Kapitel 53

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Kleider 

Draco sah Meron ungläubig an. "Was- Was soll das heißen, du bist die nächsten Wochen nicht da?", fragte er. Ihm war zum heulen zu mute. Meron konnte, durfte ihn jetzt nicht verlassen! Nicht jetzt, wo alles so gut lief und er sich fast sicher war, dass er vielleicht auch nur den Hauch einer Chance hatte. Verflucht seien die Potters! Wie konnten sie es wagen?

Meron umarmte ihn kurz und Draco genoss jede Sekunde. "Ich will nicht, dass du gehst.", murmelte er und stellte fest, dass Meron ihm durch die Haare fuhr. Seltsamer weise protestierte er nicht mal mehr, wer wusste, wann sie sich zum nächsten Mal sehen würden? Er konnte keinen Monat warten! 
"Ich will dich nicht verlassen, Draco. Ich werde dich nicht verlassen, okay? Mach das jetzt bitte nicht noch schwerer als es schon ist." 
Es noch schwerer machen? Wie sollte dieses Szenario noch schwerer werden? "Schon gut.", murmelte er erschöpft und ließ sich von Meron auf sein Bett drücken. Schlaf schien wie Avalon zu sein, doch er fürchtete sich, alleine aufzuwachen. Was, wenn das Pottermädchen ihn verriet? Er hatte sich nicht gerade... vorbildlich verhalten. Was, wenn Meron ihn danach hassen würde? 

Ein plötzliches Klopfen an der Tür ließ die beiden Jungen zusammenfahren. Einige Sekunden später kam Lucius in Dracos Zimmer herein und zog bei dem ihm sich bietenden Anblick seine Augenbrauen hoch. Sein Sohn und Meron lagen auf Dracos Bett. Draco war in Merons Armen und Merons Hände waren in Dracos Haaren vergraben. Innerlich fluchte er. Narzissa hatte Recht gehabt und nun schuldete er ihr zwanzig Galleonen. 
"Zissy möchte euch beide sehen.", sagte er nach einer kleinen unangenehmen Stille. "Es geht um morgen. Der Dunkle Lord hat Euch noch einige Kleidungsstücke gegeben. Draco soll dir helfen." Er verbar sich, zu erröten. Er war ein Malfoy und Malfoys wurden nicht rot. Was sollte sein Sohn nur von ihm denken? 
Meron grinste schwach. "Wir sind gleich unten.", sagte er freundlich, fluchte jedoch innerlich. Sein Vater hatte ihm Kleidung geschickt? Wie alt war er, vier? Hoffentlich waren sie alle schwarz, sonst würde Draco wieder in eine Lebenskriese mit Mustern und Farben kommen. 

Lucius nickte, dann verließ er Dracos Zimmer. Draco selbst hatte seine Augen geschlossen doch er konnte sich jedoch das Grinsen nicht verkneifen. Meron bemerkte dies und stieß ihn von sich. "Hey!", rief Draco und lachte, als Meron sich über ihn stützte. 
"Dir gefällt es wohl, mich zu quälen.", murmelte Meron leise und Draco konnte gerade so eine Gänsehaut unterdrücken. "Hm...", antwortete er, weil er zu jeder Art von klarem Denken unfähig war. Was wusste Meron schon von Qual? 
"Wir sollten gehen.", sagte Draco und wollte gerade aufstehen, als Meron ihn zurückzog und gegen sich drückte. 
"Noch nicht.", sagte er und Draco konnte sich seinen Gesichtsausdruck nur zu gut vorstellen. 
"Wir müssen.", entgegnete er, wenn auch nur, um sich selbst zu überzeugen. Mit Meron im Bett zu kuscheln war um einiges verlockender als... was eigentlich? Ihn zu seiner Puppe zu machen?
Mit einem Mal war er aufgesprungen und zog seinen Freund hinter sich in das Wohnzimmer, wo Narcissa auf sie wartete. Lucius war in seinem Studierzimmer, da er einige Verträge durchsehen musste. 

Narcissa saß auf einem der teuren Sofas, auf ihrem Schoß war ein kleines, teuflisches Fellkneul, welches vor sich hinschnurrte. Draco sah einige Holzkisten vor dem Kamin stehen. 
"Draco, Meron, ihr seit gekommen.", begrüßte sie Narcissa mit einem Lächeln. "Sehr gut, dein Vater hat dies eben vorbeibringen lassen. Er meinte, dass es um die anstehende Mission gehe."
Meron lächelte schwach. "Vielen Dank noch einmal, dass ich die Nacht hier verbringen kann. Ich hoffe, dass es keine Umstände gemacht hat.", sagte er und Draco konnte nicht erkennen, ob er sarkastisch war oder nicht, da er im Moment Merons Augen nicht sehen konnte. Seine Augen verrieten seine Emotionen, Gefühle und Gedanken.
Narcissa sagte: "Keineswegs... doch wir sollten zu dem eigentlichen Thema zurückkehren. Der Dunkle Lord" - sogar nach so vielen Jahren kam es Meron seltsam vor, seinen Vater von dessen Anhängern als 'Dunkler Lord' angesprochen zu werden, "- hat dies wie gesagt für die kommende Mission bringen lassen. Er zählt darauf, dass Draco dir bei der Entscheidung helfen wird, eine passende Garderobe zusammenzustellen."

The Dark PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt