Die alte Wölfin hebt den Kopf, der zuvor noch auf ihren verschränkten Pfoten lag, als sie die leisen ,teilweise trippelnden Schritte hört. Den Weg hinterher kommen einige Kinder, die von einem Wolf begleitet werden.
Der Blick der erfahrenen Frau gleitet über die kleine Gruppe von Kindern und bemerkt, warum sie zu ihr kommen. Niemand von ihnen ist so, wie er es seiner Art nach sein sollte.
Ein Mädchen, dass ganz klar, einer der kleinen Feenarten angehört, allerdings schon mit ungefähr sechs deutlich größer als ihre Eltern sein dürfte, starrt die Wölfin an. Begeistert streicht sie durch das weiße und schwarze, wenn auch schon angegraute Fell.
„Ganz weich." strahlt sie einen Jungen an, der zwei Jahre älter sein dürfte und deutlich größer sein müsste, als die Fee. Doch er hat nur die Größe, die auch das Mädchen hat.
Eine weitere junge Fee hat nur einen Flügel, ein Katzenhybrid hat drei Schweife und so hat jeder aus der kleinen Gruppe seinen Fehler. „Myra. Du kannst sie doch nicht einfach so anfassen."
Der dunkelgraue Wolf mit der silbernen Zeichnung auf der Brust verwandelt sich in einen jungen Mann mit schwarzen Haaren und mysteriösen grünen Augen. „Mach dir keine Sorgen."
Er lächelt dem Mädchen charmant zu und alle Mädchen verfallen ihm sofort. „Meine Großmutter hat da sicher nichts dagegen. Sie liebt Kinder und lässt sich gerne streicheln. Besonders hinter den Ohren." gibt er dem Mädchen einen Tipp.
Die Kleine strahlt ihn an und kraultcdie Wölfin dann hinter den Ohren, was die Wölfin genießend schnurren lässt. Nun scharren sich alle Kinder um die Wölfin und streicheln sie.
„Na, Sylex. Sind die nicht ein bisschen jung für dich." „Charmant zu sein heißt nicht, dass ich mit ihnen flirrte, Großvater. Da habt ihr alle mich besser erzogen."
Ruskin tritt auf die Lichtung, eine Rose in der Hand. Sein noch immer dichtes Haar ist grau, noch immer geht er aufrecht und ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Daran ändern auch seine Falten nichts.
Die Kinder drängen sich an Kayla, die das allerdings nur genießt. „Keine Angst, Kinder. Er ist harmlos, auch wenn er nicht so aussieht. Das ist Ruskin, mein Großvater und Kaylas Ehemann."
„Und er ist wirklich lieb?" Sylex lacht bei der harmlosen Frage, die so süß gestellt ist. „Ja. Er beißt nicht mehr und ist ganz harmlos. Solange ihr brav seid zumindest."
„Ich werde euch nichts tun. Wirklich nicht." „Er hat Recht. Keine Angst." Sylex lächelt und lässt zu, dass Ruskin ihn umarmt. Kayla verwandelt sich in einen Mensch und verdreht die Augen beim Anblick ihrer Männer.
„Macht euch keine Sorgen. Die zwei sind harmlos." Ruskin geht zu Kayla und küsst sie. Selbst nach all der Zeit ist das Gefühl, dass in Kayla aufsteigt, noch immer etwas besonderes für sie.
Sie genießt den kurzen, harmlosen aber gefühlvollen Kuss, bevor sie sich von einander lösen. Sie sehen sich tief in die Augen und Ruskin reicht seiner Liebe die Rose.
Dieselbe, die er ihr damals nach den Narben schenkte, die noch bis heute ihr Gesicht ziehren. Sie lächelt ihn dafür an und steckt sie sich in die Haare. Ruskin setzt sich und zieht Kayla dann an sich.
Die kuschelt sich zurecht und die Kinder setzen sich um sie herum. Auch Sylex setzt sich dazu, obwohl er die Geschichte bereits so oft gehört hat.
Jeder aus der Familie ist mit der Geschichte aufgewachsen, hat sie gehört, doch Sylex liebt es, wenn seine Großmutter ihre Geschichte erzählt und damit anderen den Mut zum Leben gibt.
„Ich wurde vor vielen Jahren als Junge geboren..."
Ende

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Pure Wolf's Blood
Loup-garouDie Salem University ist eine der besten Universitäten der Welt. Dort begegnet Nick, ein menschlicher Magier, Kayla, einer stolzen Fenirwölfin. Diese scheint ein Geheimnis zu hegen und Nick nicht zu mögen, doch dieser umwirbt sie. Das auch ihr Rudel...