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"Na los, steh schon auf!",
fügte er hinzu als ich keine Anstalten machte mich zu bewegen.
"Ich muss mal", gab ich kleinlaut zurück und er verdrehte die Augen.Mit einer Handbewegung gab er mir zu verstehen wo sich das Badezimmer befand und ich stand langsam auf, darauf bedacht ihm nicht zu zeigen wie schwer es mir fiel.
Ich schloss das Badezimmer von innen ab und wusch mir zuerst mein Gesicht.
Ich sehe ja wirklich so schlimm aus wie ich mich fühle. ,
stellte ich erschrocken fest, als ich mich im Spiegel betrachtete.Gerade als mein Blick auf das kleine Fenster fiel und ich mich fragte, ob es mir gelingen würde einfach raus zu klettern, hörte ich die Stimme meines Entführers durch die Tür:
"Denk nicht mal dran abzuhauen! Die Wände hier sind so dünn, dass ich jede deiner Bewegungen höre und wenn du dich in Richtung Fenster bewegst breche ich die Tür auf."
Das alles sagte er so ruhig, dass es umso bedrohlicher klang
- als wäre es normal für ihn-.Bestimmt ist er ein Auftragskiller oder so.
Oh Gott, wo bin ich hier nur reingeraten... oder viel wichtiger: Wie komme ich hier wieder raus?Ich schluckte und wand meinen Blick von dem Fenster ab.
Als ich nach ein paar Minuten das Badezimmer verließ, hatte der Raucher den Inhalt meines Rucksacks auf dem Bett ausgebreitet.Oh man, sieht so aus, als ob fast die Hälfte rausgefallen ist...auch mein Handy.
"Zieh die Jacke hier an."
Er warf mir meinen langen Parker zu und ich sah ihn skeptisch an.
Ist das sein Ernst? Bei fast 20 Grad eine Jacke?!Es war zwar schon Anfang Herbst und die ersten Bäume bekamen rote, orangene und braune Blätter, aber das war auch das einzige Anzeichen, welches der Jahreszeit entsprach.
Vom Wetter her betrachtet war es wohl eher Spätsommer."Boah bist du anstrengend, du sollst den nur anziehen, damit man den Blutfleck auf deinem T-Shirt nicht sieht.
Ich weiß schon, was ich tue.
Ich mache das ja schließlich nicht zum ersten Mal."
Aha, also hätte ich Recht und er macht das beruflich. Es ist kein Zufall gewesen, dass wir uns begegnet sind. Also denke ich mal...."Los jetzt Prinzessin, wird's bald?!
Entweder mitdenken oder einfach mal machen, was ich sage!" , er klang immer genervter und weil ich meine mit Blutergüssen verzierten Handgelenke ansah und mich an seine Skrupellosigkeit erinnerte, gehorchte ich ihm stumm.
Als ich den Parker zuknöpfte verriet ein Bauchknurren ihm, dass ich mörderischen Hunger hatte.
Natürlich nur im übertragenen Sinne."Du trinkst gleich was. Essen musst du noch nicht, Hauptsache der Körper hat Flüssigkeit das reicht erstmal zum leben."
Super.
Ich verdrehte die Augen.Obwohl ich gerne protestiert hätte, tat ich ihm diesen Gefallen nicht und zog mich nur weiter an.
Währenddessen packte er meinen Rucksack wieder ein und erklärte mir wie ich mich draußen verhalten sollte:"Sobald wir das Zimmer verlassen haben verhalten wir uns wie ein Pärchen, das Urlaub macht und wenn du mich irgendwie in Schwierigkeiten bringst bist du schneller tot, als du deine letzten Worte aussprechen kannst- kapiert?!"
"Olivia",gab ich nur knapp zurück.
"Was?"
"Ich heiße Olivia. Wenn wir so tun sollen, als wären wir zusammen, solltest du vielleicht meinen Namen kennen."
"Überlass das Denken mir, okay Prinzessin?! Schon vergessen ich hab deine Sachen: Portmonee mit Ausweis und dem ganzen Scheiß. Ich weiß mehr über dich als du denkst."Ich schluckte und folgte ihm aus dem Zimmer.
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Dark Destiny?
Adventure[...]"Es ist schneller vorbei, als du glaubst. Einmal bis dreißig zählen und du bist verblutet. ....- du sagst ja gar nichts. Aber nur zur Info: Das ist der Moment, in dem du um dein Leben betteln solltest." [...] Kriminalität, Entführun...