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»Also warte.« Dag saß in einem Schneidersitz auf seinem Bett. »Wir wurden ... in irgendwelchen Behältern ... gemacht?«

»Ja.« Blobby nickte. »In Inkubatoren.«

»Nicht durch Sex? Quasi lieblos entworfen?«

Er nickte ein weiteres Mal. »So wurden alle Wesen ... kreiert.«

»Dann versteh' ich umso mehr, dass wir geflohen sind.« Er zeigte auf sich und Vincent.

»Ihr seid nicht geflohen. Ihr wurdet verbannt.«

»Aber ... das heißt, wir haben unsere Kindheit gar nicht hier verbracht?!«

»Ihr seid nie Kinder gewesen.«

»Aber ... ich erinner' mich an meine Kindheit.«

»Das ist nicht echt.« , sprach nun Vincent. »Jede Erinnerung ist falsch.«

»Du glaubst also tatsächlich daran?«

»Ich war vorhin auf einem anderen Planeten. Ich bin durch ein Portal gelatscht. Irgendwas muss ja dran sein.«

»Ja. Ich weiß, aber ... er hat auch schwadroniert, ich wäre verheiratet. Und glaub' mir ... das bin nicht ich.«

»Du bist ja auch gerade nicht du. Verstehst du das denn nicht?«

»Doch, aber ...«

»Das ist jetzt auch nebensächlich Dag. Ich hab' anscheinend auch eine Frau, die nicht meine jetzige Freundin ist.«

»Wie sehr hasst dieser Kerl uns, wenn er uns ... so viel Lügen in den Kopf projiziert hat?«

»Wahrscheinlich extrem.« , antwortete Vincent. »Es ist so seltsam. Alles ist weg, aber ... trotzdem habe ich das Gefühl, da ist was.«

»Ja ich weiß, aber ... dabei habe ich keinen Schimmer, wer du überhaupt bist.«

»Wenn das wirklich alles wahr ist, müssen wir einen Weg finden, die Erinnerungen zurückzuholen.« , sagte Vincent entschlossen. »Es kann doch nicht alles verloren sein. Es gibt sicher etwas, was er nicht löschen konnte und deswegen fühlen wir uns auch so seltsam.«

»Vielleicht.« , meinte Dag. »Eventuell hast du Recht. Ich ... ich hör' diesen Namen ... Eva. Also bevor Blobby von ihr gesprochen hat.«

»Du hörst ihn?« Der Metamorph in Menschengestalt zog die Augenbrauen zusammen. »Wie meinst du das?«

»Na ... keine Ahnung. Ich hör' den Namen in meinem Kopf.« Er deutete auf seinen Kürbis.

»Das ist seltsam.«

»Sag' ich doch.«

»Nein. Du verstehst nicht. Alles wurde gelöscht, aber ... du hörst ihren Namen. Das ist eigentlich nicht möglich, weil sie nicht in deinen Gedanken existiert.« Er zeigte auf Vincent. »Ist ja genau dasselbe, wie mit ihm. Er wurde auch gelöscht.«

»Aber ... ich spüre trotzdem etwas. Als würde ich ihn kennen, aber auch irgendwie nicht.«

»Ja geht mir ja genauso.« , meinte Vincent und zeigte auf Dag.

»Ich denke, es ist nicht verloren.« Blobby lehnte sich an die Wand. »Es ist nur verschüttet.«

»Verschüttet?« , sprachen beide im Chor.

»Ja. Eure Bindung ... eure Freundschaft ist extrem stark. Und ... um auf Eva zurückzukommen. Du hast in der echten Realität viele Dinge getan ... für sie und ... wegen ihr. Du ... Du hast sie mehrmals fast verloren, und ... das hat dich gekennzeichnet.«

»Du meinst also ... mein Körper, mein ... Sein ... will sie nicht wieder verlieren?«

»Ich weiß nicht, was es genau ist ... aber ... na ja ... ich reime mir hier im Grunde auch nur selber etwas zusammen. Aber ... irgendwie ... klingt es für mich ... möglich.«

»Also ... kommt es wieder, wenn du uns weiter Dinge erzählst?«

»Das weiß ich ehrlich gesagt nicht.«

»Irgendwas müssen wir aber tun.« Vincent starrte kurz an die Decke. »Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns bleibt, denn das dieser Lord einen Angriff plant, ist Fakt. Ich hab's selber gehört.«

»Und ... wenn wir ihn jetzt zu dritt überwältigen?« , fragte Dag.

Vincent schüttelte den Kopf. »Das wäre zu riskant. Wenn es nicht klappt, haben wir die Arschkarte gezogen. Dann wartet der Würfel, und ...«

»Was?« , unterbrach Blobby ihn.

»Es ist zu riskant. Ich weiß, ich wollte vorhin auch direkt auf Angriff gehen, aber ich denke ...«

»Nein, du hast vom Würfel gesprochen.«

»Von ... was?« Vincent sah ihn irritiert an.

»Würfel.« , antwortete Blobby. »Ich hab' den bisher nicht erwähnt.«

»Keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, was ein Würfel ist.« Vincent dachte nach. Wieso hatte er dies dann überhaupt ausgesprochen? Er versuchte, sich zu erinnern, was dieses Teil im Allgemeinen sein könnte, welches ihm so lockerflockig über die Zunge geglitten war ... aber nichts. Er strengte sich an, doch nicht das geringste bisschen geschah. Sein Blick fiel zu Dag. »Hast du dich angestrengt?« , fragte er ihn.

»Ich? Wann? Wobei?«

»Als der Name aufploppte?«

»Eva?«

»Ja.«

Dag schüttelte den Kopf. »Nein. Das kam ... plötzlich.«

»Ja, bei mir auch. Ich versuche, mich gerade an einen Würfel zu erinnern, aber schaffe es nicht. Das Wort kam allerdings umstandslos aus mir heraus.«

»Bedeutet?« Der Lockenkopf kam zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht so Recht mit, worauf sein Best Buddy aus der anderen Welt hinauswollte.

»Graben nützt nichts. Dann kommen wir nicht durch. Ich glaube, alles will von alleine raus. Der Lord hat uns zwar ... verändert, aber alles, was wir erlebt haben und so ... möchte wieder an seinen Ursprungsort.«

»Und du bist jetzt der Meister der Zeitverschwörung oder was?« Dag zündete sich eine Zigarette an.

»Na, wenigstens mache ich mir Gedanken.«

»Ja sorry. Dann schein' ich in diesem Duo wohl nur der Depp zu sein, der irgendwelche Knöpfe drückt.«

Beide sahen sich ein wenig länger an. Da war irgendwas, was sie wiederum nicht erklären konnten.

Hatte Dag höchstwahrscheinlich bereits auf Knöpfe gedrückt?

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt