Kapitel 49

27 3 0
                                        

„Bitte was?" fragt Ruskin sie perplex. „Solarum ist die Welt der drei Monde. Eigentlich sind alle Portale nach dort für Werwölfe gesperrt, weil sie dort immer ihre Wolfsgestalt haben und geistig schwache ihren Verstand einbüßen." erklärt Al aufgeregt. „Dieses ist wirklich alt und über diese Welt so gut wie nichts bekannt. Es wird vergessen worden sein." fügt Kayla hinzu und man hört, dass ihr das gar nicht gefällt.

Nun schauen alle zu dem Portal, in dem man einen dunklen, vom Mondlicht erleuchteten Wald sieht. „Solarum hat drei Monde aber keine Sonne. Es herrscht dort ewige Nacht." Ruskin schüttelt nur den Kopf und tritt durch das Portal. Die anderen tauschen beunruhigte Blicke, der Gejagte hat sich bisher nicht als dumm erwiesen, folgen dann aber einem nach dem anderen.

Als Kayla in das Halbdunkel tritt, stellt sich ihr Nackenfell auf und sie muss sich ein Knurren verbeißen. Etwas lauert hier auf sie, dessen ist sie sich sicher. Sie haben das Gebiet eines Raubtieres betreten. Gareth stellt sich an ihre Seite und sie spürt seine beruhigende Ausstrahlung. Es beruhigt sie etwas, kann ihr die Anspannung aber nicht vollständig nehmen.

„Er hat hier Pause gemacht. Er fühlt sich zu sicher. Lasst ihn uns jagen." Ruskin rennt los und das Rudel folgt. Die Entschlossenheit, die Ruskin ausstrahlt, geht auch auf den Rest von ihnen über. Sie alle haben den Geruch des Werwolfes in der Nase, der erst ein paar Minuten alt sein kann. Die Spur führt in ein dicht bewachsenes Stück des Waldes und die Anspannung, das Gefühl als sei das alles nur die Ruhe vor dem Sturm, kehrt mit einem Schlag zu Kayla zurück.

Wachsam sieht sie sich um, achtet auf jedes Detail und zwingt ihre Magie, die ausströmen möchte, unter die Haut, wo sie brodelnd kocht. Ruskin wird langsamer und in seiner Haltung erkennt Kayla Vorsicht. „Wir teilen uns auf und kreisen ihn ein. Gareth, Kayla, Shiro nach rechts. Anri, Al mit mir."

Shiro übernimmt in Kaylas Gruppe die Führung und sie schlagen sich nach rechts ins Gebüsch. Dornen wollen sie festhalten, Äste peitschen ihnen gegen die Körper und kleine Wesen huschen aus dem Weg ihrer Pfoten. Leise sind sie nicht und das wissen sie auch, aber sie hören auch ihre Beute, wie sie links, noch einige Meter vor ihnen läuft.

Das Hecheln und die schweren Pfoten, die auf den Waldboden trommeln, sind gut zu hören. Shiro wird schneller um ihre Beute zu überholen und Gareth läuft wieder ein Stück weiter links um den Werwolf einzukreisen, als dieser urplötzlich stoppt. Nun hört man nur noch seinen Atem und auch der wird immer leiser.

Kayla nähert sich langsam dem Ort, an dem sie den Werwolf vermutet, als eine schwarze Gestalt über das Gebüsch vor ihr springt und sie trifft. Dadurch wird sie mit zu Boden gerissen und sie braucht einen Moment, bis sie begreift, dass es der Werwolf ist. Sie schnappt nach ihm und versucht seiner Schnauze auszuweichen, denn sie weiß, dass nur Werwolfgift bei ihnen zu Narben und ernsten Wunde führt.

Seine Klauen treffen ihr Gesicht und sie heult vor Schmerz, denn er fühlt sich an als hätte er Säure in die Wunden geleert. Kurzzeitig ist sie abgelenkt und in der Zeit schafft es der Werwolf ihr noch zweimal die Pranke über die linke Gesichtshälfte zu ziehen, bevor etwas großes, sandfarbenes ihn wegstößt. Es ist Gareth, der nun zwischen Kayla und dem Werwolf steht und ihn mit angelegten Ohren anknurrt.

Kayla rappelt sich auf, trotz der Schmerzen in ihrem Gesicht. Sie spürt wie Blut in ihr Fell läuft und es verklebt, aus der Wunde über ihrem Auge nervt es besonders, da sie es die ganze Zeit weg blinzeln muss, und auch wie ihre Selbstheilungskräfte von ihrer Magie unterstützt werden. Doch nichts lindert den Schmerz, den die Wunden noch immer verursachen.

Ein Knurren entweicht Kayla und das Knacken von Ästen links von ihnen verrät ihnen, dass einer aus der anderen Gruppe kommt. Der Werwolf fletscht die Zähne, faucht Gareth an, der aber nur unbeeindruckt weiter knurrt. Als aber die Geräusche näher kommen, wirft er sich herum und flieht.

Pure Wolf's BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt