Kapitel 52

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PoV Kyle

Ich musste ein lächeln unterdrücken und Lukas lehnte sich von mir weg. Seine Wangen waren tief rot.
"So-so meinte ich das nicht! Ich-" Ich unterbrach ihn, indem ich ihm eine Hand auf den Mund legte. Mit großen Augen sah er mich an.
Ich konnte die Angst in seinem Blick erkennen. Angst vor meiner Reaktion. "Empfindest du etwas dabei, Lukas?" fragte ich leise und beugte mich soweit vor, dass unsere Nasenspitzen sich berührten. Ich sah wie Lukas die Augen schloss und tief durchatmete.
Seine Antwort blieb aus, denn ich senkte meine Lippen auf seine. Endlich konnte ich ihn wieder küssen. Lukas erwiderte den Kuss ohne zu zögern. Er krallte seine Hände in meine Haare und zog mich so ruckartig an ihn, dass wir nach hinten auf die Matratze sanken.
Der Kuss hatte nichts sanftes an sich, sondern war voller Verlangen. Ich lag mittlerweile komplett auf Lukas und erkundete mit meiner Zunge seinen Mund. Mit einer Hand fuhr ich über seine nackte Brust, was Lukas ein seufzten entlockte und er sich noch fester in meine Haare krallte.
Atemlos löste ich mich von seinen Mund und strich mit meinen Lippen über sein Schlüsselbein, bis hin zu der Stelle hinter seinen Ohrläppchen. Dort saugte ich an seiner Haut und knabberte ein bisschen dran, mein Herz schlug bis zum Anschlag und ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Ebenso Lukas.
Lukas stöhnte leise auf, als ich an seinem Hals saugte und gleichzeitig mit einer Hand über eine seiner Brustwarzen glitt.
Ich löste meine Lippen von seinem Hals und flüsterte in sein Ohr.
"Ich hab Dienstag mit Tim telefoniert." Ich drückte einen Kuss auf sein Ohr.
"Er hat mir etwas interessantes erzählt." Mittlerweile war meine Angst vor seiner Reaktion fast weggeblasen.
So würde er nicht reagieren, wenn er nichts für mich empfinden würde.
Ich lehnte mich ein Stück zurück und sah in Lukas Augen. Wieder sah ich überwiegend die Angst, aber auch ein bisschen Hoffnung. Lukas schluckte.
"Was hat er dir erzählt?" fragte er heiser und ich grinste. Dann vergrub ich mein Gesicht wieder an seinem Hals und drückte einen Kuss drauf, woraufhin ein zittern durch Lukas Körper ging.
"Du weißt was er mir erzählt hat, Lukas." flüsterte ich und spürte wie Lukas sich anspannte.
"Ich bring ihn um." brachte Lukas hervor und ich musste lachen.
Um ihn ein wenig zu beruhigen verteilte ich sanfte Küsse auf seinem ganzen Hals.
Bei seinen Ohr machte ich Halt.
"Aber ich will es von dir hören. Sag es." Lukas zitterte wieder und ich knabberte wieder an seinem Ohrläppchen.
"Ich-" brachte Lukas zögerlich hervor und schloss die Augen.
"Ich liebe dich, Kyle. Fuck. Ich hab mich in dich verliebt." Ich spürte wie eine Welle der Freunde durch mich ging und fing an wie ein verrückter zu grinsen. Mein Puls war viel zu hoch und ich hatte das Gefühl mein Blut würde kochen.
Lukas sah mir jetzt ängstlich in die Augen.
"Bitte sag was, Kyle." flüsterte er und ich sah wie ihm Tränen in die Augen traten. Sofort presste ich meine Lippen wieder auf seine und küsste ihn sanft. Ich wollte, dass er spürte was ich für ihn empfand. Als wir uns lösten, ließ ich die Augen geschlossen, unsere Gesichter warem kaum voneinander entfernt.
"Ich liebe dich, Lukas." Ich öffnete die Augen und sah wie Lukas eine Träne über die Wange lief.
"Es tut mir so leid. Das ich so gemein zu dir war. Das ich dich mit Finn eifersüchtig machen wollte oder-" Ich hielt ihm den Mund zu.
"Lukas, das ist nicht wichtig. Nicht mehr. Ich liebe dich. Nur das zählt gerade." Auf Lukas Gesicht breitete sich ein herzerwärmendes lächeln aus und er strich über meinen Nacken.
"Ja. Nur das. Ich liebe dich." flüsterte Lukas und drückte seine Lippen wieder auf meine. Ich musste an seinen Lippen grinsen.
"Kann da einer nicht genug bekommen?" neckte ich ihn und zog mit den Zähnen an seiner Unterlippe.
"Musste ja lange genug darauf warten." kam es lächelnd vom ihm und wahrscheinlich würde mir gleich das Herz aus der Brust springen. So hatte ich Lukas noch nie gesehen. Und es gefiel mir, weil ich wusste, dass ich der Grund dafür war.
Plötzlich lachte Lukas.
"Hätte man mir vor einem Monat gesagt, dass ich mit einem Jungen zusammen komme, hätte ich ihn verprügelt." Ich hob eine Augenbraue.
"Also ich kann mich nicht erinnern, gefragt worden zu sein." Gespielt ernst sah ich Lukas an, der mich nur angrinste. Mit einem Ruck drehte er uns so 'rum, dass er jetzt auf mir saß, jeweils ein Bein rechts und links von meiner Hüfte.
"Kyle Greis." Ich musste lachen und Lukas schlug mir auf die Brust.
"Halts' Maul, ich mein' das voll ernst." Ich biss mir auf die Lippe, um es mir zu verkneifen.
"Also nochmal. Kyle Greis, du bist ein blödes Arschloch, dass mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat und ich sollte dich hassen. Hab es mit aller Kraft versucht. Aber es hatte keinen Sinn. Dein dämlicher Sturkopf hat mich nicht in Ruhe gelassen. Und jetzt habe ich mich in dich verliebt.
Und du dich in mich. Auch wenn ich nicht weiß, was ich getan habe, um dich zu verdienen, danke ich, wem auch immer ich dafür danken muss.
Willst du mein Freund sein?"
Wieder einmal heute ging mir das Herz auf. Mit so einer Ansprache hatte ich nicht gerechnet.
"Ja. Will ich." Lukas vergrub sein Gesicht an meiner Schulter und biss kurz rein.
"Aua." Ich spürte sein Grinsen an meiner Schulter.
"Wir sollten jetzt schlafen." flüsterte Lukas und ich nickte.
Ich konnte es immer noch nicht glauben.
Ich war mit Lukas zusammen!
Schnell ging ich zu meiner Seite und zog mir das Shirt über den Kopf. Dann legte ich mich wie selbstverständlich mit auf Lukas Matratze und zog ihn an mich.
"Ich dachte schon du gehst jetzt." lachte Lukas und legte seinen Kopf auf meine Brust und ich legte einen Arm um ihn.
"Schlaf gut. Ich liebe dich."
Lukas lächelte wieder.
"Ich dich auch. Und du auch."

Herz oder Kopf?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt