Der furchteinflößende Muskelprotz mit dem Herz aus Gold. (überarbeitet)

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Denn plötzlich öffnete sich die Badezimmertür mit einem Schwung und Niemand anderes als Ben stürmte herein.
"Oh mein Gott Ben!", quietschte ich und hielt schnell das Handtuch vor mich.

Erschrocken hielt er sich (leider etwas zu spät) die Hand vor die Augen und stammelte:
"O-Olivia es-es tut mir sch-schrecklich leid! Ich-Ich wollte n-nicht.... Ich meine ich hatte ja keine Ahnung, dass.... ich dachte es wäre was passiert... da war dieses laute Geräusch und du hast geschrien..."

Ich beschloss ihn zu beruhigen, da er wirklich keinen Hintergedanken gehabt zu haben schien: "Schon gut Ben. Nimm die Hand runter."
Vorsichtig senkte er die Hand und mit ihr auch seinen Blick.
"Aber mach das nicht nochmal.", ermahnte ich ihn scherzend, woraufhin er ein wenig errötete und mir nochmals versicherte, dass er keine Ahnung gehabt habe, dass er mich hier nackt auffinden würde.
Hätte nicht gedacht, dass er so ein....Gentleman ist.
Stellte ich verwundert fest.
Irgendwie niedlich. Der furchteinflößende Muskelprotz mit dem Herz aus Gold.

"Okay, dann lasse ich dich mal wieder alleine...", er ging rückwärts aus dem Zimmer, aber bevor er die Tür schloss, hielt ich ihn davon ab:
"Ben, warte. Weißt du, wo meine Klamotten sind? Und könntest du sie mir bringen?"

Ich versuchte ihn so zuckersüß zu lächeln, wie es nur ging und klimperte mit den Wimpern.

"Äh, ja kann ich machen warte kurz."
Es dauerte eine Weile, aber er kam mit einem Berg an Klamotten in seinen Armen wieder, die er vor meinen Füßen fallen ließ.
"Vielen Dank, aber eigentlich hätte ein Outfit vollkommen gereicht.", ich zwinkerte ihm zu und scheuchte ihn dann, bevor er zu Wort kommen konnte aus dem Bad.

Ben's POV:
Ein Outfit soll reichen? Ich glaube sie hat noch nicht wirklich gecheckt, dass sie jetzt hier wohnt...
Ich hoffe sie stellt nachher nicht zu viele Fragen.
Wieso muss ich auch der Jenige sein, der es ihr sagt?!
Naja erstmal hole ich ihre restlichen Sachen aus Rick's Wohnung und dann zerbreche ich mir weiter den Kopf.

Ich ging schnellen Schrittes aus der Wohnung, die Treppen runter, bis zu Rick's Wohnung und schloss auf. In der Wohnung erwartete mich ein nach wie vor geradezu traumatisierter Luca und ein hektischer Rick.

Da mir zwar klar war, warum Luca so drauf war, aber nicht, warum Rick so hektisch war, fing ich ihn ab, als er von der Küche in sein Schlafzimmer rennen wollte.
"Junge, was ist los mit dir?!", erkundigte ich mich und hielt ihn an der Schulter fest, da er sonst wahrscheinlich einfach weitergelaufen wäre.

"IchhabeinenAuftragbekommenundmussdeswegenganzschnellnachOrlando.MeinFluggehtineinerStundeundichmussdeswegenjetztganzschnelllos,wirsehenunsbisnachweihnachtennicht,weilichdanachnochdableibe,alsoschonmalfroheweihnachten!Tschüss!", ratterte er runter.

In Windeseile lief er in sein Zimmer und holte seinen fertig gepackten Koffer.
Bevor ich auch nur "Frohe Weihnachten" oder "mach's gut!" rufen konnte war er auch schon aus der Wohnungstür in den Flur verschwunden.

Lässt er mich einfach mit dem emotional labilen Luca und der ahnungslosen Olivia zurück.... Na die nächsten Tage können ja was werden...und dann ist auch schon bald Weihnachten... wie die Zeit doch verfliegt.

Es kommt mir wie gestern vor, als Luca uns von dem Plan erzählte Olivia aus Steve's Fängen zu befreien.... dabei war das im September und mittlerweile haben wir Ende November....

Ich suchte, in Gedanken versunken, Olivias Sachen in der Wohnung zusammen und ging anschließend wieder zu ihr hoch.
Eigentlich wollte ich noch mit Luca, aber er schien etwas in der Richtung geahnt zu haben und hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen.
Lange kann das nicht mehr so weitergehen...

Vorsichtig klopfte ich an die Badezimmertür und als sie sich einen Spalt weit öffnete reichte ich Olivia mit zugekniffenen Augen noch mehr Klamotten.
"Du musst nicht weggucken, ich hab mittlerweile was an.", teilte mir Olivia lachend mit.
"Wieso hast du eigentlich so viele Sachen geholt, so oft ziehe ich mich doch auch nicht am Tag um!?"

Okay...los geht's
"Nein, das nicht. Aber...", ich zögerte:
"Aber du bleibst etwas länger bei mir."
Meine Antwort machte sie stutzig und verständlicherweise fragte sie:

"Wie lange? Und warum überhaupt?! Ich meine ich hab nichts gegen dich oder deine Wohnung... im Gegenteil, sie ist so ziemlich meine Traumwohnung, aber warum so pl..."
Doch mitten im Wort brach sie ihren Satz ab und verstummte. Der Blick voller Reue auf den Boden gerichtet.

In diesem Moment begann sie zu verstehen.

Dark Destiny?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt