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Vincent schlug hart auf einen steinigen Boden auf. Der Aufprall raubte ihm den Atem, und für einen Moment blieb er benommen liegen.

Dunkelheit umgab ihn so dicht, dass er nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen konnte.

Dennoch ...

»Daaaaag.« , rief er nach oben, doch das Einzige, was er hörte, war sein eigenes Echo, das in der Finsternis widerhallte.

Er wartete einen Moment, hielt den Atem an in der Hoffnung, die Stimme seines ... Freundes ... zu hören, ... doch nichts dergleichen geschah.

Vincent biss die Zähne zusammen.

Er war tatsächlich alleine. Gerade noch war Dag bei ihm gewesen und jetzt ... jetzt musste er alleine weitermachen, ohne zu wissen, ob sie sich je wiedersehen würden.

Vincent stellte sich aufrecht hin und betastete wie auch vorhin die Wände ab. »Nicht schon wieder.« , murmelte er.

Das durfte doch nicht wahr sein.

War er erneut in so einem Raum gefangen?

Er fuhr mit den Handinnenflächen über die Wände auf der Suche nach einer Öffnung. Es war stockfinster und er sah dadurch rein gar nichts.

Für einen Moment stellte er sich vor, wie er in eine weitere Falltüre hinabstürzen würde. Immer tiefer, bis ...

... ja, bis was?!

Vincent hatte ja nicht einmal eine Ahnung, wo er genau war.

Vielleicht war es töricht gewesen, die Grauen zu besuchen. Sie hatten doch gar keinen Plan, wer diese Aliens überhaupt waren.

Blindlings hatten sie sich auf eine Mission begeben, der sie wahrscheinlich gar nicht gewachsen waren.

Und jetzt war alles vorbei.

Dag war weg. Und Blobby musste in seinem Gefängnis verrotten, während er auf ewig hier im Dunkeln verbringen würde, bis er ...

»Pass doch auf, wo du hingehst.« , knurrte ihn eine Stimme von unten an.

Vincent sprang nach hinten. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. »Wer ... wer ist da?« , fragte er zögernd und wich einige Schritte von der unbekannten Stimme zurück.

»Ich bin Glo'ki. Und du?«

»Vincent.« , murmelte er, unsicher, ob er näher treten oder weglaufen sollte.

»Und was suchst du, Vin-cent?«

»Den Ausgang.« , antwortete er vorsichtig mit der Hoffnung, dass dieses Geschöpf ihm helfen würde.

»Dann benutz doch den Eingang.« , gab dieser jedoch spöttisch von sich. »Dann wirst du auch wieder nach draußen gelangen können.«

»Ich bin gefallen. Von oben. Wie soll ich den Eingang finden, wenn ich nicht einmal sehe, wo ich jetzt bin?!« Vincent spürte die Verzweiflung in sich aufsteigen.

»Dann mach doch einfach deine Augen auf.« Die Stimme klang, als ob sie sich über ihn lustig machte.

Vincent blinzelte verwirrt. Er hatte die Augen doch auf, oder?

Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass er tatsächlich die Augenlider geschlossen hatte. »Nein. Das ... das kann nicht sein.« Vorhin hatte er bei allem Verständnis noch alles überprüft und ihn jede Richtung geschaut, um zu erkennen, das es überall dunkel war.

Was lief hier ab?

Er sah sich nochmalig um. Der Raum um ihn herum war schwach erleuchtet.

Hatte er tatsächlich die ganze Zeit über die Augen geschlossen gehabt?

Sein Blick fiel nun nach unten ... und da sah er das Geschöpf. Einen kleinen, etwa dreißig Zentimeter großen Mann mit lederartiger, wie sonnengegerbter Haut und einem riesigen Kopf mit einer knolligen Kartoffelnase.

»Was schaust du so angewidert?« , fragte Glo'ki gereizt. »Hast du etwa noch nie einen Gnom gesehen?«

Nein, hatte er nicht ... oder?

Irgendwie hatte er ein Ja auf der Zunge liegen.

Allerdings ...

»Ehm nein. Tut mir leid.« , antwortete er hastig und versuchte, sein Gesicht zu entspannen, obwohl ihm der Anblick des Gnoms schwer im Magen lag.

»Na, du bist auch nicht gerade eine Schönheit.« , brummte dieser und verzog seine Gesichtsmiene noch mehr.

»Hast du uns hergebracht, oder wurdest du auch ... hier abgesetzt?«

»Uns?« Glo'ki musterte ihn misstrauisch. »Wie viele gibt es von dir?«

»Zwei.« , antwortete er zögerlich.

»Ich seh' nur dich.«

»Ja. Weil Dag er ist ... oben.« Er zeigte hinauf. »Deswegen muss ich hier raus. Ich muss ihn finden.«

»Dann wünsch ich dir viel Spaß beim Suchen.« , entgegnete der Gnom trocken.

»Hast du uns hergebracht?« Vincent wurde lauter. Er war wütend und er wollte nur noch hier weg.

Glo'ki warf ihm einen genervten Blick zu. »Seh' ich so aus, als hätte ich darum gebeten, dich in meiner Nähe haben zu wollen?!«

Vincent seufzte. Er fühlte sich, wie in einer schlechten Komödie.

Er sah sich um. Der Raum schien felsig zu sein, mit rauen Wänden ... und kein Ausgang. Aber ... wie war der Gnom dann hereingekommen? »Wie komm' ich hier raus?« , fragte er nun eindringlicher.

»Das ist mir doch egal.« , antwortete er und verschränkte die winzigen Arme.

»Mir aber nicht.« , erwiderte Vincent scharf. »Du bist ja auch irgendwie reingekommen.«

»Was hat es dich anzugehen, wie ich reingekommen bin?« Glo'ki schüttelte seinen Kopf. »Ich will nur meine Ruhe.«

Vincent funkelte ihn wütend an. »Und ich will hier raus. Sag mir doch einfach, wie ich rauskomme, und du hast deine Ruhe.« Er überlegte, ob er den Gnom anheben könnte, um ihn zu beeindrucken, allerdings musste er plötzlich daran denken, dass er bestimmt schwerer war, als wie man davon ausgehen würde.

Wie er darauf kam? Keine Ahnung.

Sein Blick ging abermals in jede Ecke. »Wohnst du hier?«

»Du bist wirklich nicht der Hellste, oder?« Er grinste fies. »Das ist eine Höhle und kein Zuhause.«

»Und wie komm ich hier raus?« Er war nun richtig frustriert.

»Da.« Glo'ki deutete in eine Richtung und plötzlich bemerkte Vincent wie aus Zauberhand ein grünes EXIT-Schild, das in einem Tunnel blinkte, der vorher gar nicht da gewesen war.

Sofort blinzelte er verwirrt.

Wo kam denn in diesen Sekunden all das her? »Das ... das war eben noch nicht da.«

»Das war eben noch nicht da.« , äffte er ihn nach. »Bekomm' ich jetzt meine Ruhe?«

Vincent hatte ja selber keine Lust mehr auf das Gespräch, zudem ... er hatte ja jetzt eine Richtung. Ohne noch etwas zu sagen, machte er sich schließlich auf den Weg mit der Hoffnung, hier raus zu gelangen und Dag finden zu können.

Volle Kraft zurück in die Zukunst (Band 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt