Pure Wolf's Blood

Kapitel 42

„Du schaust jetzt schon zum vierten Mal in zehn Minuten auf die Uhr. Da bin ich einmal bei euch zu Besuch und du interessierst dich überhaupt nicht dafür. Nur für die blöde Uhr." „Du hörst dich an wie irgendeines der Mädchen, die ich mal mit hierher genommen habe. Und ich dachte du wärst in mich verliebt, jetzt interessiert du dich nur für dein Rudel. Oder noch schlimmer, da habe ich dir meine Jungfräulichkeit geschenkt und es interessiert dich nicht. Auch sowas auf Lager?" will Jayden nun von seinem besten Freund wissen, der in einem der Sitzsäcke im Wohnzimmer sitzt.

„Nein. Aber im Ernst jetzt, was ist los? Du bist doch sonst auch nicht so." beschert sich Nive und sieht den Fenir an. „Ich habe ein ganz seltsames Gefühl, wenn ich an Nick denke. Seit Kayla wider da ist, ist sie ja mit ihm zusammen. Und jedes Mal, wenn sie sich mit ihm trifft, sind meine Instinkte am Durchdrehen."

Nick lacht. „Da kommt der große Bruder in dir durch. Du machst dir natürlich Sorgen um deine jüngere Schwester, das ist ganz normal. Da musst du dir nun wirklich keine Sorgen machen." „Würde ich auch nicht, wenn es wirklich nur Gefühle wären, aber meine Instinkte greifen, das dürften sie nach drei Wochen nicht mehr tun." „Vertraust du Nick denn?" „Nicht wirklich, ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll."

Nive wird ernst, nachdem er bemerkt, dass es Jayden wirklich ernst ist. „Wie geht es Kayla mit dieser Beziehung?" „Wohl gut. Sie unternehmen viel zusammen, wohl aber nur selten alleine. Er scheint sie seinen Freunden vorstellen zu wollen oder sie sind an belebten Plätzen. Aber er scheint sich zu benehmen und sich um sie zu kümmern. Aber jedes Mal, wenn ich ihn sehen, würde ich mich am liebsten schütteln."

„Es wirkt, als wolle er sie präsentieren. Aber wie lange ist sie denn jetzt wieder da? Zwei, zweieinhalb Wochen?" „Es sind jetzt tatsächlich fast drei Wochen, aber trotzdem." Jayden faucht genervt und vergräbt das Gesicht in den Händen. „Mit jedem Mal, dass er Kayla abholt wird er mir unsympathischer, obwohl Kayla immer strahlend und glücklich zurückkommt." „Hast du schon mal länger mit ihm gesprochen?" „Seit die Zwei zusammen sind nicht. Kayla würde es mir nicht verzeihen, wenn ich ihr die Beziehung kaputt mache."

„Das ist ihre erste, oder?" „Wie man es nimmt. Sie hatte eine wirklich kurze mit einem anderen Fenir, bevor wir hergekommen sind, aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Ihre Instinkte haben sie nach kurzer Zeit gewarnt und der Kerl hat sich wohl schon nach ein paar Tagen betrogen. Sie hat ihn ganz schön fertig gemacht. Der sollte keiner Frau mehr so wehtun." Jayden grinst bei der Erinnerung.

„Ja, wehrlos ist sie ja nicht." „Sie würde sich aber auch nie gegen jemanden stellen, für den sie Gefühle hat und keinen Grund dazu sieht. Sie würde jetzt eher Nick verteidigen, wenn man ihr keinen stichhaltigen Beweis liefern würde, dass sie ihm misstrauen sollte. Das übernehmen eigentlich die Instinkte und die sind durch Gefühle häufiger Mal blockiert."

„Muss das nervig sein. Ist Kayla mit Nick unterwegs?" „Ja, wenn ich das richtig verstanden habe wollten sie sich mit ein paar Leuten treffen. Sind diesmal wohl aber auch Bekannte von Kayla dabei, aber das hilft nicht wirklich. Meine Instinkte wollen, dass ich zu ihr laufe und Kayla da weg hole. Aber das würde Kayla überhaupt nicht gut finden. Manchmal würde ich meine Instinkte am liebsten in die Tonne treten, aber das wäre auch nicht so gut."

„Vermutlich. Wir würden es ja nie so extrem machen." Jayden dreht den Kopf in Richtung der Tür, als er das Geräusch von Schlüsseln hört und tatsächlich wird die Tür geöffnet. „Ich bin wieder da! Und ich habe Nick mitgebracht." Ruft Kayla in die Wohnung und Jayden knurrt fast unhörbar. Nive grinst und hebt die Hand, als Kayla und Nick ins Wohnzimmer schauen.

„Hi, Nive. Wie geht's dir?" „Gut. Dank dir, wirklich gut. Juliett ist nun wohl mit jemand anderem verlobt. Also muss ich mich jetzt nicht mehr mit ihr herum ärgern." „Gut für dich." Strahlt Kayla ihn an. „Ja, danke nochmal dafür, dass du mir den Kopf gewaschen hast. Ich hätte mein Leben sonst wirklich weggeworfen, nur um meine Eltern nicht zu verärgern."