Herz oder Kopf?

Kapitel 18

PoV Lukas

Ein wenig benommen folgte ich Kyle, der mich hinter sich her zog. Mein Kopf weigerte sich noch zu verstehen, was er gerade getan hatte.
Hatte Kyle mir gerade wirklich in den Schritt gegriffen!? Trotzdem redete ich ruhig mit ihm. Anschreien brachte bei ihm eh nichts, außerdem wollte ich nicht das unsere Mütter uns hörten.
"Kyle was willst du bitte mit solchen Aktionen erreichen?" fragte ich ihn gezwungen ruhig, als wir in seinem Zimmer ankamen. So viel dann zum Thema Bad.
"Keine Ahnung. Will dir einfach nur zeigen, dass nichts schlimmes dran ist, wenn man auf Typen steht." gab Kyle schulterzuckend zurück. Ich seuftze und verdrehte die Augen.
"Aber du kannst das nicht einfach so machen. Ich will das nicht. Ich bin nicht schwul." sagte ich diesmal mit mehr nachdruck.
Ich bin nicht schwul! Kyle grinste mich schief an.
"Wenn du das sagst." Geschockt sah ich ihn an.
"Ich weiß das ja wohl!" giftige ich ihn an. Was bildete der sich eigentlich ein!?
Mit wenigen Schritten stand Kyle dicht vor mit, sodass unsere Körper sich fast berührten. Kyle hob seine Hand und fuhr mit seinen Fingerspitzen über meinen Hals und über den Kutschfleck. Da ich nicht wusste was er noch tun würde, beschleunigte sich meine Atmung.
"Sag mir Lukas, fühlt es sich genauso gut an, wenn Maya deine Haut berührt, wie wenn ich es tue?" Ich wollte nicht auf diese Frage antworten. Denn das tat es nicht. Kyles Lippen fühlten sich ganz anders an als Mayas. Sie waren rauer, selbstbewusster und wussten ganz genau was sie tun mussten.
Kyle beugte sich ein Stück vor und flüsterte in mein Ohr:
"Weißt du was ein Vorteil daran ist schwul zu sein?" Sein Atem schlug gegen meinen Nacken und widerwillig bekam ich eine Gänsehaut. Kyle schien es zu bemerken, denn er lachte auf.
"Ich bin selber ein Typ. Ich weiß ganz genau, was sich gut anfühlt und was nicht." Während er das sagte, fuhr er mit seiner Hand vorsichtig über meine Brust und ich schloss die Augen.
Ich wusste nicht warum ich mich nicht wehrte, es war als würden Kyles Berührungen dafür sorgen, dass ich mich nicht mehr Bewegen konnte.
Aber nur mein Körper reagierte so. Dafür hingegen schrie mein Kopf mich pausenlos an. Leider war ich gerade zu benebelt um es zu verstehen.
"Du bist also nicht schwul?" raunte Kyle und küsste mein Ohrläppchen. Ich seuftze. Gerade war ich wirklich wie Wachs in seinen Händen. Mein Körper sehnte sich einfach nach dieser Art der Berührung. Schon lange wurde ich nicht mehr so berührt und der Sex mit Maya war einfach nicht ausreichend.
Kyle legte gerade seine Hände an meine Hüfte und ich wir mir sicher das er mich küssen würde, ich wollte es in diesem Moment sogar, auch wenn ich wusste es später zu bereuen, aber dann ertönte die Stimme meiner Mutter.
"Lukas, komm jetzt!" Langsam ließ Kyle von mir ab und machte einen Schritt zurück.
"Du bist ein bisschen rot, Lukas." grinste Kyle. Ich legte eine Hand an meine erhitze Wange.
"Kyle?" Er sah auf und hob eine Augenbraue.
"Halt dich von mir fern." sagte ich mit möglichst kalter Stimme und drehte mich um.

PoV Tim

Gelangweilt scrollte ich durch meine Nachrichten und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare.
Heey Tim :)
Die Nachricht war von Dustin. Sofort breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Dustin war einfach zu süß. Am Anfang war ich ziemlich eifersüchtig auf Kyle, da er sich direkt so gut mit Dustin verstand. Ich war mir relativ sicher, dass die Beiden was miteinander anfangen würden. Zum Glück stellte sich jetzt raus, das Kyle absolut nicht an Dustin interessiert war. Sie waren einfach nur gute Freunde. Aber sah Dustin in Kyle auch nur einen Freund? Die Frage quälte mich ein bisschen.
"Hey Dustin :)"
Es war immer wieder erstaunlich wie leicht sich nur mit einer Nachricht ein lächeln auf die Lippen zaubern ließ.