Kapitel 46

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Als ich Ben in die Augen sah, leuchteten sie in dem schönen braunton, der mir ziemlich einzigartig vorkommt. 
Eigentlich sollte ich jetzt total ausrasten, weil wir uns geküsst haben, so ist dies aber nicht. Es stellt sich ja nicht einmal die Frage, wieso wir das taten.

Immernoch lag ich auf Ben und unsere Köpfe waren nah aneinander. Während dem Kuss wurde Bens Griff fester und er umfasste meinen Oberkörper mit beiden Armen. Sein Griff hat sich auch danach nicht gelockert, denn ich war immernoch in seinen Armen gefangen. Die Atmosphäre war wirklich unbeschreiblich und ich war dazu noch unbeschreiblich ruhig. So wie ich mich kenne, würde ich eigentlich total nervös sein. Bei Matthews Kuss war ich richtig am Zittern, bei Ben nicht. Im Gegensatz zu Matthew fühlen sich seine Lippen so familiär an. Im Kuss konnte man zwar etwas Bier herausschmecken, was mich aber nicht störte. 

Alles war perfekt.

Als Ben sich bewegte, musste ich runter von ihm. Er hat sich plötzlich aufgesetzt und schaute mich an.

"Wohin gehst du?" fragte ich ihn meiner Meinung nach viel zu geschockt. Meine Stimme war trotzdem nur ein Flüstern.

"Ich ziehe nur mein T-Shirt aus, wenn es dir nichts ausmacht. Keine Sorgen, deine Tränen haben es nur etwas durchnässt."

Und so wie ich mich kenne, wurde ich bestimmt nun total rot. 

"Oh tut mir Leid" murmelte ich und deckte mich wieder zu. Als Ben sein T-Shirt aus hatte, sah ich wieder seinen wohlgeformten Körper und lächelte ihn an. 

"Ach, Quatsch. Dir muss gar nichts Leid tun." sagte er seufzend, während er sich wieder neben mich legte "Ich bin froh, dass du mir so vertraust und dich vor mir nicht verstellst, glaub mir."

Spielerisch zog er die Hälfte der Decke von mir weg und deckte sich zu. Er lag nun näher an mir, sodass ich mich mit meinen Händen an seiner Brust abtützen musste.

"Danke" sagte er nun "Danke, dass ich dich endlich küssen konnte. Weißt du wie lange ich auf diesen Moment warte."

Ich zuckte mit den Schultern und schaute ihm direkt in die Augen "Jetzt sag mir nicht, dass das toll war".

Lachend spielte er mit einer Locke von mir rum und wickelte sie ständig um seinen Finger.

"Es war traumhaft" entgegnete er mir "Wirklich. Hat dir schon mal jemand gesagt, wie wunderschön du aussiehst?"

"Ja, Matt tat dies. Aber ich glaube, dass er das nicht ernst gemeint hat" ich lachte sarkastisch auf und lehnte mich in seine Arme.

"Dieser Penner muss dich auch nicht wunderschön finden, sondern ich. Glaub mir, wenn er dir noch einmal zu nahe kommt dann bin ich direkt da. Ich lass ihn nicht mehr an dich ran."

Ich atmete einmal tief ein und aus und presste meine Lippen aufeinander. Ben soll mir nicht anmerken, dass das mit Matthew immernoch verdammt weh tut. Als ich ihm eine lange Zeit nicht antwortete, kam er wieder zu Wort.

"Und nun?" 

"Was?" 

"Wir haben uns eben geküsst. Und es war wirklich verdammt traumhaft. Aber was ist das jetzt nun? Bist du zur Einsicht gekommen, dass du es mit mir probieren willst oder willst du immernoch nicht? Oder willst du unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen?"

"Ich weiß nicht" seufzte ich "ich bin selbst durcheinander. Vor ein paar Wochen bin ich fast gestorben wegen Matt und Clara... Und außerdem habe ich wirklich Angst davor, dass unsere Freundschaft zerstört wird. Seit ich erfahren habe, dass du so viel um mich geweint hast und der einzige warst, der ununterbrochen bei mir war, als ich schlief, hat sich irgendwas in mir verändert. Davor war dieses komische Gefühl auch schon da, als du bei mir geschlafen hast. Mir wurde aufeinmal klar, dass ich total scheiße zu dir war die letzten Jahre. Es muss total verletzend gewesen sein, mich mit Jeremy zu sehen und dann auch noch mit Matt."

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