Ein Sommernachtstraum (überarbeitet)

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•40•
Rick wunk ab:
"Ach, wenn es sonst nichts ist...", er lachte kurz und holte einen Zettel und einen Stift aus seinem Zimmer.
"Schreib einfach auf, was ich einkaufen soll, dann fahre ich morgenfrüh los.", forderte er mich mit einem freundlichen Lächeln auf.
Anschließend nahm er sein Bier,  verließ die Küche und schaltete den großen Flachbildschirmfernesher im Wohnzimmer an.
Zu meinem Bedauern sah er eine Serie mit einer Protagonistin, die eine äußerst penetrante Stimme hatte und mich mir wünschen ließ, es gäbe eine durchgängige Wand zwischen der Küche und dem Wohnzimmer, sodass ich sie nicht mehr hören müsste.
Krampfhaft versuchte ich, ihre Stimme zu ignorieren und mich zu konzentrieren.
Dabei tippte ich nervös mit dem Kugelschreiber auf dem Blatt herum.
Zum Glück schaltete Rick bald einen anderen Sender ein und ich konnte endlich meine Einkaufsliste für ihn erstellen.
Ich übergab sie ihm stolz, als ich fertig war und weil mir nichts besseres einfiel setzte ich mich zu ihm und sah mit ihm fern.
Diese Nacht bot Rick mir an, dass ich in seinem Bett schlafen könne und er auf der Couch, aber ich lehnte dankend ab und machte es mir später auf der Couch (so gut es eben ging) bequem.

Am nächsten Morgen wurde ich -meiner Meinung nach- viel zu rüh geweckt, durch das Licht der aufgehenden Sonne, das in das Wohnzimmer und die angrenzende offene Küche und den Flur fiel.
Erneut fiel mir auf, wie schön der Grundriss dieser Wohnung war:
Nicht zu klein duch die Übergänge zwischen Flur, Wohnzimmer und Küche, sodass man sich nicht eingeengt fühlt.
Aber auch nciht zu geräumig oder leer, dass es nicht mehr gemütlich wäre.

Als ich mich im Halbschlaf eine halbe Stunde nachdem ich aufgewacht war noch nicht bewegt hatte, sah ich durch meinen direkten Blick auf den Flur Rick, wie er von seinem Zimmer in das Bad ging und etwas später wieder den Weg zurück antrat.
Dann kam er angezogen und mit dem Einkaufszettel bewaffnet nach ein paar Minuten aus seinem Zimmer und verließ die Wohnung.

Als ich endlich aufgestanden, umgezogen und sogar gedusch war, begegnete ich im Flur dem Raucher, der,- wie ich glaubte-, mich im Vorbeigehen kurz abcheckte und dann durch die Eingangstür raus ging.

Als ich endlich aufgestanden, umgezogen und sogar gedusch war, begegnete ich im Flur dem Raucher, der,- wie ich glaubte-, mich im Vorbeigehen kurz abcheckte und dann durch die Eingangstür raus ging

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Ich ging zu dem Wohnzimmerfenster, dass den Blick auf die Straße gewährte und sah, wie der Raucher mit seinem Wagen wegfuhr.

Um meine neu errungene Einsamkeit auszunutzen, machte ich es mir mit ein paar Büchern des Rauchers im Wohnzimmer bequem.

Eines von ihnen fand ich besonders interessant, da in dem Buch fast keine Stelle war, an die der Raucher nicht neben die Zeilen etwas geschrieben hatte.
Es trug den Titel "Ein Sommernachtstraum" von Shakespeare und ich kannte es, da wir es in der Schule vor ein paar Jahren einmal lesen mussten.

Gerade, als das Happy End kurz bevorstand hörte ich, wie sich die Tür öffnete und erwartete Rick oder den Raucher, doch stattdessen betrat Ben die Wohnung und ging, als er mich erblickte zielsicher auf mich zu.
Wie aus Reflex klappte ich das Buch zu unt schob es mit den anderen zwei unter das Sofa.

Ben trug in seiner rechten Hand eine Papiertüte, deren Inhalt mich brennend interessierte.
Er setzte sich neben mich auf die Couch und sagte in einem normalen Tonfall, den ich von ihm noch nicht kannte: "Hi."
Erstaunt darüber, dass er mich nicht mit seinem Röntgenblick durchbohrte oder sich irgendwie anders gruselig verhielt begrüßte ich ihn unsicher.
"Hier...," sagte er anschließend und hielt mir die Tüte hin: "Das ist ein belegtes Brötchen für dich."
Zögernd nahm ich die Tüte und sah hinein.
Er hat die Wahrheit gesat.
Stellte ich verblüfft fest und nahm das Brötchen aus der Tüte.
"Danke, aber wieso kommst du hierher und bringst mir das?", erkundigte ich mich misstrauisch und Ben antwortete mit siener warmen tiefen Stimme, die ihn zusätzlich zu seinem breiten Kreuz, den dunkelbraunen Haaren und dem Dreitagebart nur noch mehr wie einen Bären wirken ließ:

"Ich wollte einfach nicht, dass du mich als gruseligen Kerl oder so warnimmst und ich wollte mich damit irgendiwe für mein merkwürdiges Verhalten dir gegenüber neulich entschuldigen...."

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