Pure Wolf's Blood

Kapitel 3

„Bitte was? Ich habe gerade verstanden, dass ihr die Werwölfe erschaffen habt." Harkt Nick ziemlich fassungslos nach, auch wenn er versucht es zu verbergen. Carox, Jayden und Kayla sehen es trotzdem, Sasi ist noch immer mit seinem Essen beschäftigt.

„Peinliche Geschichte, aber nicht wichtig." Meint Kayla, deren Wangen leicht rot sind, und will abwinken. „Das interessiert mich jetzt aber." Beharrt Nick ungeduldig und die Fenir sehen sich an, alle deutlich weniger begeistert.

„Die Menschen haben uns lange als Monster gesehen. Sie haben uns gejagt, uns und wilde Wölfe. Wir sein Kindsmörder, blutrünstig und gefährlich und man müsse uns töten, sonst würden wir sie töten." Beginnt Carox und seine Stimme tropft vor Widerwillen.

„Sie haben alle Wölfe getötet, die sie erwischen konnten. Uns haben sie nie erwischt, aber uns taten die Wölfe Leid. Und dann haben wir einen großen Fehler gemacht. Wir haben ihnen zeigen wollen, was es heißt ein Monster zu sein." Murmelt Kayla und schaut auf ihre Hände.

„Wir haben die Geister der getöteten Wölfe in die Körper der Mörder gezwungen. Am Anfang konnten sie sich nur verwandeln, hatten aber zwei Seelen und der Wölfe wollte seine Natur ausleben. Manche sind deutlich blutrünstiger geworden, aber die Meisten nicht." Spricht sie weiter.

„Die Giftigkeit und die Übertragung über den Speichel, das kam alles erst viel später. Die Monster gab es nie wirklich, wir haben sie erschaffen. Im Gegensatz zu ihnen werden wir nur geboren, sie können ihre Art auch durch den Biss weitergeben." Knurrt Jayden.

„Auch wegen der vielen Totgeburten. Aber um das wieder gut zu machen, achten wir darauf, dass sie nicht zu viele Menschen beißen und somit anstecken können." Meint Kayla traurig und sieht zu den anderen drei Fenir. Ohne ein Wort verständigen sie sich und stehen auf.

Carox nimmt die Tüten, die anderen ihre Taschen. Gemeinsam gehen sie die Treppen hinunter und lassen Nick einfach sitzen. „Wieso war der Kerl bei uns?" will Jayden wissen und obwohl er seine Stimme ruhig hält, wissen die Rudelmitgliedern dass er sauer ist.

„Weil er nett und höflich gefragt hat, ob er sich setzen darf. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass er unwissend ist?" fragt Kayla, verteidigt sich aber gleichzeitig.

„Außerdem roch er interessant." Meint sie leise und wird rötlich um die Nase. „Dachte ich mir schon, Schwesterherz. Sonst hättest du jeden weggeschickt." Meint Jayden amüsiert und krault sie versöhnlich hinter den Wolfsohren. Kayla schmiegt sich zufrieden gegen die Hand und sie bleiben einen Moment auf einem Treppenabsatz stehen.

Er nimmt seine Hand weg, greift dafür nach ihrer und gemeinsam gehen sie zu den anderen, die unten vor der Mensa auf sie warten. „Habt ihr eigentlich noch Unterricht?" will Kayla wissen, während die Gruppe weiterschlendert, die Geschwister Hand in Hand.

„Ich schon." Brummt ihr Bruder, die anderen verneinen. Kayla lächelt. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Jaqu hat auch noch eine Vorlesung, also bist du nicht ganz allein." Schmunzelt sie und sie warten auf Carox, der einen Teil der Tüten in den Müll geworfen hat.

Still gehen sie weiter, nur Sasi macht ab und an mal einen Spaß und alle lachen, auch als Carox den Spaßvogel kurz mal rügt, lachen die Geschwister. Ein Heulen alarmiert sie. Ihre Köpfe gehen hoch und sie schauen synchron in die Richtung, aus der das Heulen kommt.

„Jaqu." Meint Sasi besorgt und das wirkt wie ein Zeichen. Die vier rennen los. Schnell genug, als das sie menschlichen Augen sie nur als Schemen wahrnehmen, huschen sie durch die Masse an Studenten und schlängeln sich um die menschlichen Körper.

Es wird kaum jemand angerempelt, die meisten nehmen nur einen Windhauch wahr, als die Fenir an ihnen vorbei huschen, doch dafür hat keiner der Fenir einen Blick. Sie sind auf das letzte Mitglied ihres Rudels konzentriert, der sie gerufen hat.