16 Jahre später (ü)

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16 Jahre später

„... dort brutal 9 Hexen und Zauberer und drei Muggel ermordet. Einige Augenzeugin berichtet, dass sie nachts kamen, die Schutzzauber überwanden und mehrere Gebäude niederbrannten. Bisher arbeiten die Heiler des St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen daran, die Verletzten am Leben zu erhalten.
Einige Augenzeugen berichten, dass auch dieses Mal der gefürchtete 'Dunkle Prinz' den Überfall geleitet und mehrere Auroren getötet hat. Bis jetzt ist die Identität des Prinzen noch unbekannt."


Lord Voldemort saß diabolisch grinsend in einem seiner Lieblingssessel vor dem Kamin und trank einen weiteren Schluck Earl Grey aus einer weißen Porzellantasse. Gute Nachrichten waren immer erfreulich, besonders von dieser Art. Dann schaltete er das Radio mit einer Handbewegung aus. 

Alles war genau so passiert, wie sie es sich vorgestellt hatten, wenn nicht noch besser. Gefangene brachten ihnen lebendig mehr als tot und als er daran dachte wer sich in ihrem Gewahrsam befand, dann lachte er. Dumbledore würden verzweifeln. Ein weiteres Mitglied seines Klubs, für immer verschollen.

Doch mehr als das, dieser Angriff war eine Mahnung an die Öffentlichkeit, dass sie niemals sicher vor ihm sein würden. Er genoss es. Katz - und - Maus zu spielen war eine einzige Jagt, die er in allen Aspekten auskostete. Die Ungewissheit von Dumbledores Anhängern, ihre Verzweiflung und Resignation. Sie würden ihn niemals schlagen können. Er könnte jeder Zeit das Ministerium stürmen und die Macht erreichen. Doch das war nicht sein Plan. Es ging um so vieles mehr, wenn er wahre Macht haben wollte. Er war immer ein Superlativist gewesen, jetzt würde sich daran nichts mehr ändern. 

Die Schande, magisches Blut zu vergießen, war in diesem Fall nötig gewesen. Doch was hätten seine Krieger anders machen können? Wer sich nicht ergab verdiente es zu sterben. Wer gegen ihn kämpfte war meist des Todes unglaublich nahe.

Wer sich vor seinen Sohn stellte, war dem Tod geweiht. Meron hatte großartige Arbeit geleistet. Er hätte natürlich nichts anderes erwartet, nicht bei ihm. 

Generell war er insgeheim das Bildnis eines stolzen Vaters.

Es hatte sich als beste Entscheidung seiner Karriere herausgestellt den Jungen als seinen Sohn und Erben großzuziehen, denn genau das war er für ihn geworden.

Er liebte Meron, so sehr es seine beschränkten Gefühle zuließen. Dieser hatte es in kürzester Zeit irgendwie geschafft sich in sein nicht – vorhandenes - Herz einzuwurmen. Hätte man ihm vor zwanzig Jahren gesagt, dass er sich Sorgen um irgendjemand anderen machen würde, hätte er ihm, nur zum Spaß, mit dem Crutiatus Fluch gefoltert und ihn danach seiner Nagini zum Fraß vorgeworfen. Es wäre eine Beleidigung für ihn gewesen. 

Es war beinahe erschreckend, wie viel Magie in seinem Sohn steckte. Er war in vielen Ansichten genau so wie er selbst es früher gewesen war. Intelligent, geradezu übergossen mit Talenten und Magie. In wenigen Jahrzehnten würde er ihm vollkommen ebenbürtig sein.
Er blieb dennoch ein Teenager und hatte seine rebellischen Phasen, jedoch wusste Voldemort dass er sich noch relativ glücklich schätzen konnte, wenn er Meron mit den Kindern seiner Anhänger verglich. Die Wahl der Erziehungsmethode war ihm schwer gefallen. Keinesfalls sollte sein Sohn so aufwachsen wie er selbst, doch musste er unter allen Umständen vermeiden, ihn zu sehr zu verweichlichen. Es war ihm schlussendlich gelungen. 

Das Kind mitzunehmen und um sich zu haben hatte ihn nicht nur damals vor dem Wahnsinn gerettet. Jahrzehnte von schwarzer Magie und gefährlichen Ritualen, bei denen nicht alle das Ergebnis gaben welches er erwartet hatte, hatten seine Gedanken in einem Zustand des absoluten Chaos zurückgelassen. Klares Denken war beinahe unmöglich gewesen und Jähzorn waren seinem Charm und Geist gewichen.
Durch dieses Kind hatte sich nicht nur sein Leben verändert und mittlerweile war das kleine Kind zu einem beinahe jungen Mann herangewachsen. Sie waren erfolgreicher denn je, nicht nur wenn es darum ging Missionen zu erfüllen und neue Anhänger zu rekrutieren. Es war eine interessante Woche gewesen, als Meron sein Charisma entdeckt hatte. Keiner seiner herzlosesten Todesser hatte auch nur den Hauch einer Chance gehabt. Außerdem war Nagini absolut in ihn verliebt, was vielleicht damit zu tun hatte, dass er sie immer mit Mäusen fütterte. Wo war seine Schlange eigentlich gerade?

The Dark PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt