Pure Wolf's Blood

Kapitel 27

„Bald ist Weihnachten." Meint Kayla, die sich mit Carox durch die Menschenmassen kämpft. „10 Tage noch." Grummelt dieser und boxt sich ungerührt den Weg frei. Kayla folgt ihm schulterzuckend. „Dann ist Jayden ja auch noch weg. Er geht übermorgen, oder? Warte mal einen Moment. Nein, doch erst in drei Tagen."

„Du bleibst, nicht wahr?" „Ja." Kayla nickt und beide atmen durch, als sie aus der überfüllten Einkaufspassage kommen. „Und sonst so?" „Ich freue mich wirklich auf Jul, aber da bin ich ganz sicher nicht die Einzige." „Sicher nicht. Zum Glück fangen am neunzehnten die Semesterferien an. Dann ist hier endlich nicht mehr so viel los." Schimpft Carox und wirft der Menge wütende Blicke zu.

Kayla lacht. „Hey! Nive!" „Oh. Hey, ihr Zwei." „Und? Wegen der Sache mit deiner Familie? Erzähl! Wie ist es gelaufen?" „Ach stimmt. Jayden hat mich schon gewarnt, dass du mich noch austragen willst. Sie tun sich nach wie vor noch schwer mit meiner Entscheidung, aber sie haben mich nicht aus der Familie geworfen. Ich fahre auch über Weihnachten nach Hause. Das wird unter Garantie ein richtiges Drama." Nive seufzt.

„Warum denn das?" Nun ist Kayla neugierig und das bemerkt auch Nive. „Juliett ist auch eingeladen. Sie hatten sie schon eingeladen, bevor ich ihnen gesagt habe, dass ich Juliett nicht heirate. Naja, jetzt ist sie eingeladen und kommt wohl auch." „Das hört sich wirklich nicht sonderlich toll an. Weiß sie, dass du sie mehr oder weniger zurück gewiesen hast?" „Ich denke schon."

„Na dann, viel Spaß." Wirft Carox ein und Nive sieht ihn leidend an. „Den werde ich wohl nicht haben. Ihr feiert Jul wieder zu Viert?" „Vermutlich. Vielleicht kommt Ferox vorbei, der war ja auch mal in unserem Rudel. Das ist aber noch nicht sicher. Eigentlich sind nur wir Vier geplant. Und wann reißt du zu deiner Familie?" harkte Kayla nach und zieht die beiden Jungen durch einige etwas leereren Straßen, bis sie am Wintermarkt ankommen.

„Am neunzehnten. Irgendwer muss Jayden ja die Mitschriften geben." „Auch wahr. Willst du auch einen Kinderpunsch?" „Ne, lass mal." „Wenn du nicht willst." Kayla zuckt mit den Schultern, verschwindet in der Menschenmenge und taucht wenig später mit zwei dampfenden Tassen wieder auf.

Die eine reicht sie Carox, die andere behält sie selbst und pustet immer wieder hinein. „Du bist jetzt offiziell fertig, nicht wahr?" Kayla nickt und trinkt einen Schluck aus ihrer Tasse. „Ja. Ich habe einen Abschluss mit Summa cum laude." Kayla strahlt Nive stolz an, der lächelt und wuschelte ihr durch die Haare. „Wow, Kleine. Das ist die Bestauszeichnung. Dein Rudel ist sicher stolz auf dich."

Carox grinst. „Und ob wir das sind. Aber es war nicht wirklich eine Überraschung. Sie war ja sowieso schon immer sehr schlau. Und gut in der Schule eh." Nive schiebt seinen Ärmel ein Stück hoch und sieht auf die Uhr. „Dann macht's mal gut, ihr Beiden. Ich muss los, ich habe noch was zu tun."

Die beiden Fenir nicken Nive zu und Kayla lächelt, bevor er in der Menschenmenge verschwindet. „Er sieht nicht sonderlich gut aus. Er wirkt traurig, niedergeschlagen und irgendwie krank." „Ich weiß, Carox. Aber ich denke, dass wird in nächster Zeit schnell besser. Er muss sich daran gewöhnen und klar, es ist eine Umstellung, aber dann wird ihm seine Freiheit sicher gefallen. Jayden meint, er tut sich mit Veränderungen immer schwer." Kayla zuckt mit den Schultern und sieht dann zum Himmel.

„Es ist schon komisch, wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt hast du schon deinen Abschluss. Es kommt mir wie gestern vor, dass wir hier her kamen." „Ja. Mal sehen, wie lange ihr noch braucht. Jayden macht im Sommer, wie Nive, seinen Abschluss, Jaqu hat seine Ausbildung ja auch abgeschlossen und wird ebenfalls mit Jayden fertig mit seinem Studium. Bleiben nur noch Sasi und du."

Carox seufzt und beide bringen ihre Tassen zurück. „Ich weiß nicht, ob ich fertig studieren werde. Ich meine, ich will Wächter werden und dafür brauche ich keinen Studienabschluss." „Nur den Dienst als Uniwächter. Der macht sich natürlich gut." Lächelt Kayla und Carox nickt. „Außerdem wollte ich nicht so lange von meinem Rudel getrennt sein. Und zu wechseln kam überhaupt nicht in Frage."