Harry Potter
Noch am selben Tag, an dem Albus Dumbledore die Bewerbungsbriefe erhalten hatte, hatte er auf eben jene geantwortet. Einerseits wollte er so schnell wie möglich die Stelle besetzt haben und andererseits konnte er es nicht abwarten, endlich Harry, oder Meron, wie er sich nun nannte, zu treffen.
Glücklicherweise hatte Harry auch sofort geantwortet und sich dazu bereit erklärt, einige Tage später sich um halb fünf mit ihm in der Winkelgasse im 'Tropfenden Kessel' mit ihm zu treffen. Albus war schon früher dort gewesen, doch Harry war bereits zehn Minuten zu spät und er begann, sich Sorgen zu machen. Was, wenn er nicht kommen würde?
Doch nur einige Sekunden, nachdem er diesen Gedanken gehabt hatte, klopfte es an der Holztür und Tom trat ein.
"Professor Dumbledore, Sir, er ist jetzt da.", sagte er und trat zur Seite, sodass eine andere Gestalt ihm nun in das Zimmer folgen konnte. Albus sagte zu Tom, dass er nun gehen konnte. Dann sah er sich Harry genau an.
Er hatte James schwarze Haare, große Statur und auch sein Kinn, doch Lilys grüne Augen, doch damit hörten die offensichtlichen Verbindungen auf. Seine Haare waren in einem Pferdeschwanz zusammengebunden, doch einige Strähnen fielen ihm lässig in die Stirn. Seine Haut ließ darauf schließen, dass er viel in der Sonne war. Harry stand aufrecht und musterte ihn mit einem durchdringenden Blick, dann sagte Albus: "Mister Silberschein, es ist schön Sie endlich kennen zu lernen."Harry lächelte kurz, dann erwiderte er: "Es ist mir eine große Ehre, Ihnen endlich zu begegnen, Professor Dumbledore. Ich habe schon viel von Euch gehört..." Dann lächelte er ihn kurz an.
"Bitte, setzten Sie sich doch. Wie geht es ihnen?" , sagte Albus . Harry folgte seiner Aufforderung und antwortete: "Mit geht es gut, auch wenn ich etwas überrascht bin, dass Sie mich sobald schon sehen wollten... und Ihnen, Sir?"
Albus lächelte kurz. "Ich habe viel von Euch gehört... Die Weasleys sind gute Freunde von mir. Und mir geht es hervorragend, danke der Nachfrage. Kann ich Ihnen ein Zitronenbonbon anbieten?" Er holte eine klein Dose aus seinem Umhang als Harry annahm und aß selbst auch eins."Ich möchte mich noch für meine Unpünktlichkeit entschuldigen, Sir. Ich wurde... aufgehalten von einem Freund."
Albus sagte: "Das macht nichts. Und ich nehme die Entschuldigung an... doch nun fürchte ich, dass wir zu dem ernsten Teil dieses Gespräches übergehen müssen."
"Natürlich, Sir... Sie haben meine Referenzen mit der Eule erhalten?", fragte Harry nach.
"Sie sind äußerst... außergewöhnlich. Nicht nur für Ihr Alter, Mister Silberschein.", sagte Albus freundlich.
Harrys grüne Augen funkelten für einen Moment. "Nennen Sie mich bitte Meron, Sir."
Albus nickte. " Meron... ich habe nur einige Fragen an dich. Warum möchtest du diese Stelle haben, was und wie planst du zu unterrichten? Ich zweifle nicht an deinen Fähigkeiten, aber kannst du eine Gruppe von Teenagern unter Kontrolle halten?"Meron dachte einige Momente nach, dann antwortete er Dumbledore: "Ich unterrichte seit Jahren kleinere und größere Gruppen privat. Ich finde es wichtig, dass jeder sich verteidigen kann, es sind schwierige Zeiten. Besonders für Jugendliche ist es wichtig, sich nicht nur auf ihre Magie zu verlassen... bei meinen vorherigen Trainingsstunden habe ich damit angefangen, erstmal Muskeln und Ausdauer aufzubauen, dann kommen einfache Ausweichmanöver, Tritte und Schläge. Irgendwann vielleicht auch Dolche, aber dazu müsste ich die Gruppe kennen. Ob Sie es glauben oder nicht, aber eine Horde Teenager lässt sich eher von einem Gleichaltrigen etwas sagen, als eine Gruppe Erwachsene von einem Kind."
"Und wenn sie nicht gehorchen?", fragte Dumbledore.
Meron grinste. "Dann gibt es Ausdauertraining für diese. Nach einiger Zeit gibt es dann keine Probleme mehr."Nicht dass er je Probleme mit Autorität gehabt hatte, aber Ausdauertraining war wirklich furchtbar und, laut Draco, pure Folter.
Dumbledore sagte: "Das klingt nach einer wundervollen Einstellung, doch leider waren das nicht all meine Fragen...Hm... Du bist von Daan Vermeulen ausgebildet worden?"
Meron nickte: "Genau, Sir. Ich denke, dass Sie von ihm gehört haben?"
"Ein oder zwei Mal. Es sieht bis jetzt gut für dich aus, doch ich kann natürlich nicht sofort zusagen. Du verstehst? Hast du noch Fragen?"Meron sagte: "Um ehrlich zu sein, ja... Wie viele Stunden müsste ich unterrichten?"
Dumbledore dachte einen Moment nach, dann antwortete er:¨Vor einigen Jahren hatten wir mal einen Duellklub eröffnet, doch leider konnten wir ihn nicht weiterfürhen. Damals hatten wir zwei komplette Jahrgänge in einem, was jedoch leider einfach zu viel ist und für den Lehrer damals zu... umständlich war.... deshald denke ich, dass wir nur zwei Häuser zusammenlegen sollten."
¨Wie viele Schüler wären das dann?¨, fragte Meron. Er plante ja nicht, jeden Tag dort zu sein, und er hatte immer noch keine Antwort auf seine ursprüngliche Frage.
Dumbledore zwinkerte ihm zu, dann antwortete er:¨Etwa drei bis sieben Schüler in jedem Haus pro jahrgang. Hast du schon von den Hausrivalitäten gehört?¨
Meron nickte. ¨Einige meiner Freunde haben mir davon erzählt. Doch das wird bei meinem Unterricht keine Rolle spielen... Ich sollte kein Problem haben, einen kompletten Jahrgang zu unterrichten, Sir.¨
¨Wunderbar.¨, sagte Dumbledore lächelnd und bot Meron noch ein Zitronenbonbon an. ¨Jeder Jahrgang sollte zwei Mal pro Woche unterrichtet werden, am besten eine Doppelstunde? Also achtundzwanzig Stunden... gibt es ein Problem, mein Junge?"
Jetzt war der Moment der Wahrheit gekommen. Meron nutzte all seine schauspielerischen Fähigkeiten und sagte: "Wahrscheinlich schon... verdammt, damit ruiniere ich mir meine Chancen wahrscheinlich, aber Sie würden es früher oder später eh erfahren... sehen Sie... verdammt, es war wirklich keine gute Idee, mich hier zu bewerben, ohne vorher ehrlich zu sein... ich kann um ehrlich zu sein nicht den ganzen Tag in Hogwarts sein. Ich arbeite bereits und kann nicht einfach kündigen. Deshalb... Sie sagen, dass ich nur zwei Jahrgänge pro Tag unterrichten soll? Dann... wäre es möglich, dass ich nur zu bestimmten Zeiten in Hogwarts bin? Ich... ich weiß, dass ich so etwas nicht fragen kann, bitte vergeben Sie mir, Sir."
Er sah zu Boden, da er nicht wusste, ob seine Okklumentikschilde Dumbledore widerstehen konnten. Es war nie eine Stärke von ihm gewesen, doch es war nötig, also hatte er es gelernt.
Albus sah Harry, nein, Meron, mit einem ernsten Blick an. "Das ist in der Tat eine sehr... ungewöhnliche Frage. Außerdem würdest du dann auch an Samstagen und Sonntagen unterrichten... ich werde darüber nachdenken müssen. Wenn es wirklich nicht anders geht und du der Beste bist..." Er brach ab und sah scharf zu Meron. "Was würdest du machen, wenn du diese Stelle nicht bekommen solltest? Wohin würdest du gehen?"
Meron war sehr froh, dass er eine passende Antwort darauf hatte und sagte: "Ich weiß es nicht genau, Sir. Natürlich eine andere Stelle zum Unterrichten suchen, aber Hogwarts wäre mir am liebsten, da ich nicht glaube, sonst eine Chance zu haben, es je zu sehen... vielleicht würde ich reisen und einige alte Freunde besuchen... ich habe mir nicht wirklich Gedankne darum gemacht, Sir. Sehen Sie, all die Pläne können ja auch nichts bringen, sollten Sie mich doch anstellen oder sollte etwas anderes geschehen. Voldemort und seine Todesser könnten mich auch jeden Moment umbringen, also warum sollte ich mir Dinge vorstellen, die nie passieren werden? Damit habe ich schon lange aufgehört...", er seufzte und strich sich eine Strähne aus der Stirn.
Dumbledore lächelte ihm kurz zu. "Du nennst Voldemort bei seinem Namen? Wie äußerst ungewöhnlich... und angenehm. Ich sehe deinen Standpunkt. Darf ich fragen, was du damit meinst? Welche Dinge glaubst du, können niemals passieren?"
"Ich... ich kenne meine Eltern nicht. Ich weiß nicht einmal, wer sie wirklich sind, ich war noch sehr klein, als ich adoptiert wurde. Ich weiß nicht, ob sie mich weggegeben haben oder ob sie tot sind. Ich würde gerne wissen, ob ihnen ähnlich bin - nicht, dass ich bei meinem Vater unzufrieden wäre, ich liebe ihm mehr als alles andere auf der Welt, aber verstehen sie was ich meine? Es- es ist unrealistisch. Bitte entschuldigen Sie, dass ich- ", er brach ab und sah Dumbledore an. Dieser lächelte ihm zu und sagte: "Vielleicht ist es nicht vollkommen unrealistisch, mein Junge. Ich kenne jemanden, die vor einigen Jahren ihren Sohn verloren hatten. Ich habe mir schon gedacht, dass du wie James aussiehst, doch die Augen... das sind Lilys Augen."
Meron riss seine Augen auf. "M-meinen Sie das ernst? Doch was wenn es nur ein Zufall ist?"
"Mein lieber Junge, das glaube ich nicht. Natürlich kann ich falsch liegen, aber möchtest du sie treffen?"
"Ich möchte sie nicht enntäuschen, wenn ich der falsche bin... doch wenn Sie sich so sicher sind, dann... glauben Sie, dass sie mich treffen würden?"
Merons Smaragdaugen trafen Dumbledores himmelblaue und zu seinem Erstaunen sah der alte Mann ihn mit nichts als Freundlichkeit und Wärme an.
"Ich glaube es nicht, ich weiß es."
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The Dark Prince
FanfictionHarry James Potter wurde an Halloween 1981 von Lord Voldemort ermordet. Scheinbar. James und Lily Potter haben überlebt und widmen ihr Leben nun dem Widerstand. Sie vergessen nie was damals passiert ist. Doch das Leben geht weiter und der Krieg wi...