•9•
Nach dem Telefongespräch breitete sich eine bedrückende Stille im Auto aus und ich bemühte mich, den Raucher nicht mit Fragen und Anschuldigungen zu überhäufen, doch das war nicht so einfach.Wer war das am Handy?
Wohin fährt er mich?
Was passiert als nächstes mit mir?
Wer ist er überhaupt?
und: Wieso um alles Welt tut er mir das alles an?Aber ich blickte nur aus dem Fenster die vorbeiziehende Landschaft an und versuchte meinem Vorsatz, so wenig wie möglich zu sagen, treu zu bleiben.
Nervös trommelte der Raucher mit seinen Fingerspitzen auf dem Lenker und schaltete ein wenig später sichtlich genervt von der Stille das Autoradio an, in dem gerade der Verkehrsfunk lief.
Gerade hatte er eine Zigarette in den Mund genommen und gerade war dabei, diese mit einem Feuerzeug beim Fahren -und geschlossenen Fenstern- anzuzünden, als :"[...] also haben sie auf allen Highways in der Nähe mit bis zu fünf Kilometern Stau zu rechnen[...]"
Nachdem der Reporter diesen Satz gesagt hatte, nahm der Raucher augenblicklich die, noch nicht angezündete Zigarette aus dem Mund, setzte den Blinker und fuhr bei der nächsten Gelegenheit auf die Auffahrt zum Highway.
Inwiefern ergibt das Sinn?Das war eine ungeklärte Frage zu viel für mich und es platzte aus mir heraus:
"Wieso Highway, wenn da eh Stau ist? Und wo bringst du mich überhaupt hin?"Im nächsten Moment bereute ich jedoch wieder gesprochen zu haben, aufgrund der Reaktion des Rauchers auf meine Frage:
"Du bist nicht in der Position Fragen zu stellen Prinzessin. Du redest nur, wenn ich es dir gestatte."Angestrengt versuchte ich meine Wut über diesen Satz runter zu schlucken, aber sie kam wieder hoch und ich konnte mich nicht zurückhalten:
"Ich hab also nicht das Recht zu fragen? Natürlich nicht, ist ja nur mein Leben, dass mir gerade weggenommen wird ohne jeden Grund! Da ist es ja außergewöhnlich, dass ich mich frage, wie es weiter geht!"
Ich schrie ihm das regelrecht ins Ohr.Der Raucher jedoch atmete nur geräuschvoll aus und sagte dann ruhig:
"Zu Steve. Ich bringe dich zu Steve."Er schluckte, so als würde es ihm schwer fallen das Folgende auszusprechen:
"Bei ihm wird es ab jetzt für dich weitergehen."
Dann Stille.Ich war verwundert darüber, dass ich eine Antwort bekommen hatte.
Auch wenn ich mit ihr nicht viel anfangen konnte.Er hatte weder geschrien, noch mir gedroht.
Wenn er plötzlich gewillt ist, mir Antworten zu geben, dann muss ich das ausnutzen..."Wer bist du eigentlich?"
Er antwortete stumpf und ohne mich anzusehen.
"Das ist nicht wichtig."
"Wieso hast du mich entführt?"
"Ich habe Befehle erhalten"
"Wieso bringst du mich zu Steve?"
"Ich befolge diese Befehle."
"Befehle von wem?"
"Meinem Arbeitgeber."
"Wer ist dein Arbeitgeber?"
"Der, vor dem du dich am meisten fürchten solltest."
Witzig!
"Ja und wer ist das?"
"Der, vor dem ich mich am meisten fürchte."
DU LIEST GERADE
Dark Destiny?
Adventure[...]"Es ist schneller vorbei, als du glaubst. Einmal bis dreißig zählen und du bist verblutet. ....- du sagst ja gar nichts. Aber nur zur Info: Das ist der Moment, in dem du um dein Leben betteln solltest." [...] Kriminalität, Entführun...