wir geflohen?« , fragte Blobby.
»Das Gerät, das sie an meinem Kopf benutzt haben. Es ... es hat eine Resonanz hinterlassen. Wir haben das genutzt, um die Wände zu ... destabilisieren.«
Der Metamorph blickte zu Vincent. »Was meinst du?«
»Es könnte klappen.« , sagte er. »Wenn sie in seinem Kopf herumgebohrt haben, könnte es sein, dass er noch etwas von dieser Energie in sich trägt. Es könnte somit funktionieren.«
Dag nickte schwach. »Es hat in meinem Kopf funktioniert. Wir haben es so geschafft ... und dann ...« Er schluckte, während die Erinnerung an Evas Tod wieder aufploppte. »Und dann ...«
»Konzentrier' dich auf den Ausbruch, Dag.« , sprach Vincent schnell, um ihn zu beruhigen. »Wir werden Eva retten. Aber jetzt brauchen wir dich, um uns hier rauszuholen.«
Dag schloss die Augen und atmete tief durch. Seine Hände hörten auf zu zittern, als er sein Inneres herausforderte, um die Energie in sich zu finden, die sie für den Ausbruch benötigten. »Okay.« , flüsterte er. »Ich ... ich werde es versuchen.«
Schwer atmend konzentrierte er sich.
Vincent und Blobby standen wachsam an seiner Seite. Ihre Blicke fielen dabei immer wieder auf die Wände.
»Du schaffst das Dag.« Der Größte im Bunde sprach seinem Freund Mut zu. »Ich glaub' an dich.«
Der Lockenkopf spürte, wie sich ein stechender Schmerz in seinen Schläfen ausbreitete. Ähnlich wie in der Projektion, die ihm gezeigt wurde. Der Schmerz wuchs, und Dag stöhnte auf, als die Energie stärker wurde.
»Dag, hör auf, wenn es zu viel wird.« Vincents Besorgnis war mehr als nur hörbar, doch eh er weitersprechen konnte, begann es in der Luft zu knistern.
Die Wände des Würfels flackerten. Kleine Funken sprühten über die glatten, durchsichtigen Oberflächen, als die Energie, die durch diese strömte, plötzlich instabil wurde.
Mit einem endgültigen Aufbäumen schrie Dag auf, und sie brannten ein letztes Mal unruhig, bevor sie erloschen.
... Der Ausgang stand ihnen nun endlich offen.
DU LIEST GERADE
Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)
Fanfiction(Band 4) Dag und Vincent stehen vor ihrer größten Herausforderung. Der Wurmlord hat sie gnadenlos bestraft. Verbannt in die Vergangenheit, finden sie sich in einer Zeit wieder, ohne Erinnerung an ihre tiefe Freundschaft. Sie sind Fremde füreinander...