Er hat Recht (überarbeitet)

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•44•
Luca POV:
"Rick..."
Es war halb elf Uhr Nachts und Olivia schlief schon in meinem Bett.
Währenddessen saßen Rick und ich in der Küche und er hatte mir gerade erzählt, dass Steve aus heiterem Himmel beschlossen hatte,die Zeit bis zur Prüfung drastisch zu verkürzen.

Ich musterte ihn kurz, mir war klar, dass er mir etwas verschwieg, aber das war nicht wichtig in diesem Moment und ich beschloss es dabei zu belassen.
"Rick, wir müssen sie irgendwie dadurch quälen. Es ist nur zu ihrem Besten. Sie muss nur unwissend bleiben, damit Steve nichts merkt..."

Er sah mich an, als müsste er mir gleich mitteilen ein Familienmitglied von mir wäre gestorben und sagte dann aber:
"Denk mal nach Luca... Wir alle drei haben eine Ausbildung von mindestens einem Jahr gehabt. Sie kann das nicht schaffen. Niemals."

Mit diesen Worten öffnete er mir die Augen.
Es war, als hätte er ein Trugbild, dass die ganze Zeit vor meinem Auge stand zerschlagen und mir die Sicht auf die Realität ermöglicht.

Er hat Recht.
Musste ich mir eingestehen.
Sie wird es nicht schaffen.

Verzweifelt raufte ich mir die Haare.
"Das kann nicht sein... Die Welt kann nicht so ungerecht sein! Ich meine womit hat sie das verdient?!
Rick was können wir tun?"
Ich schlug mit der Faust auf den Tisch.
So verzweifelt wie in diesem Moment war ich noch nie gewesen.

Es machte mich fertig, dass Olivia für ihr schlechtes Timing jede Chance auf ein Leben genommen werden würde.

"Lass uns erstmal versuchen sie durch die Zwischenprüfung zu bringen und dann sehen wir weiter.
Das könnte sie noch schaffen. Ich meine das ist wie eine Arbeit in der Schule und dann im zweiten Teil muss sie nur noch laufen und gegen mich kämpfen. Das kann ich ihr auch leicht machen.", schlug Rick mir vor.
"Ja, aber damit gewinnen wir nur Zeit...", bemängelte ich:
"Es ändert nichts daran, dass sie nicht bestehen wird in der richtigen Prüfung.
Sie muss hier weg Rick! "
"Und wie?"
"Egal wie... Hauptsache weg.
Und bis ich einen genauen Plan habe trainieren wir sie so gut es geht! Ich werde ein paar Gefallen einfordern und irgendwie eine Flucht auf die Beine stellen, aber falls das schief geht soll Sie vorbereitet sein!"

Olivia POV:
Die nächsten Tage ließ sich der Raucher nur selten blicken und wenn ich ihn sah, wirkte er immer gestresst und total ausgelaugt.
Es war nicht schön ihn so zu sehen, egal was ich von ihm hielt.

Es war nicht schön ihn so zu sehen, egal was ich von ihm hielt

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Nicht einmal mit Rick redete er viel.

Jedoch hatte ich wenig Zeit ihn zu bemitleiden, da ich gefühlt den ganzen Tag mit Ben oder Rick trainierte.
Entweder übte ich Boxen in der Wohnung mit Rick oder lief die übliche Runde im Wald mit Ben.
Mittlerweile kannte ich den Weg dorthin im Schlaf:
Die Straße entlang, dann rechts.
Die nächste Seitenstraße links und dann ca. zwanzig Minuten auf der selben Straße am Waldrand bis zu dem Weg, der zu der Lichtung führt.

Meine Bestzeit für 5 Kilometer lag nun bei 17,5 Minuten.

Als Ben und ich einmal spät Abends im Dunklen liefen und ich durch den kalten Herbstwind daran erinnert wurde, dass die Zeit bis zu der Zwischenprüfung immer knapper wurde schaffte ich die Runde in fast 16 Minuten und kehrte überglücklich mit Ben zu Ricks Wohnung zurück.

Ich stürmte in Ricks Zimmer, um ihm von meiner Verbesserung zu erzählen.
Wie so oft spielte er auf seiner Gitarre.

Wie erwartet freute er sich für mich und sagte erleichtert:
"Dann bist du schonmal gut vorbereitet auf die Ausdauerprüfung."
Weniger erleichtert fügte er hinzu:
"Leider ist das nur ein Drittel der Zwischenprüfung...also so war es zumindest bei mir."

Er erzählte mir, dass ich neben einer schriftlichen Prüfung noch in einem Kampf mit dem jüngsten LB, also ihm, bestehen müsste.
Meine Euphorie war mit einem Mal wie weggeblasen.
Wie soll ich das denn schaffen? Alles, was ich kann weiß ich von ihm... Das reicht nicht um ihn zu besiegen.

Plötzlich kam der Raucher in das Zimmer und erteilte Rick einen neuen Auftrag.
Dabei ignorierte er mich gekonnt.
"Entschuldigung!", sagte ich vorwurfsvoll und unterbrach so den Raucher.
"Was?", antwortete dieser genervt und drehte sich langsam zu mir um.
"Ich habe mich gerade, bevor du uns unterbrochen hast mit Rick über die Prüfung unterhalten. Du weißt schon...die, die in zwei Wochen ist.", erklärte ich ihm in provokantem Tonfall meinen Standpunkt.
Bevor der Raucher darauf reagierte wies er Rick an jetzt loszufahren.
Rick fiel mir in den Rücken, indem er gehorchte.

Empört verschränkte ich die Arme und als man die Wohnungstür zufallen hörte sagte der Raucher triumphierend:
"Der Auftrag ist dann doch etwas wichtiger."
Ich verdrehte die Augen und erwiderte:
"Vielleicht hast du es nicht mitbekommen, weil du dich seitdem Steve die Zeit verkürzt hat, immer vor dem Training gedrückt hast, aber ich nehme das sehr ernst.
Weil ich es Rick versprochen habe, denn er hat das gehalten, was du versprochen hast.
Er hat mich trainiert."

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