Kapitel 31

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„Junger Herr. Sie müssen aufstehen. Ihre Eltern wollen mit Ihnen zu Abend essen." Jayden schlägt die Augen auf und sieht Juna, eines der Dienstmädchen in ihrer schwarzweißen Uniform an seinem Bett stehen. „Ich habe Ihnen ein Bad eingelassen. Ihre Eltern erwarten sie in einer Stunde im kleinen Salon." Sie verneint sich, geht rückwärts zur Tür und verlässt den Raum.

Jayden setzt sich auf und die bunte Decke rutscht von seinen Schultern. Sein verschlafener Blick schweift durch das kahle Zimmer und bleibt letztendlich an der Tür zum Badezimmer hängen. Er steht auf und tappt zum Bad, wobei er einen Blick aus dem Fenster wirft und die Abenddämmerung in ihren letzten Zügen sieht. Als er den Garten sieht, verzieht er das Gesicht. Wie auch das Haus ist der Garten akkurat, geometrisch und unpersönlich.

Er schüttelt nur den Kopf und öffnet die weiße Badezimmertür. Sofort riecht er den Badezusatz, den Juna in das Badewasser gegeben hat. Es riecht nach Wald und einigen Wildblumen. Mit einem leisen Seufzer lässt er sich in die weiße, freistehende Wanne sinken und entspannt sich soweit, dass er fasst wieder einschläft.

Seine Gedanken wandern zu seinem Rudel, von dem er weiß, dass sie in der Küche stehen, kochen und sich kabbeln. Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen, bevor er sich wäscht und wieder aus der Wanne kommt. Eines der weißen, angewärmten Handtücher schlingt er um seine Hüfte und sieht dann in den Spiegel über dem Waschbecken aus Glas und Porzellan.

Die schwarzen Haare, die ihm in die Stirn fallen und die er von seinem Vater hat, und die grünen Augen, die Kaylas so sehr ähneln. Er wendet sich von seinem Spiegelbild ab u d geht an seinen Schrank. Nachdem er eine edle Jeans und ein schwarzes Hemd angezogen hat, fällt ihm sein Bett ins Auge.

Juna muss sein Bett gemacht haben, als er im Bad war, und sie hat seine bunte Decke als Überdecken verwendet, wofür er ihr wirklich dankbar ist. Ohne die Decke wäre er in einem komplett weißen Raum und er weiß genau, dass er das nicht ohne einen Wutanfall überstanden hätte. Nicht mal die paar Tage, die er hier sein wird.

Er verlässt sein Zimmer und geht zum Salon, wo er schon hört, dass seine Eltern sich unterhalten. Wobei, er hört seinen Vater reden. „und dann kam dieser unverschämte Wassermensch. Der hat sich tatsächlich gegen die Durchsetzung von Heiratsgesetzen und Reinhaltungsgeboten ausgesprochen. Und auch noch genug auf seine Seite gezogen um diesen Beschluss zu kippen und dabei war er schon so gut wie sicher. Du glaubst gar nicht, wie sehr..."

Jayden öffnet die Tür und sofort verstummt sein Vater. Er tritt in den Raum und die Blicke seiner Eltern ruhen wohlwollend auf ihm. „Guten Morgen." Jayden neigt den Kopf, ehe er sich rechts neben seinen Vater setzte. Die beiden Hausmädchen, die still an der Wand standen, verschwinden durch die Tür zur Küche, bevor sie zurückkommen und das Abendessen servieren.

Schweigen breitet sich aus, während man die Vorspeise, eine Kartoffelsuppe mit Kräutern, verspeist. Die beiden Hausmädchen, die dieselbe schwarzweiße Uniform tragen wie Juna, stehen wieder still und so gut wie regungslos an der Wand. Sie sehen der Familie bei essen zu, bereit zu springen, sobald etwas der Familie nicht passt.

Sein Vater legt als erster den Löffel zur Seite und seines der Dienstmädchen räumt den Teller und den Löffel sofort in die Küche. Als auch Jayden und Niria aufgegessen haben, wird auch ihr benutztes Geschirr in die Küche geräumt. „Wartet einen Moment mit dem Hauptgang, weißt der Hausherr die beiden Mädchen an, die nur ergeben den Kopf senken.

„Ich nehme an, dass du gelernt hast, dass du uns nicht widersprichst wenn wir Gäste haben. Und schon gar nicht von dieser kleinen Schlampe anfängst." „Sie ist keine Schlampe." faucht Jayden und sein Vater sieht ihn sauer an. „Du wirst diese Person in diesem Haus nie wieder erwähnen! Hast du das verstanden?!" „Ja Vater." Jayden sieht auf seine Hände.

Pure Wolf's BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt