•30•
Ich interessierte mich für Rick.
"Du spielst Gitarre", fragte ich ihn und setzte mich auf sein Bett.
"Ja, damit habe ich früher mein Geld verdient."
Er setzte sich neben mich und grinste mich an.
"Hattest du richtige Auftritte?"
"Nein", sagte er und lachte kurz.
Dann fuhr er fort:
"Ich war Straßenmusiker. Meine einzigen Auftritte hatte ich vor desinteressierten Passanten und lästigen Tauben."
"Echt? Wieso warst du Straßenmusiker?"
Ich versuchte diese Frage so wenig herablassend wie möglich zu formulieren und meine Überraschung zu unterdrücken.
"Ja bevor ich LB wurde, hatte ich nie genug Geld für ne Wohnung oder ne Ausbildung."
"Aber hättest du dir nicht Geld leihen können oder deine Familie um Geld bitten können?"
"Welche Familie?!" Rick lachte kurz auf, vielleicht nur damit ich ihn nicht bemitleidete.
"Ich bin seit meinem siebten Lebensjahr ein Waisenkind und als ich mit der Schule fertig war, wurde ich da rausgeschmissen. "
"Das tut mir leid."
Ich nahm seine Hand und versuchte ihm damit klar zu machen, dass ich es ernst meinte.
"Ja ist jetzt auch egal. Was ich damit sagen wollte ist, dass es mir echt mies ging bevor ich vor eineinhalb Jahren die Ausbildung zum LB begonnen habe. Manchmal habe ich sogar auf einer Parkbank geschlafen..."
Ich musste schlucken.
"Aber unter freiem Himmel schlafen hat auch was.", versuchte er die Stimmung zu retten.
"Kann ich mir vorstellen", sagte ich und lächelte ihn an.
Jetzt sahen wir uns in die Augen und ich bemerkte, dass seine Hand nun meine hielt.In diesem Moment platzte der Raucher rein und ich zog meine Hand weg.
Nachdem er uns einen kurzen Augenblick entgeistert angesehen hatte, sagte er:
"Ich wollte sagen, dass eure Pizzen fertig sind."
Okay das ist jetzt irgendwie peinlich.
Rick und mir hatte es in dem Moment die Sprache verschlagen, aber der Raucher wartete auch nicht auf eine Antwort und verließ das Zimmer wieder."Dann gehen wir mal was essen oder?"
Netter Versuch Eric, aber es ist dennoch peinlich.Zum Glück begegneten wir dem Raucher weder auf dem Weg in die Küche, noch auf dem Weg zurück in Ricks Zimmer nachdem wir gegessen hatten.
Die Stimmung lockerte sich schnell wieder auf und es wurde noch ein schöner Abend.Zuerst versuchte Rick mir die Grundlagen für das Boxen beizubringen und machte mir auch einige Übungen vor.
Ich versuchte so gut es ging sie ihm nachzumachen, aber scheiterte daran kläglich.
"Bei dir sieht das alles so leicht aus!", beschwerte ich mich.
Nach ein paar Versuchen ihm eine Übung nachzumachen, verzweifelte ich und er lachte mich aus.
Sein Lachen war unglaublich lustig, sodass ich mitlachen musste.Als ich es endgültig aufgegeben hatte, forderte ich Rick auf, mir etwas auf seiner Gitarre vorzuspielen und es hörte sich wunderschön an.
Ich beneidete ihn dafür, weil ich total unmusikalisch war und das einzige, was ich zustande brachte ein paar schiefe Töne unter der Dusche waren."Wow!", mehr brachte ich nicht heraus, als er aufgehört hatte zu spielen.
"Danke.", sagte er nur verlegen und stellte die Gitarre weg.
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
Halb eins?! Die Zeit ist ja wie im Flug vergangen!
"Ähm Rick, wo soll ich eigentlich schlafen?"
"In Lucas Zimmer. Also das ist eigentlich das Gästezimmer und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er heute noch wiederkommt.
Ist das okay für dich?", antwortete Rick mir.
"Ja solange er da nicht schläft ist ja alles gut. Ich hab gar nicht mitbekommen, wann er gegangen ist."
"Ich glaube, als wir gegessen haben."
"Und wo ist er hingegangen?"
"Bestimmt zu Ben."Hey ,
Hier am Ende meines 30. Kapitels melde ich mich erstmalig als Autorin der Geschichte zu Wort.
Hoffentlich macht es euch nicht all zu viel aus. 😁
Zuerst bedanke ich mich für eure Unterstützung und das fleißige Voten, durch das ihr mir 4K Reads und fast 600 Votes ermöglicht habt!Jetzt zwei Fragen an die Wenigen, die es sich wirklich bis hier hin durchgelesen haben:
1.Was haltet ihr bis jetzt von Rick?
Und
2. Wie stellt ihr euch Ben vor? (Nicht unbedingt Aussehen, eher Charakter)
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Dark Destiny?
Adventure[...]"Es ist schneller vorbei, als du glaubst. Einmal bis dreißig zählen und du bist verblutet. ....- du sagst ja gar nichts. Aber nur zur Info: Das ist der Moment, in dem du um dein Leben betteln solltest." [...] Kriminalität, Entführun...