„In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit. Nicht in einem feuchten, schmutzigen Loch, wo es nach Moder riecht und Wurmzipfel von den Wänden herabhängen, und auch nicht in einer trockenen, kahlen Sandgrube ohne Tische und Stühle, wo man sich zum Essen hinsetzen könnte: nein, das Loch war eine Hobbithöhle, und das heißt, es war sehr komfortabel."
Der erste Tag bei den Potters war überraschend harmonisch. Meron fand es fast nett. Seine Geschwister waren interessant und seine "Eltern"....er wollte nicht darüber nachdenken. Zumal er Lily schon aus Deutschland kannte. Sie war wirklich schlau. Er würde gut aufpassen müssen, um sein Cover aufrecht zu erhalten.
Sie hatten den Tag damit verbracht, nichts zu tun und die nächsten Tage zu planen. James hatte ihm alte Babyfotos von ihm gezeigt. Merlin, er war ein süßes Baby gewesen. Sein Vater hatte natürlich auch Bilder von ihm gemacht, aber nicht so viele - es war immer sehr riskant gewesen. Für einige Jahre hatte niemand bis auf einer Handvoll Leuten von seiner Existenz gewusst. Er erinnerte sich jedoch an ein Bild, wo er Nagini imitiert hatte, sein Vater erzählte ihm immer noch davon.
Meron liebte Lord Voldemort über alles und er wusste, dass niemand ihn je ersetzten könnte, aber das bedeutete ja nicht, dass er nicht freundlich zu den Potters sein konnte, oder? Sie hatten nun eine direkte Verbindung zum Orden und einfacher würde es nie sein an Informationen zu kommen. Offiziell wusste er natürlich nichts von der Widerstandsgruppe, aber James hatte sogar schon begonnen, kleine Hinweise fallen zu lassen. Es würde nicht lange dauern, bis Dumbledore mit ihm sprach, da war sich Meron sicher.
Es war seltsam und surreal. Morgen würde er Black kennen lernen und er wusste nicht, wie lange er von Draco getrennt sein konnte, ohne verrückt zu werden. Hatte er ihn immer schon so sehr vermisst? In seinen Erinnerungen nicht, aber diese Gefühle waren neu. Er war schon verliebt gewesen, aber das war viel weniger intensiv gewesen.
Nach dem Frühstück am darauffolgenden Morgen kam Hermine an. Zu Merons Überraschung umarmte sie ihn und drückte ihm dann zwei Bücher in die Hand. Eines, was er ihr geliehen hatte, und das zweite... Er sah sie mit großen Augen an.
"Bist du dir sicher?", fragte er sie. Hermine grinste.
"Es wird dir gefallen. Wenn du es durch hast, gebe ich dir das zweite. Dann werden wir uns über die Welt unterhalten und du wirst mir mehr über effektive Sachen beibringen. Verstanden?"
Er nickte brav und legte es auf einen kleinen Tisch. "Danke.", sagte er.
"Kein Problem.", erwiderte Hermione und begann zu grinsen. "Ich bin froh, dass du dem Buch eine Chance gibst. Es ist nicht realistisch, aber ich liebe es. Niemand sonst... ach, egal. Wie geht es dir?"
Er dachte einen Moment nach. "Mir geht es gut. Es ist alles etwas viel, aber ich bin wirklich froh, dass wir uns getroffen haben."
Sie lächelte. "Ja, das ist es.", sagte sie.
Louisa betrachtete die Unterhaltung grinsend. Hermine war bossig wie immer, aber sie war wirklich nett dabei, für ihre Verhältnisse. "Ich bring das hier grad in mein Zimmer, okay? Bin gleich wieder da.", sagte er und ließ die Mädchen in Louisas Zimmer zurück. Er konnte schwören, dass er kichern hörte, bevor er die Tür schloss.
Ein Blick auf das Buch in seinen Händen ließ ihn lächeln. Hermine hatte in ihrem letzten Brief davon erzählt. Es klang wirklich vielversprechend, wenngleich er eine Frage hatte, die Hermine ihm nicht beantwortet hatte; Was war ein Hobbit?
Es war nichts ungewöhnliches für einen Auror Dinge zu machen, die nicht sonderlich spaßig waren, doch Auroren waren auch nur Menschen. Sie kamen an ihre Grenzen und wurden noch weiter hinaus getrieben. Es war kein einfacher Job und niemanden wunderte es, dass nicht jeder genommen wurde. Man sah Dinge, tat Dinge, die einen veränderten. Man war irgendwann nicht mehr der selbe. Vor Voldemort war es anstrengend gewesen, aber die Todesfälle waren deutlich seltener gewesen. Es war ein gefährlicher Beruf. Nicht nur physisch sondern auch psychisch machte er einen mit der Zeit fertig. Moody war das beste Beispiel dafür, wenngleich er doch auch für Aurorenstandarte etwas... exzentrisch war.
Auroren mussten immer sicher gehen, dass ihre Freunde ihnen loyal waren, denn wenn dies nicht der Fall war, gab es schwerwiegende Konsequenzen.
James Potter war ein Auror. Er war schon einmal von einem seiner besten Freunde verraten worden. Er hätte nie gedacht, dass es ein zweites Mal passieren würde. Er war gerade dabei, Zeugen nach einem Angriff der verdammten Totesser zu befragen, als einer seiner Kollegen ihn zur Seite führte. "Was ist?", hatte er gefragt. Tonks Haare wechselten von blau zu dunkelbraun und sie schaffte es nicht mehr, ihm in die Augen zu sehen.
"Keine guten Nachrichten. James... Einer der Jungen hatte seine Kamera dabei. Er hat es geschafft, unbemerkt Photos zu machen und-", sie stockte. "- es wird dir nicht gefallen."
Sie griff in ihren Umhang und reichte ihm ein Bild. Es war dunkel und doch gestochen scharf.
James erstarrte. Nein! Es konnte nicht sein! Selbst wenn, er würde nie-
"Aber warum?", krächzte er. Verzweifelt blinzelte er die Tränen zurück. Er war ein erwachsener Mann, er würde nicht anfangen wie Snape zu heulen.
"Er würde so etwas niemals machen! Er ist auf unserer Seite!", rief er verzweifelt. "Das ist eine Fälschung!"
Es musste eine sein! Er weigerte sich, etwas anderes zu glauben.
Und doch war es ohne Zweifel Remus Lupin auf dem Bild und es brach James sein Herz.

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The Dark Prince
FanfictionHarry James Potter wurde an Halloween 1981 von Lord Voldemort ermordet. Scheinbar. James und Lily Potter haben überlebt und widmen ihr Leben nun dem Widerstand. Sie vergessen nie was damals passiert ist. Doch das Leben geht weiter und der Krieg wi...