„Sag mal, wer ist denn eigentlich, dieser Sven Allonga? Ich habe gestern noch Caro und Nicky getroffen und die konnten nicht aufhören von ihm zu schwärmen." Lukas erstarrt fassungslos und starrt Nick an, die Gabel zwischen Teller und Mund. „Das weißt du nicht? Liest du die Campuszeitung überhaupt?"
Nickwirft einen verachtenden Blick zurück und Lukas kann nicht anders als zu lachen. Er legt die Gabel weg und kramt seine aktuelle Ausgabe der Campuszeitung aus seiner Tasche. „Das ist er." Er schlägt das Heft auf und schiebt es Nick zu, sodass dieser das Bild sehen kann. Zufrieden registriert er, wie Nick mit der Gabel seinen Mund verfehlt.
„Er wird seid Jahren zum heißesten Typen der Uni gewählt. Er kriegt jede, die er will. Und ganz nebenbei ein Vampir." Nick betrachtet das Foto. Er muss zugeben, dass Sven mehr als nur gutaussehend ist. Blasse Haut, ein schön geschnittenes Gesicht, pechschwarze Haare und tief dunkelblaue Augen.
Nick überlegt bei dem Foto. „Ich denke, ich muss Cassey auf meine Seite bekommen. Da muss ich eben meinen Charme ein bisschen spielen lassen, dann steht sie ganz schnell an meiner Seite." überlegt er halblaut und fährt sich durch die Haare. Lukas sieht von seinem Essen auf.
„Ich dachte, du willst Kayla für dich gewinnen?" Nick verdreht die Augen. „Sie ist ganz ansehnlich, ja. Ein schönes Accessoire, aber Cassey ist wirklich wichtig. Wenn ich schlechte Presse bekomme, dann wird das alles zu Nichte machen. Ich brauche gute Presse." Lukas kann nur betrübt den Kopf schütteln.
„Wenn Jayden erfährt, dass du hinter Kaylas Rücken mit einer anderen Frau flirrtest, dann wird er dich in der Luft zerreißen. Wortwörtlich. Den Fenir geht nichts über ihr Rudel und sich mit einem Alpha anzulegen ist so ziemlich das Dümmste, was man tun kann." ermahnt Lukas Nick, doch der scheint gar nicht richtig zu zu hören.
„Ich werde ja nicht mal mit Cassey ausgehen, ich will mich nur mit ihr anfreunden. Sie ist unerlässlich, aber Jayden darf davon nichts mitbekommen. Du wirst ihm ja wohl nichts verraten." „Wozu brauchst du das alles?" Nick schüttelt den Kopf darüber, dass Lukas es nicht zu verstehen scheint.
„Ich will Einfluss bekommen. Das schaffe ich nur, wenn ich die richtigen Leute kenne, die richtigen Verbindungen und Kontakte schließe und wenn ich gute Presse habe. Ansonsten kann ich das vergessen. Und je größer und besser meine Position ist, umso besser wird natürlich auch die meiner Freunde."
„Ich hoffe für dich, dass du nicht mit Kayla spielst. Es würde dir nicht gut tun, überhaupt nicht. Wenn du es doch tust, dann lasse es. Kayla scheint ja auch mit einem von den HoJ gut befreundet zu sein und der ist nun wirklich furchteinflössend. Selbst wenn das Rudel dich nicht finden sollte, er tut es auf jeden Fall. Und das ist glaube ich schlimmer, als wenn das Rudel dich erwischt." versucht Lukas Nick etwas zu warnen, doch der ignoriert ihn einfach.
Lukas seufzt und isst dann weiter. Ihm fällt auf, wie unruhig sich Nick verhält. „Nick, was hast du vor? Du sitzt wie auf heißen Kohlen und schaust ständig auf die Uhr." „Ich will mit Kayla ins Kino und will nicht zu spät kommen. Das kommt nicht so gut an."
Lukas kann nicht an sich halten und prustet los. Er weiß, dass Nick eigentlich nie pünktlich ist und auch wenn er befürchtet, dass dieser mit Kayla spielt, in diesem Moment ist er sich da nicht mehr ganz so sicher.
„Was ist daran jetzt schon wieder so lustig?" fragt Nick eingeschnappt nach. Er findet es überhaupt nicht in Ordnung, wenn der andere über ihn lacht. Er weiß, dass Lukas ihm misstraut, aber auch, dass er ihn weit genug benutzen kann um seinen Vorteil daraus zu ziehen.
„Es ist nur... du willst nicht zu spät kommen?! Du kommst immer zu spät. Sicher, dass dir Kayla nicht doch mehr bedeutet, als du zugeben willst?" Lukas Frage lässt Nick nachdenken, doch noch immer sieht er in Kayla nichts als ein Trittbrett für seinen Plan.
„Ach, denk doch, was du willst. Ich gehe jetzt auf jeden Fall los." Nick nimmt seine Tasche und hört noch, wie Lukas anfängt zu lachen. Es ärgert ihn, denn auch alle, die in dieser Etage der Mensa sind, bekommen es mit. Er stopft die Hände tief in die Taschen und beeilt sich die Treppe hinunter zu kommen.
Draußen muss er erst ein paar Momente daran arbeiten, dass man seine Wut nicht mehr in seinem Gesicht sieht und dann bemerkt er die Kälte, die seine Wangen leicht rot färbt und ihn frösteln lässt. Er zieht wegen dem leichten Nieselregen seine Kapuze auf und beeilt sich zum Kino zu kommen um nicht wirklich nass zu werden.
Alser den Vorraum des Kinos betritt, streift er die Kapuze ab und sieht sich um. Es sind noch fünf Minuten bis halb drei, doch er hat das Gefühl, dass Kayla schon anwesend ist. Er entdeckt sie, wie sie sich mit jungen Mann mit Katzenohren und einem Löwenschwanz unterhält. Er schaut grimmig, verbirgt es aber schnell wieder hinter einer freundlichen Maske, als er zu den Zweien tritt.
Eigentlich passt es so gar nicht in seinen Plan, dass Kayla sich so lebhaft mitanderen unterhält, aber er muss es hinnehmen, denn sie wird es ihm sonst übelnehmen, wie er meint.
„Wirklich? Na dann, viel Spaß mit Tamira. Sie ist vielleicht nicht die Schönste, aber definitiv eine wirkliche Freundin, wenn man edel genug für sie ist." Kayla schmunzelt und ihr Gegenüber nickt. „Ich kann noch immer nicht verstehen, warum du die Wahl zum Studentenrat nicht angenommen hast."
Kayla seufzt, lächelt dann aber wieder. „Lijon, ich habe einfach zu viel zu tun, wen ich das auch noch machen würde. Man hat als Fenir Pflichten und Aufgaben, dann natürlich noch die Uni und alles. Es würde mir einfach zu viel werden."
„Schade, denn du wärst da vermutlich gut aufgehoben." Kayla wirft den Kopf in den Nacken und lacht. „Das denken Viele, sonst wäre ich ja nicht gewählt worden. Aber wir Fenir sind ja in erster Linie zum Schutz hier und nicht um eure Politik zu machen. Solche Plätze sollen Leute bekommen, die auch in die Politik wollen. Da können die schon mal üben."
„Hallo, Kayla." Kayla schaut auf und sieht Nick mit strahlenden Augen an. „Hey, Nick. Nick, das ist Lijon. Lijon, Nick." Nick reicht dem anderen die Hand und drückt sie einmal kurz und fest. „Können wir dann mal?" „Sicher. Vielleicht sieht man sich demnächst mal wieder." Sie lächelt Lijon nochmal an und lässt sich dann von Nick zu den Kassen ziehen.
„Was möchtest du denn sehen?" Nick schaut Kayla fragend an. „Beim Leben meiner Freundin. Das soll eine wirklich gute Komödie sein. Sehr lustig, aber sehr realistisch." Nick verzieht innerlich das Gesicht, mit Komödien kann er nichts anfangen, aber äußerlich lächelt er. „Hört sich doch gut an."
Er besorgt die zwei Karten und sie setzen sich in den Saal. Dieser ist nicht besonders voll. Zwei Pärchen haben es sich in den Sesseln bequem gemacht und weit vorne sitzt eine Gruppe kichernder Mädchen, aber ansonsten ist der Saal leer.
Kayla hat damit kein Problem, sie kuschelt sich in den bequeme Sitz und freut sich darauf, dass der Film gleich beginnt. Die meisten der Werbespots findet sie lachhaft und kann sich ab und an ein Kichern schon nicht verkneifen.
Der Film beginnt und Kayla lacht Tränen, aber als sie nach ein paar Minuten zu Nick schaut, sieht sie, dass dieser bereits eingeschlafen ist. Auf eine Art und Weise amüsiert es sie, aber sie fühlt sich auch etwas ärgerlich. So hätte sie auch alleine ins Kino gehen können.
Ihr innerer Wolf knurrt und gibt ihr Recht, aber bei jedem Blick auf Nick, kann Kayla ihm einfach nicht böse sein und auch ihr innerer Wolf ist dann wieder still. Zwar weder zufrieden noch glücklich, aber er beschwert sich auch nicht.

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Pure Wolf's Blood
Manusia SerigalaDie Salem University ist eine der besten Universitäten der Welt. Dort begegnet Nick, ein menschlicher Magier, Kayla, einer stolzen Fenirwölfin. Diese scheint ein Geheimnis zu hegen und Nick nicht zu mögen, doch dieser umwirbt sie. Das auch ihr Rudel...