Kapitel 30

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'Guten Morgen Leute' ich schrecke durch den plötzlichen Lärm zusammen und kneife meine Augen zusammen. Ich setze mich auf und öffne sie langsam. Vor uns steht Stella. Umgezogen und ihre Haare sehen auch nicht aus wie frisch aufgestanden. Ich sehe mich um und merke, dass nur noch Luke und ich hier sind. Luke liegt auf seinem Bauch und hält sich Kissen über seine Ohren. Ich sehe wieder zu Stella 'wie spät ist es bitte?' Sie sieht auf ihr Handy 'punkt vier Uhr. Darf ich fragen, wann ihr beiden eingeschlafen seid?' Ich lasse mich nach hinten fallen und starre die Decke an. 'Keine Ahnung. So um sechs rum?' Luke neben mir scheint wieder eingeschlafen zu sein, woraufhin Stella seinen Fuß anstupst und als er nicht reagiert tritt sie gegen sein Bein, aber nicht so doll, dass er groß Schmerzen hat. Er nimmt die Kissen weg und dreht sich um 'meine Güte was ist denn los?' Überrascht hebe ich meine Augenbrauen. Also doch ein Morgenmuffel. Ich sehe, dass Luke aus dem Augenwinkel zu mir sieht und als er merkt, dass ich ihn ansehe sieht er weg. Er legt die Decke zur Seite und steht auf. Ignoriert er mich jetzt oder was? Oh Gott das ist doch nicht wegen gestern Abend oder? Wenn es wegen gestern ist, dann würde ich glatt sagen der Typ hat seine Tage. Wenn man davon absieht dass er männlich ist. Stella und ich sehen ihm nach und als er aus dem Raum ist setzt Stella sich neben mich 'was ist passiert?' sie sieht zu mir runter und ich sehe von der Tür weg zu ihr 'nichts wichtiges' ich setze mich auf, um dann aufzustehen. 'Ach komm schon. Es ist doch mehr als offensichtlich' ich ignoriere sie, nehme meine Sachen und verlasse den Raum. An der Badezimmertür klopfe ich und da keine Antwort kommt gehe ich rein und schließe ab. Ich stelle mich vor das Waschbecken und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht, anschließend stütze ich mich am Waschbeckenrand ab. Toller start in den Tag. Ist Luke jetzt wirklich sauer, weil ich ihm gestern nicht erzählen wollte warum ich kein Flaschendrehen spiele? Ich trockne mein Gesicht ab und fange an meine Zähne zu putzen. Wenn er wirklich deswegen sauer ist, dann verstehe ich ihn wirklich nicht.

Umgezogen und mit einem Zopf gehe ich in die Küche, wo alle anderen sitzen. Natürlich ist der einzige Platz noch neben Luke. Stella hat doch mitbekommen was los ist. Widerwillig setze ich mich auf den Stuhl, versuche Luke dabei weites gehend auszublenden. 'Dir auch einen guten "Morgen"' sagt Michael und beißt grinsend in sein Brötchen. Ich lächle ihm flüchtig zu und widme mich dann meinem eigenem Essen. Ich fühle mich beobachtet und als ich mich umsehe merke ich, dass Ashton mich schon regelrecht anstarrt. Ich ziehe fragend meine Augenbrauen zusammen, woraufhin er weg sieht. Und was ist mit ihm los? Seufzend sehe ich wieder auf meinen Teller und schmiere weiter Marmelade auf mein Brötchen. Es ist zwar schon kurz nach vier, aber es fühlt sich trotzdem an wie morgens. Seufzend lasse ich das Messer auf meinen Teller fallen. Ich mag doch gar keine Pfirsich Marmelade. 'Was ist denn mit dir los?' fragt Calum etwas geschockt und gleichzeitig belustigt. 'Sie hasst Pfirsich' kommt es von Luke und verwundert sehe ich zu ihm. Er spricht und er hat es sich gemerkt? Ich merke, dass alle ihn etwas überrascht ansehen. Und auch Luke scheint es zu merken. 'Was? Ist es so schlimm, dass ich es weiß?' genervt verdreht er seine Augen. Alle wenden ihre Blicke ab und wir essen schweigend weiter. Ich versteh es echt nicht.

Calum, Michael und Ryan haben sich ins Wohnzimmer verzogen, der Rest sitzt noch am Tisch. Bis Ashton Grace etwas ins Ohr flüstert. Diese nickt und steht auf, nimmt Stella und Dan mit. Nun sind Ashton, Luke und ich allein. Keiner sagt etwas. 'Ich geh zu den anderen' sagt Luke und steht auf. 'Bleib sitzen!' sagt Ashton bestimmend und zeigt auf den Stuhl. Luke setzt sich langsam wieder hin. Ich fange an auf der Innenseite meiner Lippe zu kauen. 'Ihr beide habt eindeutig etwas zu klären, denn dieses Schweigen und ignorieren zwischen euch hält niemand aus. Ich weiß nicht worüber ihr heute früh gesprochen habt, aber klärt das' Ashton steht auf, bleibt aber noch im Raum, als er unsere verwirrten Blicke sieht 'nur weil es im Raum ruhig ist heißt es nicht, dass niemand wach ist' und somit geht er. Wieder ist es still. Ich lasse meine Lippe los und sehe durch meinen Augenwinkel zu Luke 'er hat Recht' ich sehe zurück auf meine Finger. Luke ist weiterhin still. Ich schnalze mit meiner Zunge und drehe mich komplett zu Luke. 'Warum bist du überhaupt so?' Luke beißt seine Zähne zusammen und sieht an die Wand gegenüber. Dann sieht er zu mir 'wie bin ich denn?' der Blick mit dem er mich ansieht, der tut weh, als würde er mir ein Messer direkt ins Herz rammen. 'Seit wir wach sind ignorierst du mich, du redest nicht und bist total genervt von allem. Was habe ich getan? Ist es, weil ich dir nicht sagen wollte warum ich kein Flaschendrehen spiele?' während ich erzähle sieht Luke wieder weg. 'Wie würdest du reagieren, wenn die Person die du liebst und versuchst von dir selbst zu überzeugen, dir nichts anvertraut? Und dir dann den Rücken zuwendet? Würdest du einfach darüber hinwegsehen?' er sieht wieder zu mir. Ich weiche seinem Blick aus und sehe auf den Boden. 'Ich wusste doch nicht, dass es dir so viel bedeutet' er lacht auf und ich sehe zu ihm auf 'klar. Du weißt gar nichts' überrascht öffnet sich mein Mund leicht 'wie bitte? Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Du musst mich auch verstehen! Ich rede mit niemandem über meine Probleme oder Sorgen oder sowas, nur mit Stella und Grace wenn sie unbedingt darauf bestehen. Und dann willst du dass ich auspacke. Dir von jeder Kleinigkeit erzähle, nur weil du mich liebst? Okay dann bist du vielleicht der erste, der mich so liebt wie ich bin und so akzeptiert, aber das heißt nicht, dass ich dir im Gegenzug alles erzähle und anvertraue' Tränen sammeln sich in meinen Augen, aber ich blinzle sie weg. Ich will nicht weinen nicht vor Luke oder sonst irgendwem. Auch nicht vor mir selbst. Ich will nicht vor mir selbst schwach sein.

Luke sieht mich nun wieder an und als er sieht dass ich dagegen ankämpfe zu weinen wird sein Blick weicher und erst als er aufsteht merke ich, dass ich in der Zeit aufgestanden bin. 'Hör auf dagegen anzukämpfen' ich runzle meine Stirn. 'Wenn du weinen musst, dann ist es so. Es macht nichts besser, wenn du sie unterdrückst' ich drehe mich um und gehe ein paar Schritte weg. 'Nein. Ich werde nicht wegen so etwas weinen' ich drehe mich wieder zurück und erschrecke, als er wieder direkt vor mir steht. 'Okay du hast Recht, ich habe nicht das Recht so etwas zu verlangen. Aber ich habe das Gefühl, dass die vergangene Zeit nichts gebracht hat, dass ich immer noch am Anfang bin. Und ich will das nicht. Ich will nicht nur einer deiner Freunde sein'

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