Kapitel 31

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Ich schlucke und sehe zu Luke hoch. Es ist ruhig. Auch aus dem Wohnzimmer kommt nicht ein Ton, als würden sie uns belauschen und darauf warten, dass etwas passiert. 'Ich weiß. Aber ich kann es doch auch nicht ändern' ich sehe weg, sehe gerade noch wie Ashton's Locken hinter der Tür verschwinden. Seufzend gehe zu dieser Tür, öffne sie und Ashton bekommt sie ab und fällt nach hinten. Ich sehe auch Stella und Grace hinter ihm 'wenn ihr schon lauscht, dann macht es wenigstens ohne rein zu gucken' ich sehe alle an 'und achtet darauf das man eure Haare nicht sieht' ich ziehe an einer von Ashton's Locken. Dann gehe ich wieder in die Küche, schließe die Tür ganz. 'Können wir das einfach vergessen?' Ich blicke auf und sehe, dass Luke irgendwie verzweifelt aussieht. Ich nicke und flüstere ein 'okay' dann kommt Luke zu mir und umarmt mich. 'Es tut mir leid' er legt sein Kinn auf meinen Kopf. 'Mir auch' ich starre an die Wand. Dieser Morgen bzw. Nachmittag war für meinen Geschmack schon wieder zu stressig. Hinter mir höre ich ein tuscheln. Ich löse mich von Luke und drehe mich ruckartig um, um zu sehen, dass Stella und Grace uns beobachten. Ich verschränke meine Arme und die beiden verziehen sich langsam.
'Wollen wir zu den anderen gehen?' fragt Luke mich, als ich wieder zu ihm sehe. Ich nicke, um seine Frage zu beantworten. Wir gehen durch die Tür zum Wohnzimmer. Die Couch ist von Michael, Calum, Ryan, Dan und Ashton  besetzt. Grace hat sich auf Dan's Schoss gesetzt und Stella hat es sich auf dem Sessel bequem gemacht. Ich gebe ihr ein Zeichen, dass sie ein Stück rücken soll. Zuerst verdreht sie die Augen und seufzt, macht dann aber Platz. Luke hat sich auf den Boden vor die Couch gesetzt. Ich mustere ihn kurz und setze mich dann neben ihn, so dass er nicht allein am Boden sitzen muss. Bis auf die Stimmen von Michael und Ryan ist es ruhig im Raum, als ich mich umsehe bemerke ich, dass die genannten Personen irgendwas an der PlayStation spielen und der Rest zu sieht. Ich entschließe mich dann ebenfalls dazu zuzusehen.

Nach zirka einer halben Stunde in der keiner seine Position verändert hat kommt Jonas ins Wohnzimmer. Alle drehen sich zu ihm um, aber die meisten konzentrieren sich wieder auf den Fernseher, als sie merken, dass es nur er ist. Jonas sieht sich einmal um und grinst mich dann an. Er deutet an sich neben sich zu setzen, aber sein Blick wandert zu Luke, welcher ihn warnend ansieht. Daraufhin setzt Jonas sich zu seiner Schwester auf den Sessel. Dann läuft alles wie davor ab. Alle sehen zum Fernseher und sehen Michael und Ryan beim spielen zu. Keine Ahnung was das ist. Nur Jonas sieht auf sein Handy, keine Ahnung warum genau er jetzt zu uns gekommen ist. Keine zehn Minuten später steht er auch schon wieder auf 'ich bin mit Freunden unterwegs' sagt er knapp und will den Raum verlassen 'hast du dein Zimmer aufgeräumt?' fragt Stella ihn, aber er verdreht nur die Augen und geht weiter 'wenn Mom und Dad mitbekommen, dass du dein Zimmer nicht aufgeräumt hast, dann bekomme ich Ärger und wenn ich wegen dir Ärger bekomme, dann bekommst du auch dein Geld nicht wieder' es ist kurz ruhig, dann hört man Jonas von der Eingangstür hoch zu seinem Zimmer stapfen, dabei flucht er irgendwas wie "miese Schlange" oder so.

Ich strecke mich und frage, ob irgendjemand weiß wie spät es ist. Calum zückt sein Handy 'gleich halb sieben' ich nicke und will eigentlich aufstehen, um mich langsam fertig zu machen, um zu gehen, aber habe überhaupt keine Lust darauf. Seufzend strecke ich mich nochmal und lassen meine Arme dann schlaff fallen. Gute fünf Minuten später schaffe ich es dann aufzustehen. Ich gehe hoch zu meinen Sachen und überprüfe, ob alles in meinem Rucksack ist. Ich ziehe mir eine Jogginghose an, mache einen Dutt und ziehe mir meine Jacke an, dann gehe ich mit meinem Rucksack runter. 'Ich gehe dann jetzt. Wir sehen uns' alle drehen sich flüchtig zu mir um und winken kurz, nur Luke steht langsam auf und kommt zu mir, womit ich eigentlich nicht gerechnet habe. Er umarmt mich, was ich zögerlich erwiedere. Wir trennen uns wieder, woraufhin ich meine Schuhe anziehe und mich dann wieder aufrecht vor Luke stelle. Ich richte den Rucksack auf meinem Rücken nochmal und platziere einen flüchtigen Kuss auf Lukes Wange. Ich lächle ihm flüchtig zu und verlasse das Haus dann durch die Eingangstür. Es ist ziemlich kalt draußen, womit ich eigentlich gar nicht gerechnet habe, was irgendwie dumm ist, da es die Tage davor auch nicht wärmer war. So schnell wie möglich versuche ich also mein Ziel zu erreichen. 

Im Heim suche ich so schnell wie möglich mein Zimmer auf, um mit niemandem in ein Gespräch zu kommen. Doch leider Gottes kommt mir Mia entgegen, die mich seit guten drei Wochen ignoriert hat, worüber ich sehr froh war, aber ausgerechnet jetzt muss sie kommen. 'Es wurde mal wieder rum erzählt, dass du über 24 Stunden auswärts warst' auswärts? Reicht nicht ein normales Unterwegs? Ich sage nichts weiter dazu, es geht doch die anderen nichts an, was ich wann mache. 'Du wirst immer mehr zur Hure. Irgendwann wirst du wahrscheinlich noch einen Batzen Geld in der Tasche haben' genervt verdrehe ich meine Augen 'warst du jemals auf einer richtigen Party? Da geht es nicht jedem darum jemanden abzuschleppen es geht einfach darum, dass man einfach mal ein bisschen abschalten kann und Spaß haben kann. Außerdem war ich gestern nur auf einem Geburtstag' ich drehe mich um und gehe, mal wieder genervt von mir selbst, weil ich mich rechtfertigen musste, was überhaupt nicht nötig ist. Soll sie doch denken was sie will.

In meinem Zimmer schmeiße ich meinen Rucksack in die Ecke, kicke meine Schuhe daneben und schmeiße meine Jacke über den Stuhl, anschließend lasse ich mich auf mein Bett fallen und bleibe einige Minuten einfach liegen, ohne jegliche Bewegung. Bis es klopft. 'Ist offen' nuschle ich ins Kissen, aber immer noch laut genug. Anhand der Schritte erkenne ich, dass soeben Bob ins Zimmer gekommen ist. Seufzend setze ich mich auf und sehe ihn an. 'Was ist? Bekomme ich jetzt meine wöchentliche Standpauke, von wegen ich solle mich nicht immer über Nacht raus schleichen und erst am nächsten tag wieder kommen? Ja das kenne ich schon' er steht mit seiner ernsten Miene vor mir und verschränkt nun auch noch seine Arme. Ich lege ein Kissen an die Wand und lehne mich dann dagegen. 'Du bist gestern früh um viertel zwölf hier rein spaziert, warst die Nacht davor natürlich auch nicht da, bis dann dreiviertel zwölf wieder raus gerannt und bist heute erst um sieben wieder da gewesen. Irgendwann ist auch mal genug. Du kennst die Regeln und ich habe es satt, dass du auf niemanden hier hörst'  Ich setze mich wieder auf 'ich bin sechzehn. Ihr könnt nicht von mir erwarten, dass ich jeden Tag, sogar am Wochenende, pünktlich um zweiundzwanzig Uhr in meinem Zimmer bin. Unter der Woche kann ich es vielleicht verstehen, dass ihr alles im Überblick habt okay, aber doch nicht am Wochenende. Ich darf da ja nicht mal bei Freunden übernachten.' genervt schnaubt er und sieht kurz aus dem Fenster, wobei man kaum noch etwas erkennt. 'Das können wir erwarten. Es sind unsere Regeln und die anderen schaffen es auch sich daran zu halten' er sieht wieder zu mir, seine Arme immer noch verschränkt 'Schön, dass die anderen das machen, aber ich nicht, denn ich möchte meine Freizeit genießen und sie nicht mit irgendwelchen Schnöseln verbringen, die im zwanzigsten Jahrhundert feststecken. Ich meine wenn wir draußen sind, dann haben wir alle Handy's, mit denen man telefonieren kann oder auch mal eine SMS schreiben kann' zur Demonstration halte ich mein Handy vor seine Nase. Schlechte Idee, denn er nimmt es sich und steckt es in seine Hosentasche. 'Das bist du für zwei Wochen los' und somit verlässt er den Raum. Ich stehe auf, weil ich ihn noch aufhalten will, aber er ist schon weg. Ist das jetzt sein Ernst?

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