Schock (ü)

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"Was ist mit Harry?", fragte er eindrücklich, während er zu Morgana betete, dass dieser Mann seinen Satz vollenden sollte.

Der Todesser hustete erneut. "Harry Potter...", - keuchte er, seine Stimme war kaum zu hören -"überlebte Halloween."

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Der Vorfall mit dem Todesser war schon mehrere Stunden her und die Ordensmitglieder hatten sich alle zu einer weiteren Notsitzung ein befunden. Diejenigen, die dort gewesen waren wussten nicht ob es schlimmer war es durchlebt zu haben oder die Erinnerungen nicht unterdrücken zu können. Grausamkeit war für sie in der Regel nichts abschreckendes mehr, doch dieses Mal war es einfach ekelerregend gewesen. Beinahe hatten sie mit ihn Mitleid gehabt. 

 Sofortige Stille war eingetreten.  Nachdem Elias Erastross ein sowohl grausames als auch wundervolles Geheimnis den Ordensmitgliedern erzählt hatte, hatte Sirius den Todesser nicht weiter halten können. Er starrte ihn nur geschockt an. Vor einem harten Aufschlag hatte ihn Dumbledore bewahrt. Dieser war seit einigen Minuten bei ihnen, denn sie hatten beschlossen dass es einfacher sein würde wenn sie den Todesser nach Hogwarts bringen würden. 
Doch es war zu spät. Der Schaden war schon angerichtet und Erastross nahm durch den abrupten Fall einen leicht lila-gelblichen Hautton an. Die Venen an seiner Stirn zeichneten sich purpurfarben an der blassen Haut ab, man konnte das Blut fließen sehen. 

Dumbledore wusste, dass dem Mann nur noch wenige Minuten blieben. Er kannte das Gift; in seiner Jugend hatte sein damaliger Freund Gellert Grindelwald es ihm gezeigt. Es war eine Schande dass es ihm nicht vorher aufgefallen war. 

Das Gift war in Europa unglaublich illegal, jedoch oft gebraucht in Ländern wie Saudi Arabien, wo es auch seinen Ursprung hatte. Übersetzt würde es etwas wie "Fluch des Herrschers" bedeuten, da einst ein verrückt gewordener Shah seine ganze Familie aufgrund Wahnvorstellungen töten ließ. Es herzustellen dauerte fast ein ganzes Jahr, da man verschiedene Kräuter, Wurzeln und Schuppen von magischen Wesen (wie auch das Blut eines Erstgeborenen) brauchte und die verschiedenen Magierichtungen sich sonst bekämpfen würden. In diesen 12 Monaten musste man jeden Vollmond neue Banne und Runen darüber sprechen, um die Wirkung zu erhalten. Dadurch wurde es aber zu einer der mächtigsten Waffen.
Sieben Tropfen würden unverdünnt einen Jungdrachen töten. Ein Weiser behauptete, dass es sogar nach Jahrhunderten seine Wirkung nicht verlieren würde. Es gab kein Gegengift, zu wenige wussten davon und die Chance auf Erfolg ohne die Testperson zu töten wäre praktisch null.
Die Wirkung des Giftes setzte verdünnt jedoch erst nach einigen Wochen oder Monaten ein, also konnte sich Dumbledore nicht sicher sein, wann dieser arme Mann vergiftet wurde. Er sah mit Erleichterung, dass sowohl Moody als auch Sirius wie er selbst Drachenlederhandschuhe trugen und Alice ihn nicht berührt hatte. Da das Gift so unbekannt war, konnte er sich nicht sicher sein ob es über bloße Haut übertragen wurde.

"Fasst ihn nicht an!", sagte er als Warnung zu seinen ehemaligen Schülern. "Oder ihr werdet euch anstecken!" Er schloss seine Augen gequält, dann beschwor er eine Trage herauf und ließ den nun zitternden Mann darauf schweben. "Wir müssen ihn den Krankenflügel bringen, aber ihr dürft ihn nicht berühren!" 
Die Anwesenden hörten ihm zu, folgten dann aber ohne zu Zögern. 
"Ich ... sterben, oder?", fragte Erastross und in diesem Moment klang er eher wie ein verzweifelter Junge als der furchtlose Slytherin, zudem er erzogen worden war. Aber was würde es ihm bringen die Maske aufrecht zu erhalten, wenn sich sein Körper so anfühlte als würde er ihn jeden Moment zerdrücken? Er würde sterben, so wie die Anderen... Er hätte es wissen müssen! Und jetzt hatte er ihnen eines der best gehüteten Geheimnisse des Dunklen Lords verraten. 

The Dark PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt