The Dark Prince

Kapitel 25

Eine neue Mission

Insgesamt blieb der Leutnant drei Tage vom Camp weg. Sobald er zurückam, kochte die Gerüchteküche fast über. Von der Idee, dass der geheimnisvolle Söldner einen Trip nach Persien gemacht hatte, um dort dem Shah einige Schätze zu Besorgen, bis zu der Theorie, dass der Leutnant ein sehr enthusiastisches Mitglied des Koboldstein Spielens war und nach Brazilia gereist war, um dort bei der Weltmeisterschaft  teilzunehmen.

Und doch, war es schon, wie sollte man es ausdrücken?... abwechsulngsreich genug gewesen, während der Leutnant abwesend gewesen war, so verdoppelte sich nicht nur die Kreativität, sondern auch die Absurdität der Ideen. Und doch... es war ein wirklich amüsierender Gedanke sich den Nachtwanderer als Romeo des Russischen Ballettes vorzustellen.

Natürlich war Remus Lupin absolut gar nicht daran interessiert zu Wissen, wo der Leutnant gewesen war. Nicht das kleinste bisschen. Wenn man es ihm erzählen würde, dann würde er sich seine Ohren zuhalten (nicht, dass es helfen würde. Werwölfe hatten ein besseres Gehör, als normale Menschen) und laut Summen- okay, das war natürlich alles gelogen. Der Werwolf war genau so daran interessiert, die Wahrheit über die Abwesenheit des Nachtwanderers herauszufinden, wie alle Anderen. 

Und dann fand Tizane einen Brief auf ihrem Tisch liegen. Ihre Überrschung und Erstaunen und auch Neugierde wuchsen mit jeder Zeile, welche sie las.

An das Team Silberner Falken, 

kommt Morgen eine Stunde vor dem Frühstück in mein Zelt.

Weitere Informationen werdet ihr dort erhalten. Dieser Brief ist vertraulich und ihr werdet niemandem davon erzählen.

Hochachtungsvoll,

Leutnant 

Da es praktisch Suizid sein würde, diesem Befehl nicht nachzukommen (und alle vor Neugierde praktisch platzten) fand sich das Team am nächsten Morgen pünktlich vor dem Zelt ein. Der Leutnant ließ sie wenige Sekunden später ein und räusperte sich.

"Ich werde auf eine Mission gehen, um eine seltene Pflanze zu finden. Der Dunkle Lord hat mir jedoch aufgetragen, nicht alleine zu gehen. In den letzten Wochen seit ihr besonders herausgestochen und ich biete euch hiermit an, mich zu begleiten."

Stille. Dann realisierte Balthazar, was der Leutnant gesagt hatte, und antwortete: "Es wäre uns eine Ehre Euch zu begleiten zu dürfen... Ich bin mir sicher, dass jeder mir zustimmen wird, wenn ich jetzt Euch zustimme."

Die Mundwinkel des Leutnanten zuckten kurz, dann antwortete er: "Dies macht Alles einfacher... Wir werden spätestens abreisen, sobald das Früshstück beginnt. Der Treffpunkt ist hier, ihr könnt euch jedoch vorher noch verabschieden. Wir werden später Essen."

Dann schickte er sie zurück zu ihren Zelten, wo zu Remus zu seiner Überraschung einen braunen Rucksack fand, welcher mit einem Ausdehnungszauber vergrößert worden war und in welchem sich schon einige gefüllte Wasserflaschen, ein Set Messer, ein Seil, ein brauner Umhang und ein Schlafsack befanden. Hastig stopfte Remus seinen gesamten Besitz von drei Uniformausgaben und den Kleidern, welche er angehabt hatte in seine Tasche. 

Er wollte schon zum Zelt des Leutnanten zurückkommen, doch dann sah er einen vertrauten roten Haarschopf.

"Saskia! Warte!", rief er und sprintete auf die Irin zu.

"Remus! Was... ist alles okay?", fragte sie ihn. Der Werwolf nickte nur und fuhr sich durch die Haare.

"Hör mal, ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber-"

"-dein Team ist jetzt ganz oben an der Spitze. Habs schon gehört, Tizane und Nekaons sind eben vorbeigekommen. Ich... viel Glück." Sie lächelte zwar, war jedoch nervös.

"Ist alles bei dir in Ordnung?", fragte er sie und legte eine Hand auf ihren Arm. Saskia nickte hastig und grinste schief.

"Es ist nichts, wirklich! Ich werde dich und  die anderen nur vermissen und was, wenn-"

Remus umarmte sie. "Ich werde dich auch vermissen, Kleine. Wir werden uns wiedersehen, bald."

"Versprochen?"

"Versprochen."

In den letzten Wochen war die junge Hexe ihm sehr wichtig geworden, jedoch nicht in einem perversem Weg! Sie erinnerte ihn an Louisa und an Nymphadora Tonks und er musste sie einfach beschützen. Sie war noch so jung, viel zu jung, um in diesem Krieg zu Kämpfen, aber trotz ihres Alters war sie eine sehr talentierte Hexe. Ihre besondere Stärke waren Heilzauber und man konnte sie des Öfteren im Krankenzelt Helfen sehen.

Nach einigen Momenten ließ er sie los und räusüperte sich. "Ich muss los, der Leutnant hat uns zwar noch etwa eine Stunde gegeben, aber es ist besser..."

"Ich verstehe. Und Remus? Wag es ja nicht, nicht wieder herzukommen. Egal war passiert, ich werde dich wiedersehen, sonst Gnade dir Merlin."

Remus lachte. "Ich werde wiederkommen. Irgendwie werde ich es schaffen."

"Was ist das hier denn? Ein tränenreicher Abschied? Komm schon Remus, wir wollen nicht zu spät sein. Saksia, er wird zurückkommen. Und wenn ich ihn Tragen muss!"

Ingrid legte eine Hand auf Remus Schultern und grinste die Irin an.

"Bis dann." Damit schleifte ihn die Russin hinter sich her, bis sie wieder bei dem Zelt des Leutnanten angekommen waren. Kurz nach ihnen kamen Tizane und Nekaons zu dem Team dazu und nach wenigen Minuten kam auch Silas dazu. Sie waren alle da und hatten noch etwa zwanzig Minuten bis zum Frühstück.

"Wenn wir schon komplett sind, dann werden wir jetzt aufbrechen. Sobald wir da sind, werde ich alles erklären."

Dann folgtem sie dem Leutnanten hinter die Grenzen, wo der Leutnant einen großen Eisenschlüssel aus seiner Tasche holte und mit seinem Zauberstab dagegen tippte. Der Schlüssel leuchtete kurz auf. Sie würden also per Portschlüssel reisen.

"Seit ihr alle schon mit einem Portschlüssel gereist?", fragte der Leutnant sie dann. Nur Nekaons verneinte und Tizane erkläre es ihm kurz.

"Wie lange haben wir noch?", fragte Remus dann den Leutnanten. Der Schlüssel fing an zu Leuchten. Das beantwortete seine Frage.

"Auf drei werdet ihr alle es anfassen. Eins... Zwei... Drei."

Sie landeten mehr oder weniger bequem auf dem Boden. Zumindest einige von ihnen. Remus, Nekaons und der Leutnant waren die einzigen, die nicht den Boden küssten.

Das Gras war grün und es war angenehm warm. Wo waren sie? Remus konnte ein großes Gebirge sehen, welches sie umgab, aber was wollten sie hier nur?

"Wir befinden uns in den Alpen. In drei Stunden werden wir unseren ersten Stopp erreichen, bis dahin werde ich eure Fragen beantworten. Doch vorher muss ich euch warnen: Es wird gefährlich werden und ihr werdet jedem meiner Befehle folgen. Sucht keinen Streit und zieht die Umhänge jetzt an, niemand soll uns erkennen."

Sie folgten den Anweisungen des Leutnanten und begannen dann in Richtung Osten (zumindest glaubte Remus, dass es Osten war) zu Wandern.