Kapitel 54

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PoV Kyle

Wir ignorieren während des Frühstücks, die ganzen komischen Blicke, die man uns zuwarf oder Chiaras mittlerweile nerviges herum quietschen. Möglichst schnell schlangen wir unser Essen runter und gingen, diesmal Hand in Hand, zurück zum Zelt.
"Gott, diese Blicke." stöhnte Lukas genervt und ich lachte leise auf. Dann stellte ich mich dicht vor ihm und vergrub das Gesicht an seinem Hals.
"Ich bin stolz auf dich. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht für dich war und es tut mir leid, wie ich reagiert habe." Kurz biss ich in sein Ohrläppchen und Lukas seufzte leise.
"Schon okay." hauchte er in mein Ohr und drückte dann seine Lippen auf meine. Sanft bewegten wir unsere Lippen gegeneinander, bis :
"Na endlich. Hab doch gesagt, der steht auf dich." Ich löste mich widerwillig von Lukas und sah Finn im Zelt stehen. Er beobachtete uns mit einen sanften Lächeln.
"Ich hoffe du hasst mich nicht zu sehr." lachte Finn dann und Lukas kuschelte sich an mich, woraufhin ich einen Arm um seine Taille legte.
"Ist schon okay. Immerhin wäre es ohne dich wahrscheinlich nicht hierzu gekommen." Ich schenkte Finn ein leichtes Lächeln, auch wenn der Gedanke daran wie vertraut sie miteinander umgingen, mir immer noch widerstrebte.
"Na dann. Ich wünsche euch viel Glück." Finn verließ wieder das Zelt und Lukas stützt sein Kinn auf meiner Schulter.
"Hass' ihn nicht. Er ist echt nett."
Ich brummte nur und wusste, ohne hinzusehen, dass Lukas grinste.
"Sollen wir eigentlich Dustin und Tim anrufen?" fragte ich in die Stille und Lukas verkrampfte sich. Fragend lehnte ich mich zurück und sah in Lukas wütendes Gesicht.
"Also ganz ehrlich, Tim hat es nur gut gemeint, aber ich habe ihm etwas anvertraut und er hatte nicht das Recht dir davon zu erzählen." Ich nickte.
"Versteh' ich. Ich fände das wahrscheinlich auch nicht so toll." Ich zögerte kurz.
"Also sagen wir ihnen noch nichts?"
"Nein." knurrte Lukas und ich musste grinsen.
"Nicht sauer sein, Kleiner." Lukas verzog noch mehr das Gesicht.
"Also echt Kyle. Gibt's nicht noch nen beschisseneren Kosenamen?"
"Ich könnte dich natürlich auch Schatzimausi nennen." gab ich gespielt ernst zurück und Lukas tat als müsste er würgen. Ich musste ein schmunzeln unterdrücken.
"Was willst du denn?" Lukas tat als müsste er nachdenken.
"Keine Ahnung. " gab er dann zu und ich musste lachen.
"Dann bleibts wohl bei 'Kleiner'." Lukas schnaufte und ich grinste ihn an.

PoV Lukas

Mittlerweile saßen wir wieder im Bus und fuhren nach Hause zurück.
Ich hatte ein wenig Angst davor.
Zu Hause warteten Paul, Dustin, Tim, Kyles Mutter, meine Eltern.
Was wenn Kyle doch wieder Paul zurück nahm? So wie er es eigentlich geplant hatte?
Ich vergrub meinen Kopf an Kyles Brust und lauschte auf seinen Herzschlag. Kyle hob eine Hand und fing an mir durch die Haare zu streichen. Ich seuftze leise, schloss die Augen und genoss das Gefühl.
"Was ist los, Kleiner?" fragte Kyle leise und dabei berührten seine Lippen meine Stirn.
"Ich hab ein bisschen Angst." Ich spürte Kyles lächeln und er griff nach meiner Hand.
"Das brauchst du nicht. Wir schaffen das."
"Zusammen?" fragte ich leise und spürte wie mich die Müdigkeit überkam, da ich in der Nacht kaum ein Auge zugetan hatte.
"Für immer." bestätigte Kyle und küsste mich auf die Stirn. Kurz darauf schlief ich ein.

Ich wurde durch sanfte küsse im Gesicht geweckt und vergrub unwillkürlich mein Gesicht tiefer im Sitz.
"Wenn du jetzt nicht aufstehst, muss ich dich tragen, Baby." flüsterte mir Kyles tiefe Stimme ins Ohr und ich drückte ihn genervt weg.
"Ich hab kaum geschlafen!" jammerte ich und rieb mir über die Augen. Verschlafen blinzelte ich ein paar Mal und sah zu Kyle hoch, der mich verliebt anlächelte.
"Was?" fragte ich und gähnte.
"Nichts. Du siehst gerade nur total süß aus. Ich würde dich ja gerade küssen, aber da draußen sind gerade Dustin und Tim angekommen. Also steh auf." Mit einem Brummen erhob ich mich und Kyle verließ, ohne auf mich zu warten, den Bus.
Im ersten Moment war ich verwirrt, aber dann fiel mir ein, dass wir ja Dustin und Tim ein wenig auf den Arm nehmen wollten.
Ich verließ den Bus und stieß zu Kyle, Tim und Dustin, die sich schon umarmten. Dustin hatte immer noch ein Veilchen, aber es war kaum noch zu sehen.
"Hey. Wie geht's dir?" Ich zog Dustin in eine Umarmung und drückte ihn leicht an mich.
"Ganz gut. Und bei dir?" Dutsin sah mich forschend an und auch die prüfenden Blicke von Tim entgingen mir nicht. Aber Kyle beachtete mich nicht und ich ihn nicht, so schwer es mir auch fiel. Am liebsten würde ich mich an ihm kuscheln und küssen.
"Und bei euch beiden alles klar? War es so schlimm?" Kyle zuckte nur unbeteiligt mit den Schultern und insgeheim bewunderte ich ihn für sein schauspieleriches Talent.
Ich wüsste nicht ob ich das so könnte.
"Sollen wir dann mal zu mir gehen?" fragte Kyle in die Runde und alle nickten.
Da Dustin und Tim ein Stück vor uns gingen, drückte Kyle mir einen kurzen Kuss auf die Wange, aber alleine das reichte schon, damit meine Gefühle verrückte spielen konnte.
Ich warf Kyle einen sehnsüchtigen Blick zu.
"Keine Sorgen. Nach dem Essen sagen wir es ihnen." Verzweifelt stöhnte ich auf. Das war noch so lange.

Herz oder Kopf?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt