Kapitel 35

1.2K 43 4
                                    

Weil ich jetzt weiß, dass Amber bei Josh ist, will ich die beiden nicht stören. Auch wenn mir die Vorstellung immernoch nicht so richtig passt, dass die beiden zusammen sind, gönne ich es den ihnen.

Immernoch war ich total fertig von diesen beiden Küssen. Einer hätte ja schon gereicht. Dann hat er es nochmal getan... Seine Lippen sind einfach so toll.

Ich habe mich so in Matthew verliebt.. Liebt er mich auch?

Er war total anders heute. So ausgelassen und offen. 

Nun ist es mir egal, Joshua soll denken was er will. Matt kann sich selbst wehren.

Ich werde um ihn und mich kämpfen.

Den Strauß Rosen habe ich in eine Vase auf meinen Nachttisch gestellt. Sie sahen Gott sei Dank noch frisch aus..  

Da es ziemlich spät war machte ich mich relativ schnell fertig und ging schlafen.

Morgen wartet ja die Schule auf mich.

Schon beim Aufwachen hatte ich Matthew im Kopf, es war wie als hätte er mich verzaubert und meinen ganzen Kopf eingenommen. 

Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, also zog ich mich schnell an, machte mich fertig und packte meine Schultasche.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich nach unten in die Küche, machte mir meinen Kaffee und setzte mich an die Theke.

Meine Mutter und mein Vater reisen heute Mittag ab, sie gehen extra später los, damit sie uns noch Tschüss sagen können.

"Guten Morgen, Evie. Wie wars?", hörte ich nun diese weibliche Stimme hinter mir ertönen und schrak hoch.

Hinter mir stand Amber, die ungeduldig mit verkreuzten Armen vor mir stand und auf eine Antwort wartete.

"Es war total schön.. Aber was machst du hier?" fragte ich verwundert und machte ihr neben mir Platz. Sofort setzte sie sich hin.

"Habe bei Josh geschlafen." sie zuckte mit den Schultern "Jetzt erzähl, bevor er runter kommt."

Daraufhin fing ich an ihr vom Date zu erzählen.

"Habt ihr euch geküsst?" fragte sie anschließend und ihre Augen waren richtig groß und sie sah mich erwartungsvoll an.

"Ja." nickte ich lächelnd "Zwei mal"

Aufeinmal umarmte sie mich und freute sich total.

"Ihr kommt noch zusammen!" quiekte sie vor sich hin.

"Jetzt komm mal runter, bevor Joshua unten ist" lenkte ich vom Thema ab.

Sie nickte und ich stand auf, um zur Schule zu fahren.

"Du fährst mit Josh, oder?"

"Ja" nickte Amber und drückte auf den Cappuccino Knopf an der Maschine.

"Dann bis später" sagte ich und verschwand zur Garderobe. Dort zog ich meine Schuhe an und meine Jacke, dann ging ich raus.

Ich werde zu spät kommen. Der Verkehr geht nur stockend voran und ich stehe im Stau. Na super.

Tausendmal wechselte ich die Spur, um zu überholen und wenigstens etwas schneller zu sein. Dank diesem Manöver kam ich dann doch noch rechtzeitig zum Klingeln. Als ich außer Atem im Schulhaus ankam und mich auf dem Weg zu meinem Schließfach machte, spürte ich alle Blicke auf mir und vor meinem Schließfach waren so viele Leute versammelt. 

Was ist denn hier los? 

Um dies rauszufinden, schubste ich mich durch die Leute. Dort traute ich meinen Augen nicht.

Auf meinem Schließfach stand etwas in rot geschrieben. 

Mir fiel die Kinnlade runter und ich stand einfach nur fassungslos davor.

Die rote Schrift zierte sich über mein ganzes Schließfach und dort stand "Bitch!"

Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht und ich wurde total wütend. Ich schaute mich um und sah in der Meute von Leuten die mich ansahen das triumphierende Gesicht dieser ekligen Schlampe.

Clara.

Sie stand dort mit ein paar Cheerleadern an die gegenüberliegende Reihe Schließfäche gelehnt und lächelte mich provozierend an.

Dann hielt sie etwas hoch. Einen roten Lippenstift. Sie winkte damit vor sich hin, dann fuhr sie damit ihre ekligen Lippen nach. 

Ohne nachzudenken holte ich Abschminktücher aus meiner Schultasche und wischte alles so gut wie möglich weg.

"Okay, Gut." schrie ich plötzlich durch den Flur " Wer war das?"

Keiner rührte sich. Das Getuschel ging einfach unter den Leuten weiter. Doch Clara sah mich wieder nur mit diesem triumphierenden Blick an. Die Wut stieg weiter in mir, also ging ich zu ihr.

Als ich vor ihr stand, verschränkte ich meine Arme vor ihr und schaute sie böse an. Ihre Freundinnen rückten zur Seite und die Menschen versammelten sich um uns rum.

"Guten Morgen" sagte ihre rachsüchtige Stimme zu mir und sie zwinkerte mir zu. Dann verstaute sie den Lippenstift in ihrer Tasche, während sie mir provozierend einen Kuss mit ihren roten Lippen zuwarf.

"Was soll das?" fragte ich sie und hielt ihr das Abschminktuch mit dem roten Farbton vor die Nase "Bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen?"

Plötzlich fing sie an zu lachen. Ihr lachen klang so total schrecklich. Wie konnte Matthew nur mit ihr zusammen sein?

"Ach, Evielein" sie verschränkte ihre Arme ebenso vor mir und schaute auf mich herab. 

Sie ist etwas größer als ich, aber auch nur weil sie High Heels trägt.

"Was ist dein Problem?" wiederholte ich mich, mit schärferer Stimme.

"Du bist eine Schlampe" sagte sie in aggressivem Ton zu mir und ihre schlampigen Freundinnen kicherten.

Ich spürte, dass Amber hinter mir stand, aber sie redete nicht.

"Und was gibt dir den Grund dazu, sowas zu behaupten?"

Skeptisch schaute sie mich an "Weil du mir meinen Freund ausspannst!"

"Aber sonst alles gut, Clara?" mischte sich Amber nun ein "Matthew hasst dich! Du warst für ihn nichts wert. Er war aus Mitleid mit dir zusammen, weil du dich kapputt machst und dich wie die letzte Hure benimmst!"

Alle Schüler, die sich in der Nähe befanden, gaben geschockte Töne von sich, dann verstummten sie alle wieder, als Amber die flache Hand von Clara auf der Backe zu spüren bekam.

Amber wurde total sauer und schlug ihr die Faust unters Kinn, sodass sie nach hinten stolperte.

Geschockt sah ich nur zu mit dem Abschminktuch in der Hand. 

Clara schaute hilflos hoch zu ihren 'Freundinnen', die sich aber nicht rührten und eher weg von Amber rückten.

Und dann passierte das, was ich nie passieren lassen wollte. Joshua stand hinter mir und zog mich weg zur Seite, damit nicht jeder um uns rum steht.

Ich bekam noch mit, wie Amber mir das Tuch aus dem Gesicht riss und es in Claras Gesicht verrieb.

"Und du triffst dich mit Matthew?" fragte er mich in bestimmenden Ton.

Verlegen schaute ich auf den Boden und nickte.

"Wieso?" fragte er mich "Er ist nicht gut für dich"

"Das kannst du garnicht wissen, Joshua"

"Seit wann geht das so?"

"Nicht lange, aber kann dir doch egal sein." zuckte ich mit den Schultern und bemühte mich, nicht wütend zu klingen.

Gott sei Dank rettete mich das Klingeln zum Unterricht.

"Wir reden später" zischte Joshua vor sich hin und ging weg zum Unterricht.

ObviouslyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt