Kapitel 55

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Es war schon fast angsteinflößend, mir vorzustellen, dass dies hier mein neues Zuhause sein soll. Diese Stadt... Als ich das letzte mal hier war, war ich 12. Wie kann es sein, dass diese Stadt immer weiter wächst? Als wäre diese Metropole nicht schon voll genug.

Unbeholfen stand ich am Flughafen. Natürlich war meine Mutter noch nicht da. Die meisten Leute trafen beim Ausstieg auf deren Familien, glücklich, dass sie heil angekommen sind. 
Ich hingegen stehe wie eine dumme dort mit meinem Gepäck, das übrigens sogar schon am Anfang auf dem Laufband erschien und warte auf meine Familie. Ich setzte mich auf eine Sitzreihe, die sich direkt vor dem Check-out befand. Willkommen in New York, Evie.

Aufgeregt umfasste ich meine Halskette, die ich von Ben bekam und sah mich um. Überall waren verschiedene Leute. Dunkle Haut, helle Haut. Inder, Amerikaner, Deutsche, Chinesen, usw. 
Multikulturelle Stadt, kein Wunder. Hier findet man alles. Aber ich bin nicht rassistisch. Sollen die Leute doch machen was sie wollen. Wenn sie ein Verbrechen vergehen werden sie sowieso alle gleich bestraft. 

Ich zückte mein Handy und rief meine Mutter an.

"Mom?" fragte ich, als sie den Anruf annahm. 

"Oh, Evelynn! Hey!" antwortete sie direkt.

"Wo bleibst du? Ich warte schon 20 Minuten auf dich."

"Ich bin gleich da! Hole dir nurnoch was zu essen!" Ich bemerkte, dass sie total aufgeregt war und legte ohne etwas zu sagen auf, immerhin war ich immer noch sauer auf sie. Und meinen Vater.

Vor allem auf meinen Vater.  Arsch.

Mich einfach aus meiner Heimat raus reißen! Seattle ist mein Zuhause. New York wird dies niemals ersetzen. 

Während ich auf meine Mutter wartete, schrieb ich mit Amber. Wieso sagen mir alle, ich soll mein Leben in New York genießen? Spinnen die? Amber hat abermals auch begriffen, dass es für mich die reine Hölle wird ohne Amber und Ben!

"Meine Süße!" rief meine Mutter schon von weitem. Sie erwartet doch jetzt nicht, dass ich mein Gepäck fallen lasse und wie eine Idiotin über den halben Flughafen renne, um sie voller Freude zu umarmen? Sie kam auf mich zu mit einer Tüte von McDonalds und einer Kiste meiner Lieblingscupcakes.

"Hallo, Mom" begrüßte ich sie und erwiderte wenigstens ihre feste Umarmung.

"Wie geht es dir?"

Willst du darauf wirklich eine Antwort? Scheiße.

"Wie soll es mir schon gehen?" lachte ich auf und nahm meine Koffer in die Hand "ich muss bei null beginnen. Ohne meinen Freund und ohne meine Freunde."

Meine Mutter nahm mir einen Koffer ab und wir liefen zum Ausgang. 

"Ach, Evie." seufzte sie, während sie versuchte, mit meinem schnellen Gang Schritt zu halten "Schau doch erst einmal, wie deine neue Schule und wie das Apartment ist. Ich wette, es wird dir gefallen! Ich bin mir sicher, dass du auch hier neue Freunde finden wirst! Wer weiß, vielleicht auch einen neuen Freund."

Ich blinkte sie Böse an, verzog meine Miene zu einem wütenden Gesicht und lief weiter in Richtung Auto. Mich wundert es diesmal, dass sie nicht am Arsch der Welt geparkt hat, so wie sonst auch immer. Sie scheint wirklich spät dran gewesen zu sein. Wir luden das Gepäck in ihren weißen BMW und fuhren los. Auf der Fahrt wollte sie Details von Spanien wissen. Ich erzählte ihr das Nötigste und rieb ihr vor Allem unter die Nase, dass ich mich nun total gut mit Barbara verstehe. Nebenbei aß ich mein essen und alle drei Cupcakes auf, ohne ihr etwas anzubieten. Wir fuhren lang Richtung Upper East Side, wo würden meine reichen Eltern denn sonst hin ziehen? Erinnert mich an Gossip Girl. Am Ende komme ich auf eine Schule wie die von Blair und Serena. Dann lerne ich Nate und Chuck kennen. Mein Bruder könnte Nate sein. Vom Charakter und vom Aussehen her. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 09, 2015 ⏰

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