Katz und Maus

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•2•
Als ich ihm folgte bemerkte ich, dass das was ich für einen Kapuzenpulli gehalten hatte eine Lederjacke war.
Er ging auf einer, in der Dunkelheit verlassen wirkenden, Straße und immer wenn er unter dem Licht einer Laterne durchging konnte ich ein bisschen mehr von seiner Gestalt erkennen:

Er war groß, hatte wie schon erwähnt die Kapuze seiner Lederjacke aufgesetzt und wirkte etwas bedrohlich mit seinen Breiten Schultern, dem lässigen Gang und seiner Zigarette in der Hand, wie ich mir selbst eingestehen musste.

Die Luft roch angenehm frisch und war kühl. Eine sternenklare Nacht. ,
bemerkte ich, bemüht nicht zu tief in meinen Gedanken zu versinken und keine Geräusche beim Gehen zu machen.

Ich schlich regelrecht hinter ihm her, weshalb sich der Abstand zwischen uns auch langsam vergrößerte.

Immer wenn er einen kräftigen Zug von der Zigarette nahm, flog die Rauchwolke etwas später zu mir und der kalte Rauch traf mich wie eine Wand.
- Ziemlich unangenehm für mich als Nichtraucher-.

Eigentlich folge ich ihm gar nicht...fiel mir auf, als ich meinte zu wissen wo wir uns befanden.
Ich komme auf diesem Weg auch ins Hotel.

Für mein Gewissen genügte es nun ihm zu folgen und ich orientierte mich, wo sich die nächste Gelegenheit bieten würde in eine andere Richtung als er zu gehen.

Für einen Augenblick passte ich nicht auf.
Danke meinem chronischem Unglück schnipste der unheimliche Raucher-Typ seine Zigarette genau dann weg und als er dabei kurz nach hinten sah bemerkte er mich.

Ich bekam Panik und lief weg, so schnell ich konnte, zurück in die andere Richtung.

Der Rucksack auf meinem Rücken erschwerte dies erheblich. Nach ca. 20 Metern sah ich im Laufen kurz zurück und der Schweiß brach mir aus.

- Er folgt mir! Und er ist schneller als ich.-
Meine Beine gaben schon langsam nach ,aber mein Wille nicht.
Aus meinem Rucksack, den ich vergessen hatte in der U-Bahn zu schließen, fielen Dinge raus und ich hielt auch noch die Nagelfeile in der Hand.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sah mich erneut beim Laufen um.
Er hatte bedrohlich nah aufgeholt und war nur noch knapp sechs Meter von mir entfernt.

Wieso verfolgt er mich überhaupt?
Sein Gesicht erkannte ich durch den Schatten, den die Kapuze über es warf, nicht.

-Was soll ich tun, gleich hat er mich eingeholt?!-

Raucherlunge!,
erinnerte ich mich und das gab mir Mut. Vielleicht würde er bald schlapp machen.

Das war jedoch nicht der Fall.
Von hinten packte er meinen Arm und zwang mich durch seinen kräftigen Griff zum Stehenbleiben.
Er zog mich an sich ran, aber ich wehrte mich indem ich heftig an seinen Armen riss.

Er will mich hoffentlich nur zur Rede stellen, warum ich ihm gefolgt bin.,
versuchte ich mir einzureden.

Als er dann ganz dicht an mir stand und ich am Schulterblatt seinen Herzschlag spürte, kam mir der rettende Gedanke, den ich sogleich in die Tat umsetzte:
Ich trat ihm so doll ich konnte gegen das Schienbein, sodass sich sein Griff für einen kleinen Moment etwas lockerte und ich versuchte mich in diesem Moment loszureißen.

Leider blieb sein Griff stark genug um mich am Weglaufen zu hindern.
Scheiße
Aber einen Versuch war es wert.

Er zog mich wieder zu sich, diesmal war ich ihm zugewannt und konnte zum ersten Mal sein Gesicht sehen.

Seine Gesichtszüge waren markant und sein Blick eiskalt und leer. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn und seinen hervorgehobenen Wangenknochen.
Dazu waren seine Kieferknochen so scharf, dass man sich an ihnen schneiden könnte -im übertragenen Sinne wohlgemerkt-.

Die Augen hatte er leicht zusammengekniffen.
Er war nicht viel älter als ich -zwischen 18 und 22 - schätzte ich.

Natürlich hielt er mich nun nur noch fester, dich wie fest er mich auch hielt, ich versuchte nicht nachzulassen und weiter Widerstand  zu leisten.
Ich sah ein selbstbewusstes, hämisches Grinsen über sein Gesicht huschen
-gefiel ihm das etwa, dass er mich im Griff hatte-
Fühlt er sich so überlegen?!

Dark Destiny?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt