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Es dauerte nur ein Wimpernschlag und die drei befanden sich letztendlich zurück in Dags Wohnung.

Vincent freute sich tatsächlich den bekannten Geruch von Cannabis, der hier in der Luft hing, wahrzunehmen.

Für einen Moment herrschte absolute Stille, dann ließ Vincent sich erschöpft auf das abgenutzte Sofa fallen, während Blobby mit einem Seufzen gegen die Wand rutschte.

»Wir haben es echt geschafft.« Dag lachte auf. »Wir haben ihn rausgeholt.«

»Ihr habt keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.« , sagte dieser, wohingegen er sich über die Stirn wischte. »Ich war mir sicher, dass ich da für immer festhängen würde.«

Vincent blickte zu ihm hinüber und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Wir lassen niemanden zurück. Aber ...« , fügte er hinzu, als sein Blick wieder ernster wurde. »... wir haben weiterhin ein Problem.«

Dag nickte zustimmend und trat ans Fenster, um sich wie gehabt eine Kippe anzuzünden. »Wir stecken nach wie vor in dieser falschen Realität fest.« , sprach er. »Selbst wenn wir es geschafft haben, dich zu befreien, sind wir in der Hinsicht keinen Schritt weiter.«

Vincent lehnte sich mehr zurück und schloss kurz seine Augen. »Glaub mir, wir haben schon Hürden auf uns genommen. Wir waren bei den Grauen, und die waren keine Hilfe.«

Dag wandte sich zu ihnen. »Ja, das stimmt. Sie haben uns nicht weitergebracht. Stattdessen hingen wir anscheinend in unseren Köpfen und wurden von 'nem Gnom, Einhorn, 'ner fetten Made, meiner Schatten-Eva, einem Ampelmann und ... was war da noch, was uns heimgesucht hat?«

»Dieser Jack.« , beantwortete Vincent es.

Blobby hob langsam seinen Kopf und schaute die beiden scharf an. »Warte mal. Habt ihr gerade gesagt, ihr habt ... Jack getroffen?«

»Ja. Warum?«

»Ich bin dumm. Ihr habt ja gar keine Ahnung mehr, wer Jack ist.«

Dag und Vincent schauten sich verwirrt an. »Nein. Ist er ... wichtig?« , kam aus Vincents Mund.

Der Metamorph lehnte sich vor. »Jack ist nicht einfach irgendwer. Er ist ein Teil von Malqus. Der, der sich in euren Köpfen aufhält.«

Dag starrte ihn ungläubig an. »Was meinst du damit?«

»Jack ist irgendwie so etwas, wie eine Manifestation von Malqus in euren Gedanken. Er existiert auf irgendeine Weise außerhalb von Zeit und ...«

»Warte. Stopp.« , unterbrach Vincent ihn. »Jack ist Malqus?«

»Wir haben mit Malqus gelabert?« Dag konnte es nicht glauben.

Blobby nickte. »Ja. Ihr habt mit einem Teil von ihm kommuniziert.«

Vincent sprang auf die Beine und begann aufgebracht durch den Raum zu gehen. »Das ergibt doch gar keinen Sinn. Warum hat er uns denn da in die Irre geführt?«

»Er ist ein Schelm.«

Dag schnaubte. »Großartig. Also haben wir ihn angetroffen, ohne es zu wissen, und jetzt hängen wir immer noch hier fest.«

»Wir haben Blobby ja trotzdem befreit. Auch ohne seine Hilfe.« , meinte Vincent.

»Ja, aber hast du nicht gesagt, er hat zu dir gemeint, nur er könnte uns helfen, alles wieder zu begradigen?!« Dag zog den Computer hervor. »Wir sollten ihn fragen, was wir jetzt noch tun können.«

Vincent nickte. »Ein Versuch ist es wert.«

Dag setzte sich auf sein Bett. »Hey Computer, würde es etwas bringen, den Lord in dieser Realität zu töten?« , fragte er, um nochmal alles abzuchecken. »Also ich meine, würde es unser Problem lösen können?«

»Das Töten des Lords in dieser Realität wird keinen Effekt auf die primäre Zeitlinie haben. Er ist nicht der wahre Lord, sondern eine Entwicklung dieser alternativen Realität.« , sprach dieser monoton.

Vincent, der sich neben Dag gesetzt hatte, starrte den Bildschirm an. »Das bedeutet also, dass es keinen Sinn macht, den Lord zu bekämpfen.«

»Korrekt.«

»Also ist Malqus unsere einzige Lösung?!« Dags Stimme war leise. Er dachte an Eva. Und das er sie höchstwahrscheinlich nie sehen würde. Nie wieder und ... möglicherweise auch nie in dieser Realität. Die Chance war einfach zu gering.

Vincent seufzte tief. »Das ist großartig.« , gab er sarkastisch von sich. »Wir wissen demzufolge immer noch nicht, wie wir weiterkommen.«

Eine bedrückende Stille legte sich über den Raum.

Dag stand wieder auf und stellte sich ans Fenster. Seine Gedanken schweiften ab. Nicht zum Lord oder Malqus.

Es war wie gehabt Eva.

Er dachte an die Erscheinung in seinen Gedanken. Jene Frau, die ihn geküsst hatte.

Konnte man jemanden echt so hart vermissen, wenn man die Person gar nicht kannte? Nicht einmal Erinnerungen hatte, die man auswerten konnte?!

Vincent riss ihn urplötzlich aus seiner Trance.

»Wir können so nicht weitermachen.« , sagte er ein wenig lauter. »Wir haben keine klare Richtung. Und wenn wir jetzt einfach irgendwas überstürzen, machen wir es am Ende nur noch schlimmer.«

Dag drehte sich um. Seine Stirn war gerunzelt, aber er nickte. »Du hast Recht. Wir wissen einfach zu wenig.«

Blobby sah die beiden nacheinander an. »Vielleicht ist das der Punkt.« , gab er von sich. »Wir können im Moment nichts tun, weil uns die Informationen fehlen.«

»Also ... können wir nur erst einmal abwarten.« Vincent atmete tief ein.

Dag setzte sich wieder hin. »Nicht nur abwarten. Das bringt uns nicht weiter. Und ... Eva. Wir ... also ... ich habe gesagt, dass ich sie finden will. Ich muss sie wiederhaben.«

»Du weißt, das die Hier-Eva nicht deine Da-Eva ist.«

»Ich bin ja auch nicht der Da-Dag.« , kommentierte er daraufhin.

Wo er Recht hatte er Recht, dennoch fand Vincent den Plan nicht gut. Schließlich würde dieser beide im Übrigen keineswegs in die echte Realität zurückschicken können.

»Einigen wir uns jetzt erst einmal darauf, keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Wir werden einen Weg finden, aber ... jeder falsche Schritt kann uns mehr in diesen Schlamassel ziehen.« , war sein Versuch Dag ein wenig seine Bedenken zuschieben zu können.

Dag sah abermals nach draußen.

Er wusste, dass die Realität ihm momentan keinen Ausweg bot. Weder aus der Situation mit dem Lord noch aus dem emotionalen Labyrinth, in dem er wegen Eva steckte.

»Dag?« Vincent sah ihn fragend an.

Mit eingezogenen Lippen drehte er sich um und nickte. »Wir tun nichts überstürzt.«

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt