Kapitel 62

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Kayla sitzt auf der hängenden Bank im Garten und denkt nach, wobei sie Keks auf ihrem Schoß streichelt. Der schläft, sodass es ihn nicht stört.

Ihre Augen sind ins Nichts gerichtet und Kayla selbst tief in Gedanke versunken. Sie versucht sich über die Umstände und ihre Gefühle klar zu werden.

Das ihre Instinkte sie zu Ruskin drängen, ist ihr bewusst. Woran das liegt, dass ist für sie sehr schwer herauszufinden. Kayla weiß, da sind die Gefühle, die siexauch Jayden gegenüber hat, allerdings scheinen die für Ruskin darüber hinaus zu gehen.

Dann ist da immer noch der Aspekt, dass Ruskin ein Alpha ist und ihr gesagt hat, dass er sie begehrt. Ihre Instinkte wollen sich dem Wunsch des Alphas beugen, zumal dieser ihr Sicherheit und Geborgenheit verspricht.

„Ach, Keks. Warum muss das nur so kompliziert sein? Ich will doch auch gerne wissen, was ich fühle, aber... es ist so kompliziert." Kayla seufzt und fährt sich mit gespreizten Fingern durch die Haare.

„Ein Alpha." Kayla ruft sich die Gefühle in Erinnerung, die sie gegenüber der Alpha im Hauptquartier der HoJ hatte. Sie merkt, dass diese ganz anders sind und nur der Gedanke an ein Liebesgeständnis von einem von ihnen ihr schlecht wird.

„Schon immer mein Beschützer." murmelt sie und erinnert sich an die Wärme und die Geborgenheit, die sie immer in Ruskins Nähe fühlt. Ihr wird klar, dass sie diese Gefühle nicht missen will, niemals in ihrem Leben.

„Er gehört mir. Niemand darf ihn haben. Er ist meiner." knurrt sie leise und bemerkt, wie Keks sich selbst im Schlaf klein macht. Es wird ihr bewusst, was sie getan hat und wie sehr ihr Wolf an die Oberfläche drängt.

Besorgt um ihr Hündchen krault sie diesen konzentriert sich voll auf ihr Haustier, bis das sich wieder beruhigt hat und vollkommen ruhig schläft. Erst dann wendet sich Kayla wieder ihrem eigentlichen Problem zu.

Sie holt sich die Worte zurück, die ihr Bruder ihr gesagt hat. „Instinkte. Verflucht, Bruderherz. Was helfen mir meine Instinkte, wenn ich sie nicht deuten kann? Wie soll ich denn bitte herausfinden, was ich fühle?"

Kayla weiß nicht, was sie tun soll. Irgendwie kommt sie kein Stück weiter, egal wie lange sie es sich durch den Kopf gehen lässt.

„Das ist so kompliziert. Warum is tdas so kompliziert? Bei Nick war das doch auch ganz einfach. Er hat mich einfach geküsst und das wars dann. Soll ich Ruskin küssen? Ahrg... das ist doch zum verrückt werden." Kayla rauft sich die Haare.

„Warum höre ich überhaupt auf Jayden? Der hat ja auch nie eine lange Beziehung. Sind ja nur schnelle Nummern. Woher soll der denn wissen, was Liebe ist?"

In Kaylas Gedanken blitzt etwas auf, dass ihr Bruder ihr gesagt hat. Würde es dich stören, wenn jemand Ruskin küssen würde?

Nun dreht Kaylas Wolf wirklich durch. Ihre Ohren sind aggressiv angelegt und als sich vor ihrem inneren Auge auch noch ein Bild der Situation breit macht, knurrt sie laut.

Keks wacht auf und jault ängstlich, während Kayla versucht sich zu beruhigen. Doch je mehr sie es versucht, umso deutlicher wird das Bild.

Doch dann ändert sich das Bild. Anstelle eines fremden Mädchens küsst Kayla nun selbst ihren besten Freund. Sofort wird sie ruhiger und ihr innerer Wolf schnurrt vor Begeisterung.

Kayla läuft rot an, als das Bild immer genauer und detailreicher wird. Allerdings kann sie das Bild auch nicht verdrängen. Es fasziniert sie.

„Du bist wirklich immer wunderschön. Selbst wenn du so rot bist wie jetzt im Moment." „Ruskin." Überrascht zuckt Kayla zusammen und dreht sich zu Ruskin um, während sie noch röter wird.

Pure Wolf's BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt