Kapitel 14

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Alle beschwerten sich, weil in dem Flieger am Rand Zweiersitze waren und nur in der Mitte Dreiersitze. Alle hatten doch schon ihre Gruppen gebildet, mit wem sie sitzen. Amber und ich nahmen uns einen Zweierplatz. Sophie setzte sich zu Riven und Jack, die auf einen Dreierplatz gingen. Amber saß am Gang und ich am Fenster, weil es ihr am Fenster immer schlecht wurde.

Uns wurde alles erklärt, wie wir uns im Notfall verhalten zu haben und das ganze Zeug. Ich schloss in der Zeit die Augen und hörte Musik. Ich höre das zu oft. 

Die Westen befinden sich unter dem Sitz und die Masken fallen runter, falls es dazu kommen sollte.

Beim Start freuten sich alle. Amber und ich saßen ruhig da und hörten zusammen Musik und lasen Zeitschriften.

Alle fünf Minuten beklagten wir uns über unsere Müdigkeit, weil wir ja nicht geschlafen hatten, aber wir rissen uns zusammen. 

Eine Stimme sagte durch die Durchsage, dass der Flug, wenn alles gut geht, knapp 2 Stunden dauern wird.

Als das gesagt wurde, verabschiedete ich mich lachend von Amber und schlief im Sitz ein.

Als ich aufwachte und auf das Fenster schaute, merkte ich, dass jemand dieses zugeklappt hatte, damit ich schlafen konnte. 

"Amber, wieso-" fing ich an, doch ich brach ab, als ich mich umdrehte und erschrak, als ich bemerkte, wer da saß.

Seine schönen Augen musterten mich skeptisch und dann fing er an zu reden.

"Ich bin nicht Amber"

Meine Augen weiteten sich und ich sah mich um. Wo war sie? Ist es wirklich ihr ernst, abzuhauen und Matthew neben mich zu setzen?

Matthew scheinte es nicht zu interessieren und er scrollte weiter auf seinem iPad rum, wo er gerade etwas las, sah aus wie ein eBook oder so ähnlich.

"Wo ist sie und wie lange bist du hier? Und warum?" fragte ich verdattert. Wieso machte sie sowas. Ich werde sie umbringen. Gott sei Dank schnarche ich nicht!

"Ach, die hat sich zu Josh und so gesetzt, weil die über irgendetwas geredet haben als ich auf Toilette war, was sie interessierte. Sie wollte nicht von meinem Platz runter, da haben wir getauscht. Sie sagte, du schläfst sowieso und dort habe ich meine Ruhe."

Das hat sie doch extra gemacht. Sie denkt ja immernoch ich liebe den oder so.

Ich schaute ihn einfach nur an und dann schaute ich hinter meinen Sitz, um nach Amber Ausschau zu halten.

Leider ohne Erfolg. Sie saß zu weit weg.

"Also, wenn du willst" fing er an, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu richten "kann  ich auch wieder gehen"

Er machte Anstalten, aufzustehen, aber dann verneinte ich und dass es okay sei, wenn er seine Ruhe will. Er soll sich nicht von mir stören lassen.

"Oh. Ich muss dich wohl nochmal kurz stören" fing ich an und sah, dass meine Tasche unter seinen Beinen ist. Ich bückte mich und versuchte sie herauszuziehen, bis er die Beine anhob und ich sie dann sofort in der Hand hatte.

Ohne ein Wort zu sagen, las er weiter. Ich fing an in meiner Handtasche rumzukramen um nach einer Zeitschrift zu suchen.

Plötzlich griff seine Hand in die Tasche.

Ich schaute ihn unglaubwürdig an.

"Was soll das?"

Ohne zu antworten, nahm er sich einen Kaugummi und legte die Dose wieder zurück.

Er sagte wieder nichts und fixierte sich auf sein iPad. Der spinnt doch. Auch wenn die Kaugummis sichtbar und weit oben waren, weil ich mir zuletzt einen nahm, gab es ihm nicht das Recht, diese zu nehmen! Ich verdrehte die Augen und nahm mir endlich mein Magazin. Auf dem Cover war so ein No-Name Model, die ich nicht kannte.

Desinteressiert blätterte ich in der Zeitschrift rum, damit Matt dachte, ich habe was zutun. 

Was fiel Amber nur ein? 

Will sie uns wirklich verkuppeln?

Ich konnte nicht klar denken und das Lesen fiel mir schwer. Es war nicht so, als ob es wegen ihm war. 

Gut, eigentlich doch. Aber nur weil es mir peinlich war. Ich habe geschlafen und wer weiß, wie verwuschelt meine Haare sein müssen und ich war sauer auf Amber. 

Mit ihm ist doch so viel unangenehmes passiert. Das im Café und dann die Prügelei. Dann das dumme Video, das Dylan unbedingt hochladen musste und keiner hatte was dagegen außer Matt und ich. Ich verstand die Welt nicht mehr. 

Ich weiß ja, dass Amber drauf stand, sich mit Josh zu unterhalten, aber deswegen Matt hier her zu verbannen als wäre es eine Strafe?

Sie sagte, du schläfst sowieso und dort habe ich meine Ruhe.

Das Weib spinnt doch. Sie wollte sowieso nur bei Josh sein! Sie steht nicht auf ihn, aber sie liebt es, sich mit ihm zu unterhalten. Die beiden diskutierten immer über die dümmsten Sachen.

Sogar darüber, ob man beim Schlafen Socken an haben sollte oder nicht. 

Amber war dafür, Josh dagegen.

Die Beiden hatten immer andere Meinungen.

Trotzdem bin ich sauer.

Um mich abzulenken nahm ich mein Handy aus der Tasche und schloss die Kopfhörer an. 

Sofort machte ich meine Musik an und schob das Ding vor dem Fenster hoch. Sofort wurden wir geblendet und Matt schaute aus dem Fenster.

Sofort flog sein Blick wieder auf sein iPad.

Was ist denn so interessantes zu lesen?

Unauffällig versuchte ich, auf sein iPad zu schielen. Man sah nicht viel, nur einen endlos langen Text. Was weiß ich worüber. Es war irgend ein Buch. Wie öde.

Eine Durchsage ertönte. Eine Frau sprach. Sie sagte, dass wir in zwanzig Minuten landen werden und wir uns bitte anschnallen sollten.

Als meine Hand automatisch zum Gurt ging, merkte ich, dass sich unsere Hände berührten. Ich ließ meine Hand da liegen, wo sie war, weil seine Hand schon am Gurt war. 

"Ups" sagte er und drückte mir meinen in die Hand. Er hatte wohl den Falschen erwischt. 

Oh, seine Hand fühlte sich weich an. Sie war groß. Wie halt Männerhände waren. 

Amber würde sagen, er habe die perfekten Hände. Sie schaut immer bei Männern auf die Hände. Sie liebte Hände, die nicht behaart waren und schön geformt und gepflegt waren.

Seine Hände waren perfekt. 

Als ich merkte, dass ich mit dem Gurt in der Hand vor mich hin träumte, schnallte ich mich schnell an und lehnte mich dann zurück.

Ich bemerkte, dass ich Durst hatte. Ich setzte mich auf und schaute über andere Sitze hinweg, um Ausschau nach einer Stewardess zu halten.

Matt bemerkte dies.

"Was ist denn nun schon wieder? Du kannst auch keine fünf Minuten still sitzen"

Stimmt, das kann ich wirklich nicht. Nur Zuhause. Und in seiner Gegenwart konnte ich das erst Recht nicht!

"Ich will was trinken. Wo sind diese Frauen wenn man sie braucht?", beschwerte ich mich.

Plötzlich bekam ich seine Flasche Wasser in die Hand gedrückt. Und dies sehr grob.

"Hier. Damit du Ruhe gibst. Du magst es doch sowieso, aus meinen Flaschen zu trinken."

Sofort merkte ich, wie die Röte mir ins Gesicht stieg. Wieso denkt er, ich mag das?

"Ich war verletzt und wusste nicht einmal, dass sie dir gehörte!", beschwerte ich mich "Aber danke, dass du so denkst"

Ich schloss die Flasche, die noch halb voll war, auf und trank etwas.

"Nicht mal Sarkasmus versteht die Kleine", redete er vor sich hin und seufzte. Ich sagte einfach gar nichts mehr und lehnte mich wieder genervt nach hinten. 

Wenn ich Amber sehe.

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