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Vincent sah zu Blobby, dem er, wieso auch immer, Einlass gewährt hatte und der ihn mit einem erwartungsvollen Lächeln ansah, während er wie gehabt auf seinem Bett saß. »Du ... du sagst, ich hab' eine Frau?«, fragte er, um alles irgendwie in seinem Hirn sortieren zu können.

»Ja genau. Linda. Du liebst sie Mann. Aber Schworm hat euch ein komplett anderes Leben hier gegeben. Dag und du ... ihr seid euch hier nie begegnet. Ihr seid keine Freunde geworden.«

»Dag.« , gab er leise von sich und ignorierte, wie leicht es ihm fiel, Bina nicht als seine Zukunft anzusehen. Als wüsste er tief im Innern, das es tatsächlich eine andere war, mit der er ein Leben hatte.

»Ja. Dag. Dein bester Freund. Ihr müsst euch erinnern.«

Vincent hatte das Gefühl, das ihm der Atem leicht versagte. Nichts davon ergab irgendwie Sinn. Und doch ...

Diese seltsam erdrückende Vertrautheit schien auf irgendeine Weise eine Form anzunehmen.

»Was ... was muss ich tun?« , fragte Vincent leise. Beinahe gegen seinen eigenen Willen. Als ... hätte er eine Verantwortung.

Obwohl da auch mehr war.

Richtig zuordnen konnte er es jedoch nicht.

»Du glaubst mir?« , jubelte Blobby.

»Nein. Also ... ich weiß nicht. Das ist echt bizarr, was du da laberst, aber ... ich fühle irgendwas in mir, was ...«

»Dag hat mich weggeschickt.« , meinte er. »Ich dachte, er würde sich leichter erinnern, weil ... du bist manchmal schon sehr ...«

»Was bin ich?« , unterbrach er ihn.

»Na ja. Anders als Dag.«

»Wer zum Teufel ist überhaupt dieser Dag?«

»Dein bester ...«

»Ja, das hast du jetzt schon mehrfach betont, aber ... wenn du den Namen sagst, ist da ... nichts.«

»Ja, weil Schworm das war. Er hat Dauruta eingenommen und eine Waffe kreiert.«

Vincent atmete tief ein. Warum hörte er sich das jetzt genau an? So etwas war fern der Realität. Aliens, Waffen, mit denen man einem das Gedächtnis rauben und verändern konnte.

Aber ...

Wenn dieser Blobby Recht behielt, war das hier gerade ja nicht die Wirklichkeit. Demzufolge ... war da vielleicht doch etwas dran.

Hinzu kam ja noch der gegebene Umstand, dass er sich das anhörte, was er von sich gab. Glaubte er tatsächlich all das, was er präsentierte?

»Hast du Beweise?«

»Was meinst du?«

»Na, irgendwelche Beweise das ... ich ein Alien bin. Das mein bester Freund ein Dag ist und ich eine Frau namens ... Linda habe.«

»Du ... wir können nicht nach Dauruta. Ich weiß nicht, ob der Lord da ist. Obwohl ...« Er dachte nach. »Er war ja in der Zukunft und das hier ... ist verändert.«

»Wie bist du denn hergekommen? Du bist doch auch einer? Wo ist dein Raumschiff?« , spielte er dennoch mit.

Blobby lachte. »Ich hab' kein Raumschiff. Ich lebe auf Dauruta.«

»Und wie bist du hergekommen?«

Er holte Kreide hervor. »Mit 'nem Zeitfenster.«

»A-ha.« Vincent zog die Augenbrauen zusammen.

»Aber das können wir nicht nutzen. Wir wollen ja keine Zeitreise machen.«

»Also kannst du es nicht beweisen.« , meinte er dazu und stand auf.

Blobby dachte weiter nach. »Ich hab' auch keinen Computer. Den hat Bela bekommen.«

»Bela B?«

»Bela ... K.« , antwortete er verwirrt.

»In ... deiner Realität heißt Bela B, Bela K?« , fragte Vincent umso irritierter.

»Bela ist noch gar nicht geboren. Und er wird hier auch nicht geboren werden, weil Dag und Eva sich nicht kennen.«

»Dag ist der Vater von Bela B?«

»Bela K.« , sagte er. »Bela Kopplin.«

Vincent atmete erneut tief ein und rieb seine Schläfen. War es nicht nebensächlich, welchen Namen der Drummer der Ärzte besaß? Und wieder kam ihm der Gedanke in den Sinn, wieso er sich das überhaupt antat. Hatte er so viel Langeweile sich das Geschwafel eines Fremden reinzuziehen?

»Du ... du solltest jetzt besser ... gehen. Denke ich.«

Blobby sah ihn erschrocken an. »Nein. Was? Warum?«

»Weil ... es ist Schwachsinn, was du da laberst. Ich bin kein Alien und das hier ist nun mal die scheiß Realität.« , meckerte er ihn an.

»Nein. Das denkst du doch nur.« , gab er verzweifelt von sich. »Bitte. Du musst mir glauben.«

Irgendwas lag an seinem Blick, was ihn dazu veranlasste, ihm glauben zu wollen.

Vincent verstand es ja selber nicht. Aber ... er setzte sich wieder hin und schaute ihn an. »Ohne Beweise geht es schlecht.« , sprach er.

»Und ... was soll ich jetzt tun?«

»Weißt du, wenn du wenigstens wie ein Alien aussehen würdest, oder ...«

»Ich kann. Ich bin ein Metamorph. Ich kann mich in das wandeln, was ich vorher in mir hatte. Ich war auch mal du.«

Angewidert starrte er Blobby an. »Du warst ich?«

»Als ich geboren wurde. Du bist weggelaufen. Mit Lena und ...«

»Wer ist Lena?«

»Sie ...« Er sah traurig aus, das bemerkte Vincent sofort. »Sie ... lebt nicht mehr. Sie ... sie wollte ...«

»Ist schon okay. Du musst hier jetzt nichts erzählen, was dich ... aufwühlt.« , unterbrach er ihn.

Blobby nickte stumm und seine Mundwinkel gingen hinab. Vincent hoffte, dass er jetzt nicht mit dem Heulen beginnen würde. Darauf hatte er just in diesem Moment gar keine Lust drauf.

Er hatte schließlich genug damit zu tun, seine eigenen Gedanken zu sortieren.

Gedanken, wo er in einer falschen Realität festsaß und irgendein Typ aus der Zukunft ihm dies beweisen wollte ... plus den Fakt, dass er nicht mal ein Mensch war.

Sein Blick fiel zu dem Spiegel seines Kleiderschranks und er betrachtete sich eine kurze Weile. Er sah doch total menschlich aus ... oder war das auch Fake?

War er vielleicht in dieser echten Zeit so ein kleines grünes Männchen?

Angewidert sah er an sich hinab. Nein. Auf seine jetzige Erscheinung wollte er nicht verzichten. »Ehm ... wie seh' ich eigentlich ... aus? Also ... da ... wo du meinst ... wo du herkommst.«

»So.« Blobby zeigte auf ihn. »Nur älter.« Erleichtert atmete Vincent aus. Obwohl er immer noch keine Beweise für sein Gerede hatte. »Ich zeig' dir Dauruta.« , meinte er alldem ungeachtet plötzlich und unerwartet weiter. »Dann wirst du sehen, woher du stammst.«

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt