PoV Kyle
Tim, Dustin und ich benahmen uns als wären wir schon Ewigkeiten befreundet. Wir alberten rum, lachten, erzählten Geschichten aus unserem Leben. Nebenbei bemerkte ich die Blicke die Tim Dustin zuwarf, wenn dieser gerade nicht hinsah. Sie wären wirklich ein süßes Paar.
Der Schultag war wirklich sehr schnell um und wir wurde fast drei mal rausgeworfen, weil wir die ganze Zeit gelacht hatten. Gelegentlich bekamen wir komische Blicke zugeworfen, aber diese wurden einfach ignoriert.
Als ich zuhause ankam sprang meine Mutter wie eine verrückte in der Küche herum. Fragend hob eine Augenbraue.
"Hab ich was verpasst?" Meine Mutter zuckte zusammen und fasste sich an die Brust.
"Gott, Kyle. Erschreck mich doch nicht so." Ich lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Heute kommt doch die Frau wegen dem Job. Den kleinen Laden hab ich ja schon gemietet, bevor wir hierher gekommen sind. Ich brauche nur noch eine Angestellte, dann kann alles losgehen." Ich nickte und fing an den Tisch zu decken.
"Mum?" Sie musste es einfach wissen.
"Mhm?"
"Ich kenne die Frau die heute vorbeikommt nicht persönlich, aber ich hab in der Schule was aufgeschnappt. Sie soll sehr homophob sein." Meine Mutter sah mich erschrocken an.
"Oh, Schatz. Wenn es so ist dann sag ich ihr ab und-"
"Nein." fuhr ich ihr dazwischen. "Ich weiß wie viel dir das bedeutet. Außerdem geht diese Frau unser Privatleben einen scheiß an. Ich wollte nur nicht das du was fasches sagst." Meine Mutter sah mich skeptisch an.
"Bist du sicher?" Ich nickte und meine Mutter zog mich in die Arme.
"Wenn du dich unwohl fühlst sagst du mir aber sofort bescheid! Dann schmeiß ich sie raus! Was ist mit dem Sohn?"
"Kommt drauf an welcher?" Meine Mutter schien kurz zu überlegen.
"Luke, oder Lukas? Kann das sein?" Ein grinsen schlich sich auf mein Gesicht.
"Lukas, ja. Mit dem komm ich klar." Sie musste ja nicht wissen, dass er schon mal versucht hatte mich zu verprügeln und ich ihm jetzt quasi auf mehr oder weniger unfreiwilliger Basis zeigen wollte, dass an schwul sein nichts falsches war. Und heute würde ich sicher wieder die ein oder andere Möglichkeit bekommen ihn zu ärgern.
Pünktlich um drei Uhr klingelte es an unserer Haustür. Meine Mum sprang auf und kam mit einer Frau mittleren Alters und Lukas zurück in den Raum. Man sah ihm deutlich an, dass er jetzt lieber ganz wo anders wäre. Warum sie ihn überhaupt mitnahm war mir ein Rätsel.
Seine Mutter sah im kaum ähnlich. Anstatt brauner Haare hatte sie dunkelblonde und auch ihre Augen waren nicht braun, wie die von Lukas sondern hellblau.
"Und das ist mein Sohn Kyle." stellte meine Mutter mich vor und höflich ergriff ich die Hand von Lukas Mutter.
"Kyle." sagte ich nochmal und zwang mich zu einem Lächeln. Sie war mir unsympathisch.
"Sofia. Das ist mein Sohn Lukas. Aber ich habe gehört ihr kennt euch schon von der Schule? " Auch sie lächelte, aber jeder Blinde hätte erkannt wie falsch es war. Ich nickte nur und zusammen setzten wir uns an den Essenstisch. Sofort fingen meine Mutter und Sofia an über alle möglichen Dinge im Laden zu reden. Da ich eh kein Wort von dem Verstand, schaltete ich auf Durchzug und fing an die Tomatensuppe zu essen. Normalerweise liebte ich dieses Essen, aber heute konnte ich mich nicht drauf konzentrieren. Lukas schien es ähnlich zu gehen. Er warf unseren Müttern gelegentlich genervte Blick zu.
Einmal steckte er seinen Arm aus um sich etwas zu trinken einzuschütten. Dabei schob sich der Ärmel seines Shirts ein wenig nach oben. Ich spürte wie mein Atem kurz stockte. Lukas Oberarm wurde von einem riesigen blauen Fleck, der sehr stark nach einer Hand aussah, überzogen. Lukas schien meinen Blick zu spüren, denn der sah mich kurz an, dann seinen Arm. Bevor ich auch nochmal hingucken konnte, hatte er den Ärmel schon wieder runtergezogen. Danach beachtete er mich nicht mehr.
Schlugen seine Eltern ihn etwa? Seine Mutter sah zwar nicht wie jemand aus der seinem Kind Liebe schenkte, aber gewalttätig? Würde er mir die Wahrheit sagen, wenn ich ihn fragen würde? Wahrscheinlich eher nicht. Aber ich wollte es einfach wissen. Egal wie Lukas teilweise drauf war, keiner sollte von seinen eigenen Eltern geschlagen werden.
"Lukas?" raunte ich leise, aber er ignorierte mich weiter. Nach einigen Versuchen ihn anzusprechen gab ich auf. So würde das nichts werden. Vielleicht sollte ich es anders probieren. So könnte ich ihn auch gleichzeitig noch ein wenig ärgern.
Ich war schon fertig mit Essen und hatte meine Hände auf meinem Schoß. Lukas aß aber immer noch und das so langsam, dass die Suppe sicherlich schon kalt war. So das es keiner sehen konnte, nahm ich meine Hand von meinem Schoß und legte sie auf Lukas Knie. Ich spürte wie sich sein kompletter Körper anspannte, aber er versuchte immernoch es zu ignorieren und sich nichts anmerken zu lassen. Ich musste mir selber ein grinsen verkneifen, als ich meine Hand langsam an der Innenseite seiner Beine weiter noch oben fahren ließ. Lukas warf mir einen giftigen Blick zu, aber ich hob nur eine Augenbraue und ließ meine Hand dort wo sie jetzt war. Direkt an der Innenseite seines Oberschenkels, kurz vor seiner Mitte. Er versuchte nicht mal meine Hand wegzuschupsen, wahrscheinlich, weil er Angst hatte erwischt zu werden. Nach einiger Zeit war er immer noch angespannt, versuchte dennoch weiter mich nicht zu beachten. Gerade als er einen Schluck Wasser trank, sah ich meine Chance, griff ich kurz mit meiner Hand in seinen Schritt und drückte einmal zu. Fast augenblicklich verschluckte Lukas sich und fing an zu Husten. Sofort nahm ich die Hand weg und klopfte ihm auf den Rücken.
"Alles klar Lukas?" fragte ich unschuldig. Er nickte und hustete noch ein paar Mal.
"Ich zeig Lukas mal wo das Bad ist." seuftze ich und zog ihn mit mir.Das letzte für heute, danke an die die dabei waren :)
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Herz oder Kopf?
RomanceKyle Greis, sportlich, hübsch, schlau und vermutlich der größte Frauenschwarm. Wäre da nicht die Tatsache, dass er schwul war. Nachdem er zusammem mit seiner Mutter in eine neue Stadt zieht, kommt er auf eine neue Schule. Alle scheinen ihn so zu ak...