Kapitel 25

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"Wann kommen ihre Eltern?" hörte ich eine Stimme fragen, die sich stark nach Amber anhörte.

"Keine Ahnung! Josh ist gerade draußen und telefoniert." sagte eine andere Stimme genervt.

Es war Matt. Ich erkannte es sofort. Wo bin ich? 

Bin ich im Krankenhaus?

Auf jeden Fall lag ich in einem Bett.

Ich traute mich nicht, die Augen zu öffnen.

"Riven und der Rest sind nach Hause. Sie wollten keinen Stress für Evie.." sagte Amber nun ruhiger.

"Weißt du, Amber." seufzte Matt nun "Ich mache mir Vorwürfe."

"Wieso?"

"Evelynn. Man! Wenn ich nicht wäre, würde das doch nie passieren! Man merkt doch wie aufgeregt sie in meiner Anwesenheit ist. Ich hab sie ja nicht einmal beachtet und sie ist so tollpatschig! Man könnte meinen, es ist meine Schuld."

Seine Stimme hörte sich besorgt und verzweifelt an. So habe ich ihn wirklich noch nie reden hören.

"Tja, Matthew. Stimmt. Bevor du kamst, ist ihr nie was passiert. Das war das erste Mal, dass sie wegen einer Verletzung ins Krankenhaus kam, außer die Sache mit Michael. Also. Kann sein" ich wusste genau, dass Amber gerade vor ihm stand und die Arme vor der Brust verschränkte. Ihre Stimme kam von weiter weg und hallte im Raum, während Matts Stimme meiner näher war.

Näher.. 

Mein Herz begann zu klopfen. Ich wollte aber noch nicht meine Augen öffnen. 

Und dann nahm er meine Hand.

Okay, Evie. Bloß nicht bewegen.

Ich versuchte, meine Hand so leblos hängen zu lassen wie es ging.

Seine Hand fühlte sich toll an.

Wie damals im Flugzeug, als wir nach dem Gurt griffen. 

Bleib ruhig.

"Es ist alles meine Schuld!" seufzte er und drückte nun meine Hand fester.

"Ja. Weil du wie ein Arschloch zu ihr bist! Ganz ehrlich, Matt. Wieso hast du mit Clara Schluss gemacht? Evie hat mir alles erzählt mit dem Felsen und so. Also. Schieß los."

Mein Magen drehte sich um. Was wird er nun sagen?

Eine lange Zeit war Schweigen im Raum.

"Genau deswegen, Man! Ich wusste schon immer, dass das mit ihr nur aus Mitleid war. Dann als ich mit Evie auf dem Felsen saß war es so toll. Das gab mir noch einen Ansporn, so schnell wie möglich mit ihr alles abzubrechen. Alles mit ihr war nur aus Mitleid. Ich mochte Clara nicht einmal."

"Aber trotzdem hättest du deine Freundin betrogen, wenn Sophie nicht da gewesen wäre.", sagte Amber nun rachsüchtig und ich kam mir vor wie in einem Film.

"Wenn sie mir nicht wichtig ist, kann ich das, Amber. Evie ist so hübsch und hat alles, was man braucht. Sie ist einfach nur traumhaft und es tut mir einfach nur weh, sie jeden Tag so verletzt sehen zu müssen! Verstehst du das denn nicht?"

Mein Herz explodierte. Wieso erzählt er das ausgerechnet Amber?!

Plötzlich legte sich noch seine zweite Hand auf meine drauf und er umklammerte sie nun noch mehr.

Nein. Ich darf noch nicht aufwachen. Nicht aufwachen, Evie!

Es war so schön, das zu hören!

"Du weißt, dass du mit Ignoranz alles noch viel schlimmer machst? Wir waren gestern auf dem Friedhof, wo sie endlich mit ihrem Ex abschließen wollte. Und das, weil sie im Moment genug Probleme mit dir hat! Du hättest sehen müssen wie schlecht es ihr ging! Am Flughafen hab ich dich beobachtet, Freund. Du hast sie die ganze Zeit angeschaut, wenn sie dich nicht angesehen hat! Du bist einfach so ungeschickt, was Frauen angeht!", Ambers Stimme setzte sich so im Raum durch, dass alles hallte. Sie hatte so eine kraftvolle Stimme.

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